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FC Basel: Der vielkritisierte CEO Roland Heri verlässt den FCB

Bernhard Burgener, Praesident FC Basel, links, Roland Heri, rechts, CEO FC Basel nach dem Schweizer Fussball Cupfinalspiel zwischen dem FC Basel und dem FC Thun, am Sonntag 19. Mai 2019, im Stade de S ...
Nach Bernhard Burgener (l.) gibt auch Roland Heri seine Verantwortung beim FC Basel ab.Bild: KEYSTONE

Der Vielkritisierte tritt ab: Roland Heri verlässt den FC Basel per sofort

Roland Heri ist nicht länger CEO des FC Basel. Er tritt auf «eigenen Wunsch» ab, erfüllt damit aber auch den Wunsch der Fans.
17.05.2021, 17:25
Jakob Weber / ch media
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Als David Degen im September 2019 beim FCB einstieg, wurde er in der Medienrunde von Roland Heri begleitet. Wurde es zu heikel, antwortete der CEO anstelle des aufbrausenden Degen. Zum Beispiel als es um eine mögliche Abhängigkeit des FCB zur Spieleragentur der Degen-Brüder ging, aus der David Degen kurz zuvor ausgetreten war.

Knapp zwei Jahre später gehört Degen der Klub und Roland Heri ist Geschichte. Am Montag vermeldete der FC Basel, dass der 61-Jährige den Verein auf eigenen Wunsch per sofort verlassen habe. Dass Degen in seinem neuen FCB keinen Platz für den vielkritisierten Heri hat, war eigentlich allen klar. Die Meldung war nur der Vollzug.

Die Szene mit Heri und Degen steht exemplarisch für das Wirken des CEOs, der seit April 2018 erst als COO und später als CEO die Geschäftsstelle des FCB leitete. Heri hatte während seiner Amtszeit quasi überall seine Finger im Spiel. Er tauchte nicht nur spontan an Pressekonferenzen auf. Er war im Januar 2019 auch in Indien, um die Partnerschaft mit Chennai City klarzumachen. Er hatte auch im Sommertheater 2019 mit Streller, Koller und Rahmen als Einflüsterer eine gewichtige Rolle. Er brachte den Lohnstreit während des ersten Lockdowns zum Eskalieren und machte sich damit bei den Spielern unbeliebt. Er vermittelte zwischen Klub und Stadiongenossenschaft, als die Miete 2020 nicht gezahlt wurde. Und er war zuletzt immer häufiger auch in Vertragsverhandlungen eingebunden, die eigentlich ein Sportchef hätte führen sollen.

Heri polarisierte. Weil er überall mitredete und viele Entscheidungen und deren Kommunikation von der Basis nicht nachvollzogen werden konnten, stand er mehr und mehr in der Kritik. Weil auch Spieler und Mitarbeiter der Geschäftsstelle gerne über den Chef motzten, Heri aber trotz aller Kritik an seinem Posten festhielt, akzentuierte sich die Wut zuletzt. Aus kreativen Titanic-Plakaten wurde ein Schweinekopf. Auch wenn Heri auch gute Arbeit geleistet und beispielsweise die Digitalisierung vorangebracht hat, werden ihn nur wenige vermissen.

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Ähnlich wie Bernhard Burgener war auch Roland Heri bei den FCB-Fans unbeliebt.Bild: keystone

Beim FC Basel wird Heri interimistisch bis maximal Ende Jahr durch Mirko Brudermann ersetzt, der bis dato als Direktor Finanzen amtete. Brudermann wird in der Übergangszeit von einem Beraterteam und von den designierten Verwaltungsräten unterstützt. (bzbasel.ch)

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quelle: keystone / georgios kefalas
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8 Kommentare
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Linus Luchs
17.05.2021 20:50registriert Juli 2014
Heri gehörte zum System Burgener, das in vier Jahren einen riesigen Schaden angerichtet hat. Alles andere als sein Abgang wäre inakzeptabel gewesen. Der Hinweis "auf eigenen Wunsch" ist lächerlich. Danke für nichts.
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