Edvin Uncorked
29.12.2020, 15:4731.12.2020, 13:08
Liebe Weinfreunde und Weinfreundinnen
Das Jahr 2021 steht vor der Tür. Olé!
Vorhersagen über Trends sind nicht ganz einfach. Da ich in der Weinbranche arbeite, hatte ich jedoch die Gelegenheit, mich mit vielen Experten über die aufstrebendsten Weintrends auseinander zu setzen. Diese 5 Trends scheinen mir fürs nächste Jahr gesetzt:
Georgien
Der traditionelle Weinanbau in Georgien ist uuuuralt. In Georgien wurden Traubenkerne von der weissen Traubensorte Rkatsiteli in traditionellen Tongefässen zur Weinherstellung gefunden. Rkatsiteli ist heute noch eine der beliebtesten georgischen Rebsorten für Weissweine. Weissweine sind das Markenzeichen von Georgien. Kisi, Mtsvane, Rkatsiteli, Saperavi und Tsinandali sind alles weisse Traubensorten, die formidable Weissweine hergeben.
Weinberge in Georgien.Bild: Shutterstock
Pinker Prosecco
Im November 2020 hat die italienische Regierung endlich die Produktion eines roséfarbenen Proseccos genehmigt. Vorher durfte man Rosé Schaumweine aus dem Veneto nur als Vino Spumante Rosato bezeichnen, nicht Prosecco rosé/rosato. Es wird erwartet, dass er bereits im Januar 2021 in unsere Regale kommt.
Um den Prosecco DOC als Rosé zu kennzeichnen (labeln), müssen die Produzenten bestimmte Regeln befolgen. Glera und Pinot Noir sind die einzigen erlaubten Rebsorten, wobei 10-15% Pinot Noir erlaubt sind, die maximalen Erträge liegen bei 18 Tonnen/ha für Glera und 13,5 Tonnen/ha für Pinot Noir und er darf nur in zwei Stilen produziert werden: Brut Nature und Extra Dry.
Prosecco Rosé.Bild: shutterstock.com
Wine Seltzer
Schweizer Millenials und die jüngere Z-Generation sind gesundheitsfokussierter als jede Generation zuvor. Auch diese Menschengruppen hat die Nachricht, dass zu viel Alkohol dick macht, erreicht. What a shocker!
Kein Wunder also, dass Hard-Seltzer haaart am kommen ist. Hard Seltzer ist Mineralwasser (Seltzer), welches mit fünf Prozent Alkohol und natürlichen Aromen versetzt wird. Das schmeckt nach nüt, erinnert somit an das gesunde Wasser und das ist wahrscheinlich der springende Punkt, wieso es so populär ist.
Laut einem Produzenten aus der USA, wessen Weine ich aus Kalifornien importiere, wird der Wein-Seltzer der neue Hard Seltzer sein: Wein, Mineralwasser und nur ca. 4% Alkohol: «E gsprützte Wiesse in light Version» so zusagen.
Ob dies uns schon im 2021 erreichen wird, bezweifle ich. Aber wappnet euch schon Mal. Mögen sie fein sein. Bitte.
Hard Seltzer.Bild: shutterstock
Degu-Live-Streams
Dieses Phänomen habe ich persönlich erlebt. Wegen der Covid-19-Pandemie wurden jegliche Wein Events, Degustationen und Kurse abgesagt. Auch konnten uns Weinhändler keine Weinproduzenten aus Europa oder Übersee besuchen und ihr Weine präsentieren. Es verlagerte sich alles ins Netz. Produzenten nahmen uns auf digitale Weingutsführungen mit, Weinhändler organisierten live stream Degus und der online Weinhandel explodierte förmlich. Natürlich wird diese digitale Eskalation nach der Pandemie (wann auch immer das sein wird) abnehmen, doch die Effizienz wird bleiben, denn die Reisekosten, die CO2-Ausstosse und Nervenzusammenbrüche wegen no-shows oder Absagen wurden stark reduziert – und dies hat allen gut gefallen.
Pét-Nat aus der Schweiz
Ich persönlich bin schon ein grosser Pét-Nat-Fan. Pét-Nat (kurz für Pétillant Naturel) ist ein natürlicher Schaumwein. Dies bedeutet, dass er mit minimalsten Eingriffe des Winzers/ der Winzerin hergestellt wurde. Zudem findet die alkoholische Gärung (Fermentation) in der Flasche statt, was dazu führt, dass er ungefiltert bleibt und so halt auch kleine Heferesten am Boden herum schwimmen. Diese tun aber niemandem weh. Pét-Nat sind erfrischende, lebendige, natürliche und oft alkoholarme Schaumweine. Schweizer Winzer und Winzerinnen produzieren diese schon auf hohem Niveau und werden uns bestimmt den Sommer 2021 versüssen.
Jetzt nimmt es mich Wunder, was eure Prognosen sind! Welche Trends erahnt ihr? Cheer und liebe Gruess, Madelyne
Und nun: Lustige Bilder von betrunkenen Menschen
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Und nun: Lustige Bilder von betrunkenen Menschen
«Ihr Zürcher sagt Inzucht, wir Walliser nennen es ‹gesellige Runde›»
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