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ATP in Doha: Das sagen die Experten zum Comeback von Roger Federer

ARCHIVBILD ZUR MELDUNG, DASS ROGER FEDERER DIE AUSTRALIAN OPEN VERPASST --- epa08178332 Roger Federer of Switzerland leaves the court after being defeated in his men's singles semifinal match aga ...
Den letzten Ernstkampf bestritt Roger Federer beim Australian Open 2020, als er im Halbfinal an Novak Djokovic scheiterte.Bild: keystone

Federers Rückkehr ins Ungewisse – und was die Experten zum grossen Comeback sagen

05.03.2021, 14:08
Philipp Reich
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Nach einer 13-monatigen Verletzungspause gibt Roger Federer in der nächsten Woche beim ATP-250-Turnier von Doha sein langersehntes Comeback. Viel ist passiert, seit der «Maestro» zum letzten Mal ein Racket auf der Tour geschwungen hat. Während sich der bald 40-jährige Schweizer zweimal am Knie operieren lassen musste, hat Rafael Nadal den Grand-Slam-Rekord seines Kumpels mit seinem 20. Titel egalisiert und Novak Djokovic wird am Montag Federers Nummer-1-Rekord von 310 Wochen an der Spitze der Weltranglisten übertreffen.

Zeit also für Federer, zurückzuschlagen. Sein Ziel ist klar: «Ich will noch einmal grosse Siege feiern», erklärte er Anfang Februar in einem Interview mit dem SRF. Doch wie gut der 103-fache Turniersieger vor seinem Comeback in Form ist, weiss momentan keiner so genau. Der «Maestro» wurde zuletzt in Dubai gesichtet, wo er mit der britischen Weltnummer 28 Dan Evans trainierte. Gemäss dem Twitter-Account «Tennis_World20» bat Federer die Zuschauer, keine Bilder und Videos zu machen, was aber offenbar nichts brachte.

Evans wurde von Federer schon öfters zu Trainingssessions eingeladen. 2019 verbrachte der 28-jährige Brite einige Tage mit dem «GOAT» in Felsberg GR, wo sie sich gemeinsam auf die Sandplatz-Saison vorbereiteten. Und auch in Wimbledon trainierten die beiden schon gemeinsam.

Doch zurück zu Federers Formstand: Die Saisonplanung des «Maestro» lässt darauf schliessen, dass er selbst nicht so genau weiss, wo er im Moment steht. Ob er nach dem Comeback-Turnier von Doha, auch beim ATP-500-Turnier von Dubai antreten wird, liess Federer offen. Sicher ist, dass die aktuelle Weltnummer 5 danach einen Trainings- mit anschliessendem Tennis-Block einlegen will. Das Masters-1000-Turnier in Miami hat Federer deshalb abgesagt und der Baselbieter will erst zu Beginn der Sandsaison Mitte April wieder eingreifen.

Gut möglich, dass Federer in Doha und eventuell Dubai in ersten Ernstkämpfen selbst einmal schauen möchte, wo er genau steht. Seine Saisonziele folgen ohnehin erst im Sommer: Wimbledon, die Olympischen Spiele in Tokio und das US Open. erst im Juni muss Federer also wieder topfit sein.

Momentan bleibt der Blick in die unmittelbare Zukunft nicht mehr als ein Kaffeesatzlesen. Für die Tennis-Experten ist beim Federer-Comeback dann auch alles möglich. In einem sind sie sich aber einig: Dass Federer seine Rückkehr sicher nicht kopflos geplant hat:

Rainer Schüttler:

«Roger organisiert seinen Turnierplan und seine Rückkehr auf die Tour sehr akribisch und genau. Schon nach seiner letzten Verletzungspause hat er gezeigt, dass bei ihm auch noch mit einer längeren Pause zu rechnen ist. Er hat so viel Erfahrung und kennt seinen Körper extrem gut. Ich bin überzeugt, dass er topfit ist, wenn er auf die Tour zurückkehrt.»

Goran Ivanisevic:

«Ich habe gegen Roger Federer gespielt und Roger Federer trainiert. Eine Sache, die ich gelernt habe, ist, dass du ihn nie unterschätzen solltest, also werde ich es jetzt auch nicht tun. Roger Federer ist immer gefährlich, besonders in Wimbledon. Wenn er spielt, bedeutet das, dass er bereit ist und wenn er bereit ist, ist er ein äusserst schwieriger Gegner.»

Anabel Croft:

«Wir haben gelernt, ihn nie abzuschreiben. Nach einer Operation und nach einer so langen Pause zurückzukommen, wird eine grosse Herausforderung. Deshalb frage ich mich, ob wir vielleicht etwas anderes von Roger Federer sehen. Er ist von Natur aus ein aggressiver Spieler, der seine Spiele schnell gewinnen will. Aber er könnte entschieden haben, dass es zu diesem Zeitpunkt seiner Karriere an der Zeit ist, die Punkte noch kürzer zu gestalten, indem er bei jeder Gelegenheit angreift.»

Mats Wilander:

«Roger kann immer noch zwei von drei Sätzen gegen die Besten der Welt gewinnen. Roland Garros und die US Open werden schwierigere Angelegenheiten für ihn. Aber er hat in diesem Jahr sowieso Wimbledon und Olympia ins Visier genommen. Ich erwarte ein grosses Ergebnis von ihm – mindestens.»
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quelle: ap/ap / andrew brownbill
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14 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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MarGo
05.03.2021 13:24registriert Juni 2015
Ich erwarte gar nichts von Roger. Er soll einfach noch Spass haben. Wenn es dann doch noch spannend werden sollte - vielleicht ja ein Wimbledon-Final, umso besser :)
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