Der abtretende Präsident und sein Nachfolger: Bernhard Burgener (links) und David Degen.Bild: keystone
11.05.2021, 15:5411.05.2021, 15:55
- Der FC Basel informiert hat über die neuen Besitzerverhältnisse bei der FC Basel Holding AG informiert.
- David Degen geht siegreich aus der Schlammschlacht mit dem bisherigen Besitzer Bernhard Burgener hervor.
- Dem neuen Verwaltungsrat gehört unter anderem der ehemalige FCB-Trainer Christian Gross an.
«Ich möchte mich bedanken für das Vertrauen und wünsche David viel Erfolg. Ich freue mich auf die nächsten Spiele und den Saisonstart.»
David Degen: Es wäre falsch, wenn ich sagen würde, was man alles anders machen soll. Es geht dabei um Transparenz und Ehrlichkeit. Die Spieler müssen auf dem Platz für den Klub brennen und immer alles für das rot-blaue Shirt geben wollen. Wenn sie vom FCB den Schritt in eine grosse Liga machen wollen, müssen sie alles geben und das muss ihnen bewusst sein.
David Degen: «Wir haben Bernhard dargestellt, dass wir ein starkes Team sind, dass, wenn es sein muss, auch für zusätzliche finanzielle Mittel aufkommen kann. Aber es ist mir wichtig zu betonen, dass wir finanziell gesund bleiben und nur ausgeben, was wir auch einnehmen. Im Super-League-Durchschnitt haben wir immer noch die höchsten Lohnkosten. Da müssen wir unsere Hausaufgaben machen.»
David Degen: «Mir war es wichtig, dass der heutige Tag gut über die Bühne geht. Was in den nächsten Tagen auf mich zukommt, das werden wir dann sehen.»
Bernhard Burgener: «Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht.»
David Degen: «Mir ist es sehr wichtig, dass wir Bernhard offiziell und gebührend verabschieden. Er ist noch bis am 15. Juni Präsident.»
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David Degen: «Ich sehe das Gegenteil, nur positive Aspekte. Es sollen unabhängige Parteien und Leute sein, die das Fachwissen auf ihrem Gebiet einbringen. Es soll möglich sein, dass man konstruktiv und kritisch Themen diskutiert, um die bestmögliche Lösung zu finden.»
Bernhard Burgener: «Die Frage ist nicht, braucht es Kapital, sondern warum braucht es Kapital. Eine der grössten Herausforderungen für die Zukunft ist das Stadion. Es gibt keinen Verein in der Schweiz, der so hohe Stadionkosten hat, wie der FC Basel. Bei einer anderen Übernahmelösung wäre eine hohe Summe zur Verfügung gestanden, mit dem hätten wir im Stadionbereich helfen können.»
David Degen: «In meinem Leben habe ich immer nur ausgegeben, was ich eingenommen habe. Das soll auch beim FCB die Mentalität sein. Wir müssen zur Demut zurückkehren. Mögliche Defizite sind aktuell nicht das zentrale Thema, sondern wie wir diese Themen anpacken.»
Bernhard Burgener: «Das Geld war mir nie wichtig. Ich habe keinen Gewinn gemacht. Mir ging es darum, denn FCB zu sanieren und die Kosten zu senken. Ich hatte keinen Lohn und kein VR-Honorar, das war mir wichtig.»
David Degen: «Das war nie mein Ziel, ich will mich im Sport einbringen, wo meine Stärken liegen.»
David Degen: «Für mich ist klar, dass es einen Sportchef braucht, aber auch diese Entscheidung werden wir im Team fällen.»
David Degen: «Wir sind überzeugt, dass er die richtige Wahl ist. Er wird als Vereinspräsident zurücktreten.»
David Degen: «Das kann ich nicht beantworten, da müsst ihr die Spieler fragen.»
Bernhard Burgener: «Nachdem David Degen fertig gesprochen hat, haben alle Spieler applaudiert.»
