In den USA geht «Godzilla vs Kong» in den Kinos gerade mächtig ab. Ob der Film womöglich einfach als angenehme Flucht vor der aktuellen Realität angesehen wird, lassen wir jetzt mal aussen vor. Eines steht fest: Menschen mögen Monsterfilme. Blöd nur, dass «Godzilla vs Kong» bei uns noch nicht läuft. Wir haben daher 11 Monsteralternativen für euch – von gruselig bis lustig.
Ein Monsterfilm aus Südkorea, der trotz seiner Herkunft auch in Europa einen gewissen Bekanntheitsgrad erreichen konnte. Der Plot mutet nicht speziell an: Durch Umweltverseuchung entsteht ein amphibienartiges Monster, das die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzt. Als es die 12-jährige Tochter des chaotischen Kioskbesitzers Gang-Doo entführt, begibt sich dieser mit seiner nicht minder chaotischen Familie auf Monsterjagd.
Ihr solltet euch nicht von dem vermeintlichen 0815-Plot täuschen lassen: Die Story dient nämlich nur als Gerüst für eine vortreffliche Gesellschaftssatire. Spätestens, wenn man sich anschaut, wer hinter dem Projekt steckt, sollte klar sein, dass «The Host» einen Blick wert ist: Drehbuch und Regie stammen von Bong Joon-ho, dessen berühmtester Film unterdessen wohl das mehrfach oscarprämierte Werk «The Parasite» sein dürfte.
Im Bereich der Fantasy-Mockumentarys gilt wohl Cloverfield als Vorzeigeprojekt. Abseits des US-Monsters gibt es mit Trollhunter einen kleinen, aber feinen Film, der um einiges unterhaltsamer ist. Die Geschichte dreht sich um ein Studententrio, das mysteriösen Todesfällen in Waldregionen nachgeht. Die Schuldigen sind schnell gefunden: Trolle. Sie sind nämlich Realität und kommen in vielerlei Gestalt daher.
Filme, die Mythologien mit unserer Gegenwart vermischen, waren schon immer beliebt. Für einmal müssen wir uns aber nicht mit griechischen oder ägyptischen Göttern rumschlagen, sondern tauchen in die norwegische Sagenwelt ein. Diese ist genauso ruppig wie die nordische Landschaft und entsprechend unterhaltsam. Der Film kam beim Publikum so gut an, dass mehrere US-Studios um die Rechte für ein Remake buhlten. Bis heute wurde daraus aber nichts.
Zwischen 2013 und 2018 hat Pixar gleich drei seiner Kultfilme fortgesetzt. Eine Fortsetzung war Monster University, wobei der Film eigentlich die Vorgeschichte von Monster AG erzählt. Darin erfahren wir, wie der eher untalentierte Mike auf die Monster Uni geht und dort den unsympathischen Sulley kennenlernt.
Falls ihr «Monster Uni» nicht sowieso schon gesehen habt, guckt euch den Film an. Ja, Fortsetzungen sind immer so eine Sache, aber Pixar hat hier einen wirklich guten Job gemacht. An den Charme des Originals kommt der Film zwar nicht ganz heran, trotzdem hat es Pixar geschafft uns in einer bekannten Welt noch einmal ein paar neue Aspekte zu zeigen.
Wie kann man King Kong, einer der berühmtesten Filmmonster (wenn man ihn denn als solches sehen will) neu interpretieren? Man versetzt die Geschichte in die 60er-Jahre und macht daraus eine Art Fantasy-Vietnamkriegsgeschichte. Der ganze Film ist in vielen Teilen eine Hommage an diverse Vietnamkriegsfilme, bloss dass mittendrin ein Riesenaffe Palmen nach Helikoptern wirft, weil er gar nicht darüber erfreut ist, dass die fiesen Soldaten seine Insel bombardieren.
