Was gleich auffällt: Seit dem iPhone 6 von 2014 hat das iPhone abgerundete Seiten. Nun macht Apple eine Rolle rückwärts und bringt das kantige Design des iPhone 4 und 5 zurück. Die vier neuen iPhone-12-Modelle ähneln optisch somit auch dem iPad Pro. Das passt, denn technisch und preislich sind die neuen iPhones ebenfalls ziemlich Pro.
Die Preisspanne liegt Apple-typisch zwischen 779 und 1589 Franken. Das iPhone 12 und das 12 Pro kommen bereits am 23. Oktober in den Handel. Das iPhone 12 mini und das iPhone 12 Pro Max folgen am 13. November. Wer ein neues Gerät kauft, sollte wissen: Neuerdings finden sich Netzteil und Ohrhörer nicht mehr in der iPhone-Schachtel, das Zubehör kann bzw. muss separat gekauft werden.
Das Wichtigste vom Apple-Event in der Übersicht:
Das neue iPhone 12 mini hat ein 5,4 Zoll grosses OLED-Display. Es kommt in Schwarz, Weiss, Rot, Blau und Grün, wahlweise mit 64, 128 oder 256 GB Speicher. Gegenüber dem Pro-Modell hat es eine etwas schwächere Kamera mit nur zwei Linsen, verfügt aber über den gleich schnellen Prozessor. Entsprechend ist es kein Schnäppchen: Bei uns ist das mini mit der kleinsten Speicheroption (64 GB) ab 779 Franken verfügbar.
Das 6,1 Zoll grosse iPhone 12 kommt mit der gleichen Technologie wie das iPhone 12 mini. Es ist ebenfalls in Schwarz, Weiss, Rot, Blau und Grün verfügbar. Zur Auswahl stehen 64, 128 bzw. 256 GB Speicher. Bei uns erhält man das iPhone 12 ab 879 Franken.
Das iPhone 12 Pro kommt ebenfalls mit einem 6,1-Zoll-OLED-Display, ist aber insgesamt etwas besser ausgestattet. Beispielsweise ermöglicht die Dreifach-Kamera einen besseren Zoom (2x optisch) und sie soll auch in der Nacht bessere Fotos schiessen. Das Pro-Modell gibt es in Schwarz, Gold, Silber und Blau mit 128, 256 bzw. 512 GB Speicher und ist bei uns ab 1129 Franken erhältlich.
Das iPhone 12 Pro Max ist das bislang grösste iPhone, das mit 6,7 Zoll ein minim grösseres Display als das iPhone 11 Pro Max (6,5 Zoll) aus dem letzten Jahr hat. Technisch entspricht es dem kleineren Pro-Modell, hat aber eine nochmals leicht bessere Kamera (2,5x optischer Zoom). Beide Pro-Modelle sind zudem aus Edelstahl (statt Aluminium).
Das Pro Max kommt in Gold, Silber und Blau mit 128, 256 bzw. 512 GB Speicher. Bei uns ist es ab 1229 Franken verfügbar.
Zu teuer? Das iPhone 11 bleibt zum Glück weiter im Sortiment. Es kostet künftig 649 Franken. Wer also die Preise vergleicht, dürfte es bald auch irgendwo unter 600 Franken finden.
Mit kleinen Display-Diagonalen von 4,7 Zoll beim iPhone SE (2000) bis zu 6,7 Zoll beim riesigen iPhone 12 Pro Max hat Apple nun für fast jeden Geschmack die passende Grösse im Angebot.
Interessant, wenn auch nicht eben günstig, erscheint vor allem das neue iPhone 12 mini (5.4 Zoll), das im Gegensatz zum antiquiert wirkenden iPhone SE (2020) ein Full-Front-Display und modernere Technik in einem für heutige Standards kleinen Smartphone bietet.
Apple liefert ungefähr ab, was zu erwarten war: Neuer Prozessor, 5G und endlich haben alle Modelle ein kontraststarkes OLED-Display, das lebhaftere Farben ermöglicht und tendenziell den Akku schont.
Gegenüber dem Vorjahresmodell soll vor allem die Kamera verbessert worden sein. Wer die beste iPhone-Kamera möchte, muss leider zum riesigen Pro Max greifen. Erfahrungsgemäss dürfte auch die Kamera im normalen iPhone 12 (mini) mehr als solide sein.
Apple verzichtet beim iPhone 12 erstmals darauf, Netzteil und kabelgebundene Ohrhörer beizulegen. Offensichtlich soll der Kunde so dazu bewogen werden, früher oder später separat ein Schnellladegerät und kabellose Airpods zu kaufen. Denkbar ist auch, dass man künftig vermehrt Bundles mit iPhones und Airpods sehen wird. Elektromüll gibt es also künftig kaum weniger, aber finanziell dürfte sich das Weglassen das Zubehörs für Apple allemal auszahlen.
Anders als das Netzteil liegt das Ladekabel (Lightning auf USB-C) weiterhin in der Verpackung. Alte Apple-Netzteile mit USB-A-Port sind mit diesem neuen Kabel aber nicht kompatibel.
Das iPhone 12 selbst hat auch dieses Jahr keinen USB-C-Anschluss, obwohl Apple beim iPad Pro schon länger auf den Branchenstandard USB-C gewechselt hat. Auch auf eine Schnellladefunktion, die mit der Konkurrenz mithalten kann, müssen iPhone-Käufer weiterhin warten.
Schade, aber wenig überraschend ist, dass Apple in seinen neuen Modellen weiterhin auf einen Fingerabdruck-Sensor verzichtet (ausser im iPhone SE (2020)). Weit mehr überrascht, dass Apple selbst beim extrem teuren Pro-Max-Modell auf ein technisch besseres 120-Hz-Display verzichtet. 120-Hz-Displays sind bei Premium-Smartphones inzwischen Standard, Apple selbst setzt beim iPad Pro darauf und nennt die Displaytechnologie dort «ProMotion».
Eine höhere Bildwiederholfrequenz (120 Hz statt wie bislang 60 Hz) ermöglicht ein flüssigeres Bildschirmerlebnis bzw. butterweiches Scrollen, erhöht indes auch den Akkuverbrauch. Wie stark man den Unterschied zwischen 60 Hz und 120 Hz wahrnimmt, ist individuell vom Auge des Betrachters abhängig. Apple spart sich diese «Innovation» nun offenbar für das 2021er-Modell auf.
Apple hat am Dienstag gleich mit dem «One More Thing» losgelegt und noch vor den neuen iPhones den neuen Smart-Speaker HomePod mini vorgestellt. Der kleine Bruder des bisherigen HomePod kostet in den USA 99 Dollar, dürfte es aber kaum so schnell zu uns schaffen. Zur Erinnerung: Den grösseren und weit teureren HomePod vekauft Apple nach wie vor nicht offiziell bei uns.
Das Video der iPhone-Präsentation kann hier nochmals in voller Länge geschaut werden.
Wers glaubt wird seelig. So sehr ich Apple Produkte für ihre UXP liebe, so sehr hasse ich den krankhaften Kapitalismus den sie vorleben...
Wenn wenigstens der Preis tiefer wäre und die Option bestünde günstig Netzteil etc. dazu zu ordern.
Hier geht es einmal mehr nur um Geld.
Mir ist natürlich auch klar, dass Apple das nicht der Umwelt zuliebe macht ;-)