David Degen: «Das waren lange Diskussionen. Wir wollten die bestmögliche Lösung für den FC Basel. Ich bin zu 100 Prozent überzeugt, dass wir mit dem VR ein Zeichen gesetzt haben, dass wir breit abgestützt sind und das Beste für den Klub wollen».
David Degen: «Patrick Rahmen ist unser Trainer und wird unser Trainer bleiben. Er hat das Vertrauen verdient und macht, so weit ich das beurteilen kann, auch eine gute Arbeit.»
David Degen: «Es gibt keine Alleinherrschaft mehr: Jeder Verwaltungsrat hat sein Aufgabengebiet, für das er die Verantwortung hat. Und wir wollen wieder Emotionen schaffen. Der FC Basel ist ein Kulturgut. Ich bin jetzt Besitzer, das ist eine Ehre, dass ich die Aktien nach bestem Gewissen verwalten darf. Wir müssen jetzt einen und nicht mehr spalten. Es sind Grenzen überschritten worden, die nicht hätten überschritten werden dürfen. Jetzt ist die Zeit gekommen, um alles auf null zu setzen und neu zu beginnen. Ich bin überzeugt, dass wir dieser Erwartung gerecht werden.»
David Degen: «Centricus ist definitiv vom Tisch. Bernhard Burgener fand das eine gute Lösung und hat die Gespräche geführt. Das ist nicht an mir, das zu kommunizieren.»
David Degen: «Da gibt es in den nächsten Tagen Gespräche zwischen mir und meinem Team. Wir werden zu gegebener Zeit kommunizieren.»
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David Degen: «Die Gespräche mit Bernhard waren lösungsorientiert und freundlich, das ist mir wichtig zu betonen. Als sich am Freitag abgezeichnet hat, dass es zu einer Lösung kommt, sind mir viele Gedanken durch den Kopf gegangen. Es gab viele Momente, als ich zuhause ins Bett ging und mich gefragt habe, ob es wirklich die richtige Lösung ist, wenn ich den Klub übernehme. Aber jetzt, wo ich hier bin, habe einen grossen Stolz und grosse Freude, das sich diese Chance erhalte.»
David Degen: «Mir ist es wichtig, dass der FCB zu alter Stärke zurückkommt. In den letzten Wochen und Monaten sind einige Dinge passiert, die dem Klub geschadet haben. Wir müssen der Stolz der Fans und der jungen Spieler, für den FCB zu fanen oder zu spielen, wieder herstellen. Ich kam mit 12 Jahren in die U14 des FCB und mein einziges Ziel war es, einmal im Joggeli auf dem Platz zu stehen. Ich war unglaublich stolz, das zu schaffen. Wenn wir diesen Stolz wieder zurückbringen, dann können wir wieder grosse Emotionen entfachen. Mein Team und ich stehen in der Verantwortung und müssen liefern, beweisen, dass wir ein starkes Team sind und durch diese Pandemie kommen.»
David Degen: «In den nächsten Wochen werde ich Aktienteile an Gadola, Barth, Herzog und Rey verkaufen. Es wird also mindestens vier Aktionäre geben.»
David Degen: «Das Team und ich zählen auf die Dienste von Karli Odermatt. Es werden noch Gespräche stattfinden, aber wir wollen weiterhin auf ihn setzen.»
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Bernhard Burgener: «Ich habe Verständnis für die Fans, die sich beklagt haben. Aber es gab auch viele Fans, die uns unterstützt haben. Wir müssen aufhören mit der Polemik und David Degen unterstützen. Der Fussball braucht Unterstützung und positive Nachrichten und das haben wir jetzt. Das ist eine Aufforderung an die Medien: Bringt auch gute Nachrichten.»
Bernhard Burgener: «Wenn wir hätten streiten wollen, dann hätten wir das gekonnt. Da mir der FC Basel am Herzen liegt, wollte ich das nicht und auch David nicht. Es war richtig, dass wir zusammen gesessen sind und eine Lösung gefunden haben.»
