Autoverkäufer haben bislang ein rabenschwarzes Jahr: Im August wurden mit 16'260 Inverkehrsetzungen 16.3 Prozent weniger Personenwagen immatrikuliert. Der abgelaufene Kalendermonat sei somit der drittschlechteste des laufenden Jahres, heisst in einer Mitteilung des Verbands Auto Schweiz. Noch weniger Neuzulassungen gab es lediglich in den Monaten April und Mai.
Auf das bisher vergangene Jahr hin gesehen kumuliert sich das Minus an neu zugelassenen Autos damit auf 29.7 Prozent. Insgesamt fehle es bereits an 59'989 Neuimmatrikulationen, so Auto Schweiz. «Der Markt befindet sich noch immer in der Coronastarre», fasste Verbandssprecher Christoph Wolnik die Situation zusammen.
Viele potenzielle Autokäufer seien angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung nach wie vor zurückhaltend. Dies gelte sowohl für Privatpersonen wie auch für Unternehmen. Immerhin: Wer sich noch ein Auto leisten will und kann, entscheidet sich vermehrt für umweltfreundlichere Vehikel.
Denn erstmals hätten am Stromnetz aufladbare Modelle einen kumulierten Marktanteil an den neu verkauften Autos von mehr als zehn Prozent erreicht. Seit Anfang des Jahres seien 8'300 reinelektrische Autos und 6'567 Plug-in-Hybride auf die Strasse gekommen. Damit kommen die «Stecker-Fahrzeuge» von Januar bis August auf einen Anteil von 10.5 Prozent an den neu zugelassenen Personenwagen. Im August schnellte der Wert auf 15.7 Prozent hoch. Zum Vergleich: Anfang 2018 lag ihr Marktanteil noch bei 2,7 Prozent.
Seit Jahresbeginn konnten reinelektrische Fahrzeuge in absoluten Zahlen um 13,7 Prozent zum Vorjahr zulegen, die neuen Plug-in-Hybride haben sich mit einem Plus von 221,3 Prozent mehr als verdreifacht.
Die Coronakrise ist für die Elektromobilität Fluch und Segen zugleich: «Im Vergleich zum Gesamtmarkt schlagen sich E-Autos auch aufgrund vieler neuer Modelle sehr gut. Doch ohne den Lockdown und die Schliessung unzähliger Produktionswerke wäre bei den Stückzahlen noch mehr möglich», sagt Wolnik. Für diverse reine E-Autos gibt es nun lange Lieferzeiten.
Fast alle grossen Autohersteller pushen seit Anfang Jahr ihre E-Modelle, um den neuen, tieferen CO2-Grenzwert einhalten zu können. Gelingt ihnen dies nicht, drohen jährlich hohe Bussen.
Einen weiteren Schub für die Elektromobilität dürfte ab diesem Monat der I.D.3 von Volkswagen bringen. Der «Golf für das Elektrozeitalter» soll Elektrautos mit einem relativ günstigen Preis (ab rund 32'000 Franken) und Reichweiten von je nach Modell über 300 bzw. über 500 Kilometern endgültig massentauglich machen.
(oli/sda/awp)
Ausser natürlich der Durchschnitts-Pendler welcher täglich 1200km Weg zur Arbeit hat und diesen mit 180kmh und Pferdeanhänger über 4 Alpenpässe absolvieren muss. Der muss natürlich bei einem Diesel bleiben, weil bei ihm der Strom nicht zur Steckdose raus kommt.
Wer kauft sich denn zum jetzigen Zeitpunkt ohne Not noch einen reinen Verbrenner als Neuwagen? Der hat ja in ein paar Jahren als Occasion kaum noch einen Wiederverkaufswert.
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