Als die «Express-Reviews» zu den neuen Macs mit Apples M1-Chip vorlagen und sich erfahrene Tester vor Begeisterung überschlugen, fühlte ich einen leichten Stich. Alle waren durchs Band begeistert, ja hin und weg vom M1. Vom «Super-Chip» war die Rede. Und von einer «Revolution».
Diese Zeilen schreibe ich auf einem sechsjährigen Macbook Pro. Es ist mein bevorzugtes Arbeitsgerät in allen Lebenslagen. Wegen seines grossen, nicht zu grossen Displays (15 Zoll). Und wegen seiner verlässlichen Tastatur.
Mein 2014er-«Pro» wird von einem Intel Core i7 angetrieben. Es ist ein Quad-Core-Prozessor, getaktet mit 2,2 Gigahertz (GHz). Und die Grafikkarte stammt ebenfalls von Intel: eine «Iris Pro mit 1536 MB».
Was Apple nachher, ab 2015, an Macbooks auf den Markt brachte, war in meinen Augen ein Trauerspiel.
Ich meine natürlich das Butterfly-Debakel.
Der bekannte Apple-Blogger John Gruber sprach vom grössten Fehler in der über 40-jährigen Geschichte des Unternehmens. Geschuldet dem Schlankheitswahn des Chefdesigners, der die Kundenbedürfnisse negierte?
2019 ging Jony Ive, dem Apple viel zu verdanken hat, von Bord. Im selben Jahr kehrten die Tastaturen mit bewährtem Scherenmechanismus zurück und Apple nannte die «Neuerung» logischerweise «Magic Keyboard».
Und doch konnte ich mich bis heute nicht zu einem Kauf überwinden, respektive für ein Modell entscheiden. Ob ich eine Post-Traumatische-Butterfly-Störung habe?
Damit zurück in die Gegenwart.
Seit einer Woche habe ich ein neues Macbook Air zuhause. Apple stellt mir das günstigste Modell als Leihgabe zur Verfügung. Es hat 8 GB Speicher und Apples M1-Chip drin. Mehr muss man zur verbauten Technik nicht wissen und mehr wird im Fenster «Über diesen Mac» nicht angezeigt.
Dieser Beitrag geht der Frage nach, für wen sich der Kauf lohnt, ob man nicht doch lieber 16 GB Arbeitsspeicher nehmen sollte, und wer sich besser noch etwas geduldet. Und ja, wir müssen über «Revolutionäres» reden ...
Auf den ersten Blick ist das unmöglich. Das neue Macbook Air mit M1-Chip sieht genau gleich aus wie das ältere Air mit Intel-Chip, das im Frühjahr 2020 lanciert wurde.
Es hat das gleiche keilförmige, relativ scharfkantige Gehäuse aus gefrästem Aluminium (erhältlich in Gold, Silber und «Space Grau»), das man schon kannte.
Wenn man es umdreht, verrät die Bezeichnung «Model A2337», dass es ein M1-Macbook-Air ist.
Beim Aufklappen erkennt man den M1-Mac daran, dass sich das Display blitzschnell einschaltet. Wie beim iPhone oder iPad gibts keinerlei Verzögerung. «Achtung, los!»
Ja. Absolut.
Touch ID schlägt in Corona-Zeiten Face ID.
Wie beim Vorgängermodell (mit Intel-Chip) ist ein leistungsfähiger, extrem zuverlässiger Fingerabdruck-Scanner in den Power-Button oben rechts auf der Tastatur integriert.
Einmal drauf gedrückt, wird der Bildschirm entsperrt. Erneutes Drücken sperrt das Gerät blitzschnell. Nun muss man den Finger nur noch sanft auflegen, um es zu entsperren.
Im Alltag ist besonders praktisch, dass man beinahe nie ein Passwort eintippen muss. «Finger auflegen» genügt (abgesehen vom erstmaligen Anmelden). Die für die biometrische Identifizierung benötigten Finger-Daten werden verschlüsselt und nur auf dem Gerät gespeichert und lassen sich bei Hackerangriffen nicht rekonstruieren.
Einziger Wermutstropfen: Die Frontkamera (720p) ist für Home-Office-Zeiten aus meiner Sicht zu schwach, auch wenn Apple über Software-Optimierungen die Videoleistung spürbar verbessert haben will. Konkret soll der Bildsignalprozessor (ISP) im M1-Chip für eine höhere Bildqualität sorgen, mit besserer Rauschunterdrückung, grösserem «Dynamikbereich» und verbessertem automatischem Weissabgleich.
Apropos Troubleshooting: Erfahrene Mac-User kennen verschiedene Tastaturkombinationen, um beim Neustarten in den «Recovery Mode» zu gelangen. Bei den M1-Macs hält man einfach den Power-Button gedrückt, fertig.
Was Mac-Nostalgiker freut: Mit dem vorinstallierten System (macOS Big Sur) ist der typische Startsound zurück. Wer sich darüber nervt, kann ihn auch ausschalten.
Apple sagt, das neue Macbook Air halte dank effizientem M1-Chip einen ganzen Tag durch. Das ist bei Weitem untertrieben. Bei mir stellte sich der gleiche Reibt-sich-verwundert-die-Augen-Effekt ein wie bei anderen Testern: Erst nach Tagen (!), an denen ich während vieler Stunden mit dem Gerät gearbeitet hatte, sank die Akku-Anzeige gegen Null.