Bernhard Burgener: «Ich habe immer gesagt, wenn Sturm herrscht, geht der Kapitän nicht von Bord. Das habe ich auch nicht gemacht. Wir sind der einzige Klub, der eine Eigenkapitalquote von 54 Prozent hat. In Europa sehen Sie die Katastrophe, die überall herrscht. Ich kann Ihnen also versichern, dass der Klub gesund dasteht. Wenn ich das Gefühl und die Sicherheit habe, dass es eine transparente Basler Lösung ist, besteht kein Sturm mehr. Und das ist der Fall. Das Boot müssen wir nun einfach ruhig auf Kurs halten. Ich traue Herr Degen den Erfolg zu, sonst hätte ich das nicht gemacht.»
Bernhard Burgener: «Nein, das war nicht der Grund. Für mich war wichtig, dass der FCB in guten Händen ist und das Transparenz vorhanden ist. Das ist uns jetzt gelungen und bin froh darüber.»
«Ich möchte mich bei Bernhard für die letzten vier Jahre bedanken. Die letzten zwei Wochen wahren konstruktiv und lösungsorientiert. Ab heute beginnt für mich ein neues Leben. Ich weiss, dass die Challenge gross ist. Ich habe ein gutes Team und wir werden gemeinsam diese Aufgabe meistern.»
«Es freut mich, dass wir in den letzten zwei Wochen in zahlreichen Gesprächen eine Lösung gefunden haben. Wir haben das Glück, dass der FCB gesund da steht. Mich freut es, dass die Nachhaltigkeit und Transparenz dargelegt wurde und die Lösung finanziell gut dasteht. Ich will mich bei allen Fans und Sponsoren bedanken, die uns in der schwierigen Zeit in der Pandemie unterstützt haben. Entscheidend ist jetzt, dass wir uns auf die Zukunft konzentrieren. Wir haben den Frieden gefunden, jetzt soll das Sportliche im Zentrum stehen.»
Er bestätigt noch einmal, dass David Degen alle Aktienteile von Bernhard Burgener übernimmt und dass Burgener, Karl Odermatt und Peter von Büren Ende Saison aus dem Verwaltungsrat ausscheiden. Ausserdem wird Degen Teile seiner Aktien an weitere Basler verkaufen.
Die Protagonisten sind da: David Degen, Bernhard Burgener und FCB-Kommunikationschef Remo Meister.
In der Pressemitteliung schriebt der FCB: «Bernhard Burgener und David Degen haben sich im Sinne des FC Basel 1893 aussergerichtlich über die Besitzverhältnisse an der FC Basel Holding AG geeinigt. David Degen übernimmt sämtliche Aktien von Bernhard Burgener. Bernhard Burgener wird die laufende Saison 2020/2021 zu Ende führen.»
An der ordentlichen Generalversammlung der FC Basel Holding AG vom 15. Juni 2021 werden Bernhard Burgener, Peter von Büren sowie Karl Odermatt aus dem Verwaltungsrat ausscheiden. Es wird sich ein neuer Verwaltungsrat bestehend aus Johannes Barth, Reto Baumgartner, David Degen, Marco Gadola, Christian Gross, Sophie Herzog und Andreas Rey zur Wahl stellen. Reto Baumgartner ist als Verwaltungsratspräsident vorgesehen.
Der FC Basel will nach wochenlanger Schlammschlacht um die Besitzverhältnisse für Klarheit sorgen. Die Verantwortlichen informieren ab 15 Uhr an einer Pressekonferenz. watson tickert live.
Die turbulente FCB-Zeit unter Präsident Burgener
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Die turbulente FCB-Zeit unter Präsident Burgener
11. Mai 2021: Bevor es zu einem Gerichtstermin kommt, einigen sich David Degen (links) und Bernhard Burgener darüber, wie es mit dem Klub weitergeht. Degen, bisher Verwaltungsrat, übernimmt die Anteile von Besitzer Burgener.
Es ist der vorerst letzte Akt in der von Tiefschlägen geprägten Ära von Präsident Bernhard Burgener.
quelle: keystone / georgios kefalas
Sie imitieren die grossen Stars – diese Tiere haben zu oft Fussball geschaut
Video: watson
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