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USA schicken Flugzeugträger ins Südchinesische Meer

USA schicken Flugzeugträger ins Südchinesische Meer – China ist nicht erfreut

25.01.2021, 11:15
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PHILIPPINE SEA (June 4, 2020)In this June 4, 2020, photo provided by the U.S. Navy, the aircraft carrier USS Theodore Roosevelt (CVN 71) departs Apra Harbor in Guam. The carrier has returned to sea an ...
Die «USS Theodore Roosevelt»Bild: keystone

Schon in den ersten Tagen der Amtszeit des neuen US-Präsidenten Joe Biden wachsen die Spannungen zwischen China und den USA über Taiwan und das Südchinesische Meer.

Der chinesische Aussenamtssprecher Zhao Lijian kritisierte am Montag vor der Presse in Peking die Entsendung des US-Flugzeugträgers «USS Theodore Roosevelt» ins Südchinesische Meer als «Demonstration der Stärke», die Frieden und Stabilität in der Region bedrohe.

Auch wies der Sprecher die amerikanische Forderung an Peking zurück, seinen militärischen, wirtschaftlichen und diplomatischen Druck auf Taiwan einzustellen. Zhao unterstrich die chinesische Position, dass die Insel ein untrennbarer Teil der Volksrepublik sei. Peking sei entschieden gegen Bestrebungen für eine Unabhängigkeit oder eine Einmischung externer Kräfte. Peking sei durchaus zum Dialog bereit - aber nur auf der Grundlage seiner Ein-China-Doktrin.

Die Forderung der USA, die «Einschüchterung» Taiwans einzustellen, folgte auf militärische Muskelspiele Pekings. Acht chinesische Bomber und vier Kampfflugzeuge waren zuvor in Taiwans Identifikationszone zur Luftverteidigung (ADIZ) eingedrungen und hatten die Luftabwehr getestet, wie Taiwans Streitkräfte am Samstag mitgeteilt hatten. Es war die bisher grösste Militäraktion dieser Art, die im vergangenen Jahr schon stetig zugenommen hatten.

Peking ist verärgert darüber, dass die Vertreterin Taiwans in Washington erstmals offiziell zur Amtseinführung eines Präsidenten eingeladen worden war. Schon die vorherige US-Regierung von Donald Trump hatte ihre Beziehungen zu Taiwan aufgewertet und erstmals offizielle Kontakte erlaubt, was Peking entschieden ablehnt, da es die demokratische gewählte Regierung in Taipeh nicht anerkennt.

Der Aussenamtssprecher forderte die USA auf, nicht «die falschen Signale» an Taiwans Unabhängigkeitskräfte zu senden, um nicht den Beziehungen zwischen China und den USA zu schaden. Ungeachtet der Drohungen aus Peking sieht sich das freiheitliche Taiwan als unabhängiger Staat und sucht diplomatische Anerkennung in der Welt, während es vom mächtigeren China aber isoliert wird.

Den Einsatz der «USS Theodore Roosevelt» im Südchinesischen Meer begründete die US-Marine damit, dass die Flugzeugträgergruppe für die «Freiheit der Navigation» in dem Seegebiet eintreten wolle, durch das zwei Drittel des Welthandels transportiert werden. China beansprucht einen Grossteil des Meeresgebiets zwischen China, Vietnam, Malaysia und den Philippinen. Der internationale Schiedsgerichtshof in Den Haag wies 2016 die Ansprüche Chinas zurück, was Peking ignoriert.

Aussenamtssprecher Zhao forderte die neue US-Regierung von US-Präsident Biden auf, keinen Streit anzuzetteln. Peking hoffe, dass beide Seiten kooperieren und mit ihren Differenzen umgehen könnten - «im Geiste der Nicht-Konfrontation». (aeg/sda/dpa)

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83 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Donald
25.01.2021 12:14registriert Januar 2014
Die Kommunistische Partei hat nie über die Insel Taiwan regiert. Man kann also nich einmal historische Ansprüche geltend machen. Die Partei argumentiert so, als wären alle "ethnischen Chinesen" Eigentum der Partei und hätten kein Selbstbestimmungsrecht.
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Sälüzäme
25.01.2021 12:54registriert März 2020
Taiwan, ehemals Formosa, war nie ein Teil Chinas, genau so wie Tibet.
Die Chinesen sind immer noch sauer auf
Chiang Kai-shek weil er bei seiner Flucht den Staatsschatz mitgehen lies und der jetzt in Taipei ausgestellt ist.

Gut das wieder jemand einen Fuss in die Türe stellt und der chinesischen Regierung nicht alles durchgehen lässt. Europa dürfte da auch mehr Mut zeigen und die Direktinvestitionen in China sowie den Verkauf europäischer Firmen nach China erschweren oder verbieten, sicher so lange China gleiches nicht erlaubt.
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Toerpe Zwerg
25.01.2021 12:04registriert Februar 2014
Taiwan ist nicht Hongkong und es ist für China verloren.
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