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Jeder sechste verkaufte Burger in der Schweiz ist nicht aus Fleisch

Bereits jeder sechste verkaufte Burger in der Schweiz ist nicht aus Fleisch

Alternativen zu Fleisch boomen – besonders beliebt sind Burger auf pflanzlicher Basis.
17.05.2021, 10:4517.05.2021, 12:51
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Vegi-Burger und Co. sind im Trend: Seit 2016 betrage die Wachstumsrate der Fleischersatz Produkte jährlich 18,4 Prozent, schrieb das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) am Montag im ersten Fleischersatz-Report der Schweiz. Dies entspreche seit 2016 nahezu einer Verdoppelung.

Der Detailhandel konnte 2020 mit Fleischersatzprodukten insgesamt einen Umsatz von 117 Millionen Franken erwirtschaften. Auch die Pandemie hat ihren Beitrag dazu geleistet.

Stilvolles hipster Mädchen in einer Sonnenbrille, das köstliche veganische Burger isst und Smoothie in Glaskeramik in Händen hält. Happy boho Frau beissen Burger mit Drink in der Sommerstraße
Es muss nicht immer Fleisch sein.Bild: shutterstock.com

Verglichen mit Fleisch handle es sich mit einem Marktanteil von 2,3 Prozent im Detailhandel jedoch um ein Nischenprodukt.

Der Anteil am Gesamtumsatz ist noch gering:

Alternativen zu Fleisch boomen, besonders beliebt sind Burger auf pflanzlicher Basis. So konnte der Detailhandel 2020 mit Fleischersatzprodukten insgesamt einen Umsatz von 117 Millionen Franken erwirt ...
Bild: BLW/Nielsen

Auch die Pandemie habe zum Erfolg beigetragen – der Detailhandel habe 2020 insgesamt einen Rekordumsatz erzielt. Bei den Fleischersatzprodukten stieg der Absatz gegenüber dem Vorjahr sogar um 49.4 Prozent auf 5705 Tonnen. Damit sei das pandemiebedingte Rekordwachstum von 12,1 Prozent der Warengruppe Fleisch deutlich übertroffen worden.

Der Umsatz mit Fleischersatz-Produkten zieht gewaltig an:

Alternativen zu Fleisch boomen, besonders beliebt sind Burger auf pflanzlicher Basis. So konnte der Detailhandel 2020 mit Fleischersatzprodukten insgesamt einen Umsatz von 117 Millionen Franken erwirt ...
Bild: BLW/Nielsen

Die höchsten Wachstumsraten verzeichneten laut BLW sogenannte Meat-Analog-Produkte. Das sind Produkte, die wie Fleisch aussehen und schmecken sollen.

Jeder sechste Burger pflanzlich

Die «fleischähnlichen» Produkte machen laut BLW mittlerweile über 50 Prozent des gesamten Absatzes von Fleischersatzprodukten aus. Bereits jeder sechste verkaufte Burger bestehe aus pflanzlichen Rohstoffen. Vor fünf Jahren sei es noch jeder 14. Burger gewesen.

Absatzanteile von Fleischersatzprodukten:

Alternativen zu Fleisch boomen, besonders beliebt sind Burger auf pflanzlicher Basis. So konnte der Detailhandel 2020 mit Fleischersatzprodukten insgesamt einen Umsatz von 117 Millionen Franken erwirt ...
Bild: BLW/Nielsen

Der durchschnittliche Kilopreis der Fleischersatzprodukte betrug laut dem Bericht 20.53 Franken, damit blieb der Preis seit 2016 (20.31 Franken/kg) relativ konstant.

Im direkten Produktvergleich einzelner Produktgruppen seien Fleischersatzprodukte deutlich teurer als Fleischprodukte. Ein pflanzlicher Burger koste im Durchschnitt 42 Prozent mehr als Fleischburger, bei Geschnetzeltem liege die Differenz bei +16 Prozent. Vor allem bei jungen, gutverdienenden Familien aus der Deutschschweiz seien die Fleischersatzprodukte beliebt, schrieb das BLW weiter.

Verschiedene Studien prognostizieren für die nächsten Jahre einen Wachstumstrend für Fleischersatzprodukte. Für die Schweizer Landwirtschaft bietet der Markt für Fleischersatzprodukte laut BLW deshalb grosses Potenzial, da derzeit nahezu alle pflanzlichen Proteine für die inländische Fleischersatzproduktion importiert werden. (sda/mlu)

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61 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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khargor
17.05.2021 11:18registriert Februar 2014
Genau dank dieser Analogfleischersatzprodukten konnte ich auf eine vegetarische Ernährung umstellen und gleichzeitig die super feinen Rezepte aus Mamis Küche weiterkochen. Schon krass, ich war vor 2-3 Jahren noch ein fundimässiger Fleischliebhaber und verabscheute Hiltl & Co. Diese Produkte geben einen guten Absprungpunkt in eine nachhaltigere Lebensweise.

Den Punkt mit den Importen lasse ich übrigens nicht gelten: Sobald sich die Produktion nämlich mengenmässig lohnt, wird das auch in der Schweiz kommen.
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Debuschka
17.05.2021 12:19registriert Januar 2019
Ich liebe gutes Fleisch und gebe auch gerne gutes Geld dafür aus. Jedoch habe ich bereits einige male aus Neugier die Veggie Variante probiert und siehe da, es schmeckt! Klar gibt es Unterschiede im Geschmack aber sie sind lecker und wenn man bedenkt, wie viel Wasser etc. für die Herstellung von Fleisch benötigt wird, schränke ich mich sehr gerne in meinem Fleischkonsum ein.
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RalpH_himself
17.05.2021 11:39registriert Dezember 2015
Jetzt sollten nur noch die Landwirtschaftssubventionen so angepasst werden, dass weniger energieintensive Lebensmittel (also Vegetarisches/Veganes) auch günstiger sind als extrem ressourcenintensives Fleisch. Der Bund gibt z. B. immernoch mehrere Millionen pro Jahr für den Interessenverband ProViande aus, welche damit vor allem Werbung schaltet - also vom Bund finanzierte Werbung für einen ungesunden, nicht nachhaltigen Lebensstil.
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Fast drei Osterhasen verputzen Herr und Frau Schweizer im Durchschnitt pro Jahr. Wie viel sie dafür berappen, variiert gewaltig. Denn der Luxus-Osterhase vom Chocolatier ist fast 16 Mal teurer als die Billigstvariante aus dem Discounter.

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