Nur etwa einen Monat nach der Markteinführung der AirTags verstärkt Apple seine Bemühungen um den Datenschutz, wie CNET berichtet. Über ein Software-Update soll es Menschen erschwert werden, die kleinen runden Dinger für heimliches Tracking zu verwenden. Und eine Android-App zum Aufspüren unerwünschter Tracker sei ebenfalls in Arbeit.
Damit reagiert Apple auf einen von mehreren Techjournalisten geäusserten Kritikpunkt. watson hielt im Review zum ansonsten überzeugenden iPhone-Zubehör fest:
Am Donnerstagabend liess Apple verlauten, dass das Zeitfenster angepasst werde, indem die AirTags durch lautes Piepsen Dritte automatisch auf ihre Präsenz hinweisen.
Ursprünglich wird der Sound erst nach drei Tagen abgespielt. Doch neu soll bereits nach einer Zeitdauer von 8 bis 24 Stunden ein unüberhörbarer Warnhinweis erfolgen.
Acht bis 24 Stunden seien immer noch eine lange Zeit, in der man getrackt werde, ohne es zu wissen, kommentiert The Verge. Aber es sei gut zu sehen, dass Apple zumindest anfange, einige der Bedenken der Leute zu berücksichtigen.
Das entsprechende Update sei bereits von Apple veröffentlicht worden. Die Aktualisierung sollte automatisch erfolgen, wenn ein AirTag in die Nähe eines iPhones kommt, ähnlich wie die AirPods «stille» Updates erhalten, so CNET.
Zur weiteren Beruhigung vieler Leute hat Apple zudem angekündigt, eine App für Android-Geräte zu lancieren. Diese App soll Smartphone-Nutzern helfen, auch ein AirTag zu «erkennen», das sich unvermutet mit ihnen «fortbewegt».
Bei Apple iPhones ist bereits ein ähnliches Warnsystem in die Geräte (ab iOS 14.6) eingebaut. Die Android-App soll später in diesem Jahr veröffentlicht werden, heisst es.
Ein Arbeitskollege meint dazu:
In seiner Marketing-Kampagne zur AirTag-Lancierung zeigt Apple, wie Menschen ihre verlorenen Schlüssel oder Taschen finden, an denen die Tracker befestigt sind. Es gab jedoch Bedenken, dass die kleinen Geräte verwendet werden, um Menschen ohne ihr Wissen heimlich zu verfolgen.
Apples Ankündigung, bei den AirTags den Schutz der Privatsphäre zu verbessern, erfolgt kurz vor Beginn der Entwicklerkonferenz WWDC. Am nächsten Montag beginnt der mehrtägige, reine Online-Event mit einer Keynote. Dann wird das Unternehmen neue Software und mehr präsentieren.
Der Scherz wird noch übler wenn man bedenkt, dass die App permanent Hintergrundzugriff auf Netzwerkschnittstellen braucht und man dazu höchstwahrscheinlich noch zur Antenne im FindMy-Netzwerk von Apple werden wird.
Ich finde die Debatte etwas komisch, bei anderen Produkten wird auch nicht überprüft, ob sie eventuell für eine Straftat benützt werden können.
Nicht jeder andere Trackingchip, Babyphon oder jede drahtlose Kamera pfeifft immer wieder, obwohl sie die Privatsphäre verletzen könnten.
Klar machen die Airtags alles sehr einfach, aber wer mittels technischen Mitteln die Privatsphäre von anderen Personen verletzen wollte, konnte das auch jetzt schon.