Der Hersteller verspricht:
Einen herstellerunabhängigen Anhaltspunkt liefert der standardisierte Ausdauertest von Tom's Guide: Da wird quasi im Dauerbetrieb (automatisiert) gesurft, wobei die Bildschirmhelligkeit auf 150 Nits eingestellt ist. Resultat: Das neue MacBook Air hielt 14 Stunden und 41 Minuten durch, während das neue MacBook Pro 16:32 schaffte. Und: Sowohl das ZenBook 13 von Asus (13:47) als auch das XPS 13 des US-Herstellers Dell (11:07) wurden klar geschlagen.
Man kann die Performance nicht hoch genug einschätzen, wenn man die Begleitumstände anschaut. Nie gab es ein leistungsfähiges Macbook zu einem solch tiefen Preis. Und die Energieeffizienz wird sich in den kommenden Monaten weiter massiv erhöhen. Dazu später mehr (siehe Rosetta).
Damit wir vom Gleichen reden, zunächst ein Bild:
Ich wurde von verschiedener Seite gebeten, eigene Benchmark-Tests durchzuführen. Das habe ich getan, ehrlich! Ich werde hier aber keine Zahlen nennen, denn sie decken sich mit den unzähligen Veröffentlichungen im Netz.
Die Kollegen von notebookcheck.com haben zum Beispiel auch das teurere Macbook Air (mit 8 Grafik-Kernen) mit dem günstigeren Macbook Air (mit 7 Grafik-Kernen) verglichen. Die Benchmark-Resultate lagen nahe beieinander.
Speed ist beim neuen «Air» Programm. Apple hat doppelt so schnelle Speichergeschwindigkeiten versprochen, was den in die M1-Macs verbauten SSD-Speicher betrifft, und auch dies scheint zu stimmen. Ein Benchmark dazu:
Man hört nichts.
Nada.
Gar nichts.
Dazu schauen wir unter die Haube...
Das neue Macbook Air hat keinen Lüfter drin. Die durch den Betrieb entstehende Wärme wird über eine spezielle Aluminium-Konstruktion «passiv» abgeleitet.
Die iFixit-Reparaturexperten haben bei der grossen Zerlegung des Laptops herausgefunden, dass über dem M1-Chip eine dicke «Kühlplatte» angebracht ist, die die entstehende Wärme zum flacheren, kühleren Ende leitet. Resultat: Auch wenn auf Hochtouren gerechnet wird, hört man nix.
Dies gilt aber nicht für das integrierte Lautsprechersystem. Das neue Air bietet satten Stereo-Sound. Die Lautsprecher sind links und rechts vom Keyboard platziert.
Überhaupt nicht heiss, höchstens handwarm.
Da das Macbook Air als einziges der drei neuen M1-Computer keine aktive Lüftung besitzt, soll bei sehr starker rechnerischer Belastung die Leistung gedrosselt werden.
Mein Testgerät lief während all dem Herumprobieren, den Benchmarks und anderen Belastungen niemals heiss. Ja, es blieb für meinen Geschmack fast zu kühl. Ich habe mich halt einfach daran gewöhnt, dass mein altes Intel-Macbook an kalten Tagen die Beine und die Hände wärmt.
Streng genommen heisst sie ja Rosetta 2. Der Name steht für die ins Betriebssystem (macOS Big Sur) integrierte «Software-Übersetzerin». Sie sorgt dafür, dass auf den M1-Macs die bisherigen Intel-Apps problemlos laufen.
Als User hat man nichts zu tun. Man klickt einfach die gewünschte App an, um sie zu öffnen, und Rosetta schreitet (im Hintergrund) zur Tat und legt eine übersetzte Programmversion an, die mit dem M1-Chip läuft. Das erste Starten einer Anwendung dauert darum etwas länger, bei allen weiteren Zugriffen reagieren die Programme aber blitzschnell, so dass man nicht auf die Idee kommt, dass sie «übersetzt» wurden.
Pro-Tipp: Alle «Universal»-Apps, einschliesslich derer, die von Apple standardmässig mit der System-Software ausgeliefert werden, könnten auch mit Rosetta ausgeführt werden. Das kann etwa bei noch nicht kompatiblen Mail-Erweiterungen praktisch sein. (So gehts: Im Finder bei der gewünschten App im Infofenster «Mit Rosetta öffnen» ankreuzen).
Das ist das Killerkriterium, das bei vielen M1-Interessierten den Kaufentscheid massgeblich beeinflusst: Mal abgesehen von der Bildschirmgrösse, wie ich vermute (den eigentlichen Kaufratgeber findest du weiter unten).
Um herauszufinden, ob eine bestimmte Anwendung bereits als «Universal»-Version verfügbar ist, gibt es eine wichtige Anlaufstelle im Netz, die nicht von Apple stammt:
https://isapplesiliconready.com
Auf dieser fortlaufend aktualisierten Website werden alle Apps aufgelistet, die auf den M1-Macs laufen. Und zwar schön geordnet nach Kategorien, so dