Seit diesem Montag veröffentlicht das BAG die Corona-Zahlen vom Wochenende gesammelt. Neu wird jeweils zu Wochenbeginn gemeldet, wie viele Neu-Infektionen von Freitag, 8 Uhr bis Montag, 8 Uhr gemeldet wurden.
Am Montagmittag meldete das BAG nun 1095 neue Corona-Fälle für die letzten 72 Stunden. Dies bei einer Positivitätsrate von 4%. Insgesamt wurden 27'633 Tests durchgeführt.
#CoronaInfoCH #Coronavirus #COVID19
— BAG – OFSP – UFSP (@BAG_OFSP_UFSP) September 21, 2020
21.09 Aktueller Stand sind 50'378 laborbestätigte Fälle, 1'095 mehr als am Freitag. Gemeldete Tests: 27'633 in den letzten 72 Stunden.https://t.co/RTWF8jbM2p pic.twitter.com/mG7D9ADWbf
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Virginie Masserey, Leiterin der Sektion Infektionskontrolle beim BAG, erklärte an der Pressekonferenz am letzten Donnerstag, dass die täglichen Fallzahlen keine gute Übersicht gäben. Besser sei es, die Entwicklung von Woche zu Woche zu betrachten. Mehr dazu unter Punkt sechs.
Sind die Zahlen am Wochenende oder tägliche Updates nicht so wichtig und das kann jeweils bis am Montag warten? Die Massnahme könnte bei der Bevölkerung als falsches Signal interpretiert werden. Beim BAG glaubt man dies auf Anfrage nicht. «Wir haben da keine Bedenken, die Zahlen können immer noch den Daten zugeordnet werden», schreibt Mediensprecher Daniel Dauwalder.
Am Montag wird es jeweils nicht genau möglich sein, zu sagen, wie viele Fälle es an den einzelnen Wochenendtagen gegeben hat. Die Fälle von Samstag bis Montag werden gesammelt veröffentlicht.
Mit einer gewissen Verzögerung wird aber auch eine tagesgenaue Auswertung möglich sein. Das heisst, man wird auch nachvollziehen können, wie viele Corona-Fälle am Samstag oder am Sonntag aufgetreten sind. Dies schreibt das BAG auf Twitter.
#CoronaInfoCH Die Fälle werden wie bisher nach Falldatum in der Grafik zu den vergangenen 4 Wochen dargestellt, so dass eine tagesgenaue Auswertung der Wochenendzahlen mit wenigen Tagen Verzögerung möglich bleibt. 2/2
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Die kumulierten Fallzahlen von Samstag bis Montag sind seit Anfang Juni angestiegen. Die 1095 Fälle, welche vergangenes Wochenende gemeldet wurden, sind jedoch etwas tiefer als am Wochenende zuvor. Vom 12. bis 14. September wurden 1197 Fälle gemeldet.
Die meisten Länder mit hohen Fallzahlen geben auch am Wochenende den neuesten Stand durch. Allerdings gibt es Ausnahmen: So melden etwa Schweden und Spanien am Wochenende ebenfalls keine Zahlen.
Von den 100 Ländern mit den meisten Corona-Fällen meldeten gemäss WHO sonst nur noch Sudan und Oman keine Zahlen am Wochenende.
Wie Virginie Masserey erklärte, sei es besser, die Situation Woche für Woche zu analysieren. Dafür publiziert das BAG jeweils am Donnerstagmorgen einen wöchentlichen Situationsbericht. Dort ist eine Zusammenfassung der Entwicklung der vergangen Woche zu sehen. Das BAG publiziert Todesfälle, Infektionszahlen, Hospitalisationszahlen, Testzahlen und die Positivitätsrate.
Zudem werden Daten zu den einzelnen Kantonen veröffentlicht. Es ist unter anderem zu sehen, wie viele Personen sich in Quarantäne befinden. Auch zur Geschlechter- und Altersverteilung erhält der Leser Auskunft.
Die Zahlen im wöchentlichen Situationsbericht erscheinen allerdings etwas verzögert. Es werden nur die Daten von Montag bis Sonntag der Vorwoche berücksichtigt. Auf Anfrage schreibt Daniel Dauwalder vom BAG: «Wir wollen die Situation von einer zur nächsten Woche verfolgen und das ist nur sinnvoll, wenn die Angaben komplett sind.» Die Daten können so dem richtigen Tag (und nicht dem Tag, an dem die Meldung kam) zugeteilt werden.
#CoronaInfoCH
— BAG – OFSP – UFSP (@BAG_OFSP_UFSP) September 17, 2020
Künftig erscheinen die täglichen Situationsberichte von Montag bis Freitag. Einen aussagekräftigen Überblick zur epidemiologischen Lage und Tendenz bietet der wöchentliche, analytische Situationsbericht. Veröffentlich wird er jeweils am Donnerstagmorgen.
Wenn man die Zahlen Woche für Woche vergleicht, ist seit Ende Mai ein mehr oder weniger stetiger Anstieg zu erkennen. Von letztem Dienstag bis und mit heute wurden 2942 Fälle gemeldet. Das sind 98 mehr als noch in der Vorwoche.
1. Die Zahleninterpretation wird mit gesammelten Zahlen schwieriger und das BAG erhält dadurch mehr Freiheiten, die Kommunikation und Interpretation nach eigenen Bedürfnissen zurechtzubiegen.
2. Beim BAG muss so am Wochenende niemand mehr arbeiten und man kann wieder zum alltäglichen „Business as usual“ zurückkehren.