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Was kostet ein Ferienhüsli? Wohnung auf Dauer mieten? Lohnt sich das oder doch lieber ins Hotel? Wo du am meisten Geld sparst.
Unsere Nachbarn haben eines, viele Freunde auch. Fast jedes Wochenende pilgern sie ins «Ferienhüsli» in die Berge. Oder in den Ferien in die Zweitwohnung nach Italien, Spanien oder Kroatien. Die Gründe sind ganz unterschiedlich, die einen wollen die Skisachen nicht immer schleppen, die anderen haben das Haus noch von den Eltern oder haben es als Wertanlage oder als Ersatz für ein Eigenheim in der Stadt gekauft.
Gemäss dem Bundesamt für Raumentwicklung (2015) verfügen 7,9% der Haushalte der Schweizer Wohnbevölkerung über Zweithäuser, -wohnungen oder –zimmer, welche ihnen über einen längeren Zeitraum zur Verfügung stehen. 0,6% verfügen sogar über zwei oder mehr solcher Wohnungen.
Bundesamt für Raumplanung, neuere Daten als 2015 gibt es wegen corona erst 2021
Damit sich ein Ferienhüsli neben Spass und Komfort auch wirtschaftlich rechnet, vermietet man es idealerweise in der Zeit, in der man es nicht selber nutzt. Gemäss verschiedener Quellen ist es wirtschaftlich, wenn man es schafft, das Feriendomizil 15-20 Wochen pro Jahr zu vermieten.
Allerdings muss man sich um die Vermietung, Renovation und Bewirtschaftung kümmern (oder jemanden damit beauftragen). Die höchsten Mietpreise kriegt man zu Hochsaisonzeiten, wie Weihnachten und Sportferien, und hat dann allenfalls selber nichts davon.
Beispielrechnungen haben gezeigt, dass man nicht unglaublich viel Gewinn rausholt, wenn man alle Kosten mit einbezieht, selbst wenn man den Ertrag der eigenen Nutzung mit einrechnet. Und das auch dann, wenn die Liegenschaft im Laufe der Zeit vielleicht etwas im Wert steigen sollte.
Verschiedene Experten raten wegen des hohen Aufwands, der Unsicherheit der Wertentwicklung und der doch eher bescheidenen Gewinne deshalb zu Vorsicht beim Kauf eines «Ferienhüsli» als reine Wertanlage. Wenn man es selber nutzen möchte und nicht professionell vermietet, dann scheint es doch eher eine Herzensangelegenheit zu sein, bei der man mit kosteneffizientem Wirtschaften kostendeckend eine tolle Zeit verbringen kann.
Ferien in der Schweiz sind, vor allem mit Familie und im Winter, sehr teuer. Aber es ist nicht nur eine Frage des Geldes, ob man eine Wohnung mietet oder doch lieber ins Hotel geht. Das Feriengefühl ist sicher ein anderes, zudem kann man mit Familie und Freunden in einer Wohnung Kosten sparen, z.B. wenn man selber kocht.
Wenn man eine Ferienwohnung nicht kauft, sondern langfristig, z.B. für ein Jahr oder länger mietet, dann fallen Kosten wie Eigenkapital, Unterhalt, etc. weg. Und man hat trotzdem ein «Heimgefühl» und den Vorteil, dass man Ski und Bike nicht immer anschleppen muss.
Aber rechnet sich dies wirklich? Angenommen, die Wohnung kostet 1'700 CHF im Monat, dann sind dies immer noch ca. 20'400 CHF im Jahr. Vergleicht man dies mit einem Hotelzimmer für z.B. 250 CHF pro Zimmer / Nacht für 2 Personen, dann könnte man in der gleichen Saison immer noch 81 Nächte sorgenfrei und mit Komfort im Hotel verbringen, das sind ca. 3 Monate – das wäre länger als gemäss Statistik (siehe Kasten oben) die meisten Zweitferienwohnungen im Schnitt im Jahr von ihren Besitzern genutzt werden.
Das hängt ganz davon ab, wie Personen dabei sind, wie lange man bleiben will und wie viel Luxus man braucht. Für Kurzaufenthalte unter einer Woche und wenige Personen ist das Hotel oft die bessere Wahl, da Ferienwohnungen oft nur für eine ganze Woche gemietet werden können und die Kosten für die Endreinigung meistens vollumfänglich anfallen.
Bleibt man eine Woche oder länger und braucht keinen riesigen Luxus, ist mit Familie oder Freunden unterwegs, dann fährt man mit der Ferienwohnung sicherlich günstiger, zumal man auch andere Kosten sparen kann. Auf Wochenbasis mieten hat zudem den Vorteil, dass man nicht jedes Mal an den gleichen Ort fahren muss, der irgendwann vielleicht auch mal langweilig wird.
Wie habt ihr das so? Lieber von Ort zu Ort oder doch ins Ferienhüsli immer an den gleichen Ort? Kaufen, dauermieten oder doch lieber jedes Jahr woanders hin ins Hotel oder wochenweise mieten?
Video: watson/Maurice Thiriet, Emily Engkent
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