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Vertrag bis ans Lebensende – so will Barça Messi zum Bleiben überreden

epa08805275 FC Barcelona's head coach Ronald Koeman (R) and striker Lionel Messi (L) during the Spanish LaLiga soccer match between FC Barcelona and Real Betis held at Camp Nou stadium in Barcelo ...
Ein ungeklärte Frage: Wie gut verstehen sich Lionel Messi und Barça-Trainer Ronald Koeman wirklich?Bild: keystone

Vertrag bis ans Lebensende – so will Barça Messi zum Bleiben überreden

25.11.2020, 16:01
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Überraschend stand Lionel Messi gestern nicht im Aufgebot für Barcelonas Champions-League-Spiel bei Dynamo Kiew. Der niederländische Barça-Trainer Ronald Koeman versicherte, der argentinische Superstar benötige angesichts des dichten Terminplans eine Ruhepause. Doch in der spanischen Presse kam Messis Abwesenheit beim souveränen 4:0-Sieg ganz anders an. Von einem «Urknall» schrieb die Sportzeitung «AS» und deutete an, dass der Barça-Captain wegen fehlender Motivation nicht zum Kader gehört haben könnte.

So schlug sich Barça in Kiew ohne Messi.Video: YouTube/Swisscom blue Sport

Seit dem geplatzten vorzeitigen Abgang im Sommer stellt sich immer wieder die Frage, ob Messi wirklich noch bereit ist, sich weiterhin zu 100 Prozent für den Verein einzusetzen. Zuletzt erinnerten die Leistungen des sechsfachen Weltfussballers kaum noch an frühere Glanzzeiten. Auch beim enttäuschenden 0:1 gegen Atlético Madrid war Messi höchstens ein Schatten seiner selbst.

Neben dem Platz wirkt der Superstar ebenfalls gereizt. Bei seiner Rückkehr von WM-Qualifikationsspielen mit der argentinischen Nationalmannschaft in Südamerika erklärte er am vergangenen Mittwoch am Flughafen gegenüber Journalisten: «Ich habe es langsam satt, bei allem immer das Problem im Klub zu sein.» Das Tuch zwischen der einstigen Identifikationsfigur und dem Klub scheint zerschnitten, ein Wechsel im Sommer – wenn Messi ablösefrei gehen kann – nicht mehr abwendbar.

Doch kampflos aufgeben will der FC Barcelona in der Causa Messi nicht. Wie der «Mirror» schreibt, möchte Barça-Präsidentschaftskandidat Victor Font alles unternehmen, um den Superstar zu halten. Der Favorit auf die Nachfolge von Messi-Erzfeind Josep Maria Bartomeu meint auch zu wissen, wie er den Argentinier von einem Verbleib überzeugen kann: «Was Messi braucht, um in Barcelona zu bleiben, ist ein herausforderndes Projekt. Er will gewinnen – offensichtlich hat das Fehlen eines solchen Projekts in letzter Zeit die Art und Weise beeinflusst, wie wir uns auf dem Platz präsentierten», so der 48-Jährige.

Font plant deshalb, Messi einen lebenslangen Vertrag anzubieten. «Für uns ist die Verbindung zwischen Barça und Messi sehr strategisch. Er ist seit seinem 13. Lebensjahr im Klub, und wir glauben, dass diese Verbindung über die Tage hinaus gehen muss, die er auf dem Spielfeld verbringt.» Mit einem langfristigen Kontrakt soll sich der aktuelle Barça-Captain wieder besser mit dem Klub identifizieren können.

Auf die Frage nach der Wahrscheinlichkeit, dass Messi im Sommer 2021 trotzdem zu Manchester City und Ex-Barça-Trainer Pep Guardiola wechseln wird, antwortete Font: «Jedes Mal, wenn Guardola über dieses Thema spricht, sagt er auch klar, dass er der Meinung ist, dass Messi bei Barça bleiben sollte und dass er der Typ für einen Klub wie Barcelona ist. Er wünscht sich für ihn, dass er seine Karriere beim FC Barcelona beendet.»

Catalan businessman Victor Font speaks during the presentation of his project to become FC Barcelona Barca s new President at the AXA Auditorium in Barcelona, north eastern Spain, 31 January 2019. Vic ...
Victor Font will neuer Barça-Präsident werden.Bild: imago sportfotodienst

Manchester City galt lange als Messis wahrscheinlichste Destination im Falle eines Barça-Abgangs. Zuletzt kamen allerdings wieder Zweifel auf, ob der Transfer für die «Citizens» finanziell überhaupt machbar wäre. Das Jahresgehalt von kolportierten 150 Millionen Euro könnte zum Problem werden.

«Meinen Informationen nach ist die Türe für einen Wechsel zu», wurde Semra Hunter, die in England die Übertragungen von «LaLigaTV» moderiert, zuletzt von englischen Zeitungen zitiert. «Eine gut informierte Quelle» habe ihr mitgeteilt, dass es kein ManCity-Angebot an Messi geben werde. «Dafür gibt es zwei Gründe: das Alter und den finanziellen Aspekt», so Hunter. «Er nähert sich dem Herbst seiner Karriere. Und sein Gehalt ist astronomisch hoch. Das wäre für jeden Klub eine Last, vor allem mitten in einer globalen Pandemie.»

10-Jahres-Plan für Messi bei ManCity?

Die englische «Times» hat dagegen ganz andere Informationen. Wie das renommierte Blatt berichtet, arbeitet ManCity hinter den Kulissen weiter an einem Plan, um «La Pulga» auf die Insel zu holen. Die Idee soll eine langfristige Rolle des Superstars in der globalen City-Fussballgruppe vorsehen.

Demnach planen die «Skyblues» für gleich zehn Jahre mit dem Superstar. Zunächst soll Messi noch als Spieler für den englischen Topklub auflaufen. Danach könnte er die Premier League verlassen und bei einem Partnerklub unterkommen: New York City in der MLS wäre eine Option. Schliesslich soll der Zauberfloh nach seinem Rücktritt in einer Rolle als Markenbotschafter für die City Group tätig werden.

FC Barcelona's Lionel Messi from Argentina, left, celebrates his victory with coach Josep Guardiola during the final Copa del Rey soccer match against Athletic Bilbao at the Vicente Calderon stad ...
Feierten zusammen grosse Erfolge: Messi und Guardiola.Bild: AP

Wofür sich Messi am Ende entscheiden wird, steht noch in den Sternen. Vieles wird von der Präsidentschaftswahl beim FC Barcelona abhängen, die am 24. Januar 2021 über die Bühne gehen soll. Kann der neue starke Mann bei den Katalanen Messi mit seiner Vision überzeugen, könnte es gut sein, dass der Superstar bei Barça bleibt. Momentan scheint ein Abgang allerdings wahrscheinlicher. (pre)

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Vom Hobbit zum Hipster: Lionel Messi im Wandel der Zeit
Lionel Messi betritt im Sommer 2005 erstmals die grosse Fussballbühne. Bei der U20-WM schiesst er Argentinien mit sechs Toren und Schulbuben-Frisur zum Titel.
quelle: x00175 / â© reuters photographer / reuter
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3 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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GenerationY
25.11.2020 17:18registriert Dezember 2017
Nebst Messi wurde auch de Jong zu Hause gelassen. Hier einen Skandal heraufzubeschwören ist völlig unnötig.

Die beiden waren Dauerbrenner diese Saison. Sie brauchten einfach eine Pause.
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