Es ist der beruhigende Moment, in dem man weiss: Die lästige Sicherheits- und Check-in-Prozedur ist vorbei, der Sitz für den Flug ist gefunden und bald geht’s los. Dann, wenn es heisst: «Ladies and Gentleman, welcome aboard our flight.» – «Meine Damen und Herren, willkommen an Bord.»
Doch diese Formulierung hat bei immer mehr Fluggesellschaften wie Easyjet oder Japan Airlines ausgedient. Denn sie ist nicht inklusiv: Sie beschränkt sich auf die konventionellen Geschlechter-Bezeichnungen von Mann und Frau. Personen der LGBTQI+-Gemeinschaft mit unterschiedlicher sexueller Orientierung oder Geschlechtsidentität werden damit nicht berücksichtigt. An Bord von Air Canada oder Delta Air Lines lautet die Begrüssung seit einigen Jahren: «Hello, everyone» – Hallo zusammen.
Nun reagiert auch die Swiss: «Wir stellen aktuell alle Kommunikationen auf eine inkludierende Sprache um», sagt Sprecher Marco Lipp. «Auch bei den Ansagen an Bord wird die gendergerechte Sprache eingeführt.» Wie die neue Formulierug lauten wird, ist jedoch noch unklar. Details seien dazu noch in Ausarbeitung, sagt Lipp. Auch der genaue Zeitpunkt der Umstellung steht noch nicht fest.
Bei der internen und externen Kommunikation hat der Startschuss für die Umstellung bereits stattgefunden, und zwar per Anfang Juni, der als «Pride»-Monat von der LGBTQI+-Bewegung gefeiert wird. So hat die Swiss unter anderem auch ihr Logo auf den sozialen Medien mit der Regenbogen-Fahne ergänzt – als Zeichen für den Support der LGBTQI+-Gemeinschaft.
Intern hat die Swiss die Angestellten darüber informiert, dass unter anderem der Doppelpunkt zur Anwendung kommt - so wird aus dem Wort Kollegen neu Kolleg:innen, aus Kunden neu Kund:innen. Zudem sei der Entscheid für die Umstellung für die ganze Lufthansa-Gruppe gefällt worden.
«Wir begrüssen diese Änderung sehr», sagt Sandrine Nikolic-Fuss, Präsidentin von Kapers, der Gewerkschaft des Kabinenpersonals. Die Umstellung sei überhaupt kein Problem. «Im Gegenteil, wir haben uns in der Vergangenheit stark für diesen internen Wandel eingesetzt, schliesslich gehören auch zu unserer Crew viele Personen der LGBTQI+-Gemeinschaft.»
Die Umstellung erfolge rollend, sagt Lipp. «Dokumente, Formulare und anderes Material werden Schritt für Schritt angepasst.» Welche Folgen dies für die Formulierungen auf den Tickets und in den Buchungsprozessen haben werde, könne man zurzeit noch nicht sagen. Klar sei hingegen, dass das Pronomen «they» und «them» nicht zur Anwendung kommt. Im Englischen hat es sich als geschlechterneutrales Pronomen etabliert für Personen, die sich nicht als «er» oder «sie» identifizieren.
Bereits 2019 hat die Swiss das Schweizer LGBTQI+-Zertifikat für ihre Arbeitsbedingungen erhalten. So sind beispielsweise alle Arten von Partnerschaften gleichgestellt, und es gibt ein internes LGBTQI+-Netzwerk. (bzbasel.ch)
Soviel dazu.
Aber diese Entwicklung, dass man Geschlechter nicht mehr benennen soll, finde ich falsch und wahrscheinlich sogar kontraproduktiv. Dies weil die Leute auch sehr berechtigte Anliegen wie bspw die Ehe für Alle nicht mehr genügend ernst nehmen werden.
Langsam bekomm ich deswegen Vorurteile, wo ich gar keine hatte. HÖRT ENDLICH AUF DAMIT.🤮