Ja, Kong: Skull Island brilliert sicher nicht mit inhaltlicher Tiefe. Allerdings ist er auch gar nicht so schlecht, wie man vielleicht denken mag. Vor allem aber ist er ein visuelles Fest, das mit seinem unkonventionellen Genremix aus Kriegs- und Monsterfilm gut unterhält. Wer gerne unbekannte Gebiete erkundet, die voller fieser Monster sind, gepaart mit einer Prise Humor, ist hier genau richtig. Nicht zu vergessen, Samuel L. Jackson, der sein «Motherfucker» zum Besten gibt.
Zwei Jahre nach dem US-Remake «Godzilla» kam aus Japan das hierzulande wenig beachtete Remake «Shin Godzilla». Darin wird die klassische Geschichte der Riesenechse erzählt: Vor der japanischen Küste erscheint eine monströse Kreatur, die schon bald an Land geht und für Angst und Zerstörung sorgt.
«Shin Godzilla» ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie unterschiedlich ein Thema von zwei verschiedenen Kulturen angegangen wird. Während Hollywood 2014 mit «Godzilla» auf eher oberflächliches Krachbum mit eigener Mythologie gesetzt hat, besinnen sich die Japaner auf die Ursprungsgeschichte von Godzilla: Die Riesenechse ist ein Produkt atomarer Verseuchung und damit eine monströse Kritik an unserem Umgang mit der Umwelt. Gleichzeitig verarbeitet der Film auch das Tsunami-Trauma, das Japan 2011 ereilt hat. Vor allem aber ist der Film eine Kritik an Politikern, die Probleme in scheinbar endlosen Debatten vor sich herschieben, anstatt endlich etwas zu unternehmen.
Dass Monsterfilme mehr sein können, als nur Grusel- und Action zeigt Sieben Minuten nach Mitternacht. Im Fantasy-Drama geht es um den 13-jährigen Conor, der nicht wahrhaben möchte, dass seine Mutter schwer krank ist. Jede Nacht flüchtet er sich in eine Fantasiewelt, in der ein knorriges Monster vor seinem Fenster auf ihn wartet. Dieses wilde Wesen will etwas ganz bestimmtes von Conor: die Wahrheit.
Ein unglaublich kraftvoller Film, dessen Trailer leider ein verfälschtes Bild abgibt. Denn hier geht es überhaupt nicht um Action und Zerstörung, sondern um das Zwischenmenschliche und wie wir lernen können mit Ängsten und schwierigen Situationen umzugehen. Der Film ist dabei keine typische Hollywood-Grossproduktion, sondern entstand unter spanischer Regie in Koproduktion mit Grossbritannien und den USA.
Ein Gruselklassiker aus den 80er-Jahren, der Jeff Goldblum in ein grausiges Monstrum verwandelt: Dieser spielt den Wissenschaftler Seth Brundle, der seine eigene Erfindung selbst ausprobiert: ein Teleportationsgerät. Wir alle wissen, dass so etwas nie gut ausgeht. Seths DNA vermischt sich mit der einer Hausfliege und so verwandelt sich Seth nach und nach in einen grausigen Mensch-Fliegen-Hybrid.
Ja, der Film stammt aus den 80ern und das sieht man ihm auch an. Computereffekte kamen kaum zum Einsatz, stattdessen setzte der Film auf damals revolutionäre Spezialeffekte. Noch heute dürfte der Film für nicht hart gesottene Zuschauer*innen eine ziemlich eklige Gruseltortur sein.
Von den 80ern in die 90er: Angriff der Raketenwürmer klingt super trashig, dabei ist das einfach wieder einmal das Ergebnis einer sehr fragwürdigen Übersetzung. Original heisst der Film Tremors, was doch schon viel besser klingt. Trotzdem lässt sich nicht abstreiten, dass der Film auf charmante Weise trashig ist, wenn Kevin Bacon und Co. versuchen ein Kuhkaff am Arsch der Welt vor urzeitlichen Riesenwürmern zu retten.
Tatsächlich hat der Film damals richtig gute Bewertungen erhalten und war der Auftakt zu einer ganzen Filmreihe und einer abgesetzten TV-Serie. Wir beschränken uns aber auf den ersten Film, denn die Fortsetzungen wurden mit jedem Teil schlechter, bis es dann nur noch zu Direct-to-Video-Veröffentlichungen reichte. (Der letzte Teil erschien übrigens vor wenigen Monaten und ist eine Art Adaption von «Jurassic Park»).
Aus Südkorea schwappen – auch dank Netflix – mehr und mehr Fantasy-Filme zu uns herüber. Einer davon ist Monstrum, der erst 2018 erschienen ist. Dieser entführt uns für einmal ins mittelalterliche Südkorea, das gerade durch die Seuche erschüttert wird. Als wäre das nicht schon genug, treibt auch noch ein grausames Monster sein Unwesen und soll angeblich Menschen jagen. Eine vom König entsendete Elitetruppe soll dem Biest ein Ende bereiten.
In die asiatische Mythenwelt einzutauchen ist immer spannend, nur schon weil wir so auch mal ein paar neuartige Monster zu sehen kriegen. «Monstrum» ist ein Film, der hierzulande noch kaum bekannt ist und sich entsprechend in den Untiefen des Netflix-Katalogs versteckt. Visuell auf der Höhe der Zeit, spaltet der Film die Zuschauer*innen inhaltlich: Die einen lieben ihn, die anderen mögen ihn nicht besonders.
Wie viele Steven-King-Adaptionen gibt es eigentlich? Gefühlt hunderte. In dieser von 2007 geht es um David und seinen Sohn, die nur kurz einkaufen gehen. Als sie im Laden sind, wird ihre Kleinstadt von einem mysteriösen Nebel eingehüllt. Als erste Kunden versuchen durch den Nebel zu ihren Autos zu gelangen, merken sie schnell, dass grausame Monster im Nebel hausen.
Irgendwie hat «Der Nebel» seinerzeit das Kinopublikum kalt gelassen, obwohl der Film inhaltlich zu überzeugen vermag. Eine solide Story wird von guten Effekten unterstrichen und einem Filmende, das unter die Haut geht. Eigentlich lohnt sich der Film nur schon deswegen. 2017 kam übrigens eine Serienadaption heraus, die es allerdings nicht über Staffel 1 hinaus geschafft hat.
Ein charmanter Musical-Monsterfilm für alle, wie er vermutlich nur in den 80ern entstehen konnte. Darin steht der Blumenladen, in dem Seymour arbeitet, kurz vor dem Ruin. Eines Tages findet er allerdings eine merkwürdige Pflanze, die bald zur Hauptattraktion des Ladens wird und zahlende Kundschaft anlockt. Als die Pflanze einzugehen droht, entdeckt Seymour, dass sie menschliches Blut zum Gedeihen braucht. Doch die anfänglichen Blutstropfen reichen bald nicht mehr aus, um die Pflanze wachsen zu lassen.
«Little Shop of Horrors», wie der Film im Englischen heisst, ist ein wunderbarer 80er-Jahre-Klamauk, der mit eingängigen Liedern und liebevoll überdrehten Charakteren unterhält. Dank liebevoller Spezialeffekte ist die Monsterpflanze optisch gut gealtert und versprüht gruseligen 80er-Jahre-Charm. Wer Rick Moranis liebt, wird den Film sowieso in sein Herz schliessen. Garniert wird die Story mit aberwitzigen Gastauftritten von Bill Murray und Steve Martin, die euch garantiert im Gedächtnis bleiben.
Dann fehlt natürlich auch das Filmmonster schlechthin von "unserem" H.R. Giger: "Alien"
John Carpenters "Das Ding aus einer anderen Welt" sollte auch nicht fehlen.