Digital
Facebook

Facebook sperrt in den USA Konten einer rechtsextremen Gruppe

Facebook sperrt in den USA Konten einer rechtsextremen Gruppe

01.07.2020, 06:2701.07.2020, 07:09
Mehr «Digital»

Facebook hat auf seinen Plattformen rund 320 Konten, 28 Seiten und mehr als 100 Gruppen eines in den USA nach Gewalt strebenden rechtsextremen Netzwerks gesperrt. Das regierungsfeindliche Netzwerk werde ab sofort als «gefährliche Organisation» eingestuft und von allen Plattformen verbannt, teilte Facebook am Dienstag mit. Auch Posts, die Unterstützung für die Organisation äusserten, würden künftig gelöscht, hiess es. Facebook war zuletzt - auch durch einen Werbeboykott - unter Druck gekommen, härter gegen hasserfüllte und rassistische Inhalte vorzugehen.

FILE - In this May 2, 2020, file photo, people, including those with the boogaloo movement, demonstrate against business closures due to concern about COVID-19, at the State House in Concord, N.H. Fac ...
Im Mai protestierten in den USA auch Mitglieder der Boogaloo-Bewegung gegen die Lockdown-Bestimmungen.Bild: keystone

Bei dem Netzwerk handelt es sich demnach um Gruppen, die sich lose an der rechtsextremen Boogaloo-Bewegung anlehnen und mitunter auch deren Namen nutzen. «Es bemüht sich aktiv darum, für Gewalt gegen Zivilpersonen, Sicherheitskräfte, Beamte und Regierungsinstitutionen zu werben», erklärte Facebook. Daher seien 220 Facebook-Accounts und 95 Konten bei Instagram gelöscht worden. Zudem seien 400 weitere Gruppen und 100 Seiten gelöscht worden, die auch gegen Facebooks Richtlinien verstiessen und ähnliche Inhalte wie das Netzwerk verbreitet hätten. Boogaloo-Inhalte, in denen zu Gewalt aufgerufen werde, würden immer gelöscht, erklärte Facebook.

Facebook war wegen seines von vielen als zögerlich empfundenen Umgangs mit problematischen Inhalten zuletzt immer mehr in die Defensive geraten. Zahlreiche Firmen - darunter bekannte Namen wie Coca-Cola, Unilever, Starbucks und Volkswagen - kündigten an, ihre Werbung in sozialen Netzwerken infolge der Debatte um Hassbotschaften bis auf weiteres auszusetzen.

Facebook verweist auf das Recht der Meinungsfreiheit, hat zuletzt aber angekündigt, mehr gegen Hassbotschaften zu tun. Das Unternehmen erklärte am Dienstag: «So lange es in der physischen Welt nach Gewalt strebende Bewegungen gibt, werden sie auch versuchen, digitale Plattformen auszunutzen.»

Facebook war unter anderem dafür kritisiert worden, dass das Unternehmen - anders als Twitter - nicht gegen umstrittene Posts von US-Präsident Donald Trump vorging. Zudem haben der Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem Polizeieinsatz und die darauffolgenden Proteste der Debatte zu Rassismus in den USA deutlich Schwung verliehen. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
History Porn Teil LXII: Geschichte in 25 Wahnsinns-Bildern
1 / 27
History Porn Teil LXII: Geschichte in 25 Wahnsinns-Bildern
Wenn ein Polizist den Verkehr anhält, damit vier Hühner die Brücke im Hyde Park überqueren können, um 1966.
bild: facebook/vintageeveryday
quelle: hulton archive / douglas miller
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Emilys Schwester liest Kommentare vor
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Rückschlag für Elon Musk – so geht es mit der Gigafactory bei Berlin weiter
Elon Musk wollte den grossen Ausbau von Europas einziger Tesla-Fabrik. Daraus wird nun nichts – was stattdessen geplant ist.

Bei der geplanten Erweiterung des Tesla-Werks von Elon Musk in Deutschland zeichnet sich eine Kompromisslösung ab. Die Gemeinde Grünheide präsentierte am Donnerstag auf ihrer Webseite einen überarbeiteten Bebauungsplan, der nun den Erhalt von rund 50 Hektar Wald vorsieht – eine deutliche Reduzierung gegenüber den ursprünglich geplanten 100 Hektar Rodungsfläche.

Zur Story