Die Playoff-Viertelfinalserie zwischen Lausanne und den ZSC Lions war bislang kein spielerisches Highlight, sondern eher eine Schlammschlacht, in der beide Teams nicht davor zurückschrecken, auch mit dreckigen Aktionen zu kämpfen. Am letzten Montag drehte Lausannes Captain Mark Barberio durch und erhielt nach einem Stockstich und einem Bandencheck sechs Spielsperren.
Eine andere Aktion von Barberio im dritten Spiel der Serie – ein zweihändiger Stockschlag gegen den Kopf von Garett Roe – blieb ohne Sanktion.
Barberio joue au Baseball contre la tête de Roe.
— Dani NextGen (@D2N1W) April 22, 2021
Pas de suspension.
Krueger charge contre la tête de Geering.
Pas de suspension.
Votre tweet n‘est pas nécessaire. pic.twitter.com/xp2cV6ngdf
Gestern leistete sich Sven Andrighetto, der zuvor oft das Opfer solcher Aktionen war, einen Aussetzer und traf bei einem Crosscheck den Nacken von Charles Hudon. Dafür wurde der Zürcher heute vom Einzelrichter für ein Spiel gesperrt.
Le juge unique a également prononcé des sanctions pour des charges à la tête contre:
— MySports_CH_fr (@MySports_CH_fr) April 22, 2021
📍 Sven Andrighetto (@zsclions): 1 match et CHF 2'500.- d'amende
📍 Juraj Šimek (@EHC_Kloten_1934): 1 match et CHF 800.- d'amende pic.twitter.com/EvzpNe3UTU
Doch für den Lausanne HC war das offenbar nicht genug. Die Waadtländer posteten heute ein Video auf ihrem Twitter-Kanal, in dem sie das Strafmass infrage stellen. Sie zeigen dabei zwei andere Crosschecks gegen Kopf und Nacken – einen von ihrem Verteidiger Joel Genazzi, einen anderen von Zugs Verteidiger Jesse Zgraggen. Genazzi kassierte damals zwei Spielsperren, Zgraggen deren drei. Das Video beendet der LHC mit den Worten «Tous égaux?» («Alle gleich?») und impliziert damit, dass Andrighetto oder die ZSC Lions vom Einzelrichter bevorteilt werden sollen.
Tous égaux ? pic.twitter.com/FM7ECXL4jL
— Lausanne Hockey Club (@lausannehc) April 22, 2021
Damit haben sich die Waadtländer zum Gespött der restlichen Hockey-Schweiz gemacht, wie die Reaktionen auf den Post zeigen. Denn die Beschwerde hat null Hand und Fuss – auch wenn der Klub gemäss Sportchef Petr Svoboda auch noch offiziell Rekurs gegen das Urteil einzulegen versucht.
Die drei Fälle lassen sich schlicht und einfach nicht vergleichen. Alles sind zwar Crosschecks gegen Kopf und Nacken, aber in völlig anderen Spielsituationen:
Statt sich über den gestrigen Sieg zu freuen und den Fokus voll auf den Rest der Serie zu legen, wird so noch mehr Öl ins Feuer gegossen und Neben- zu Hauptschauplätzen gemacht. (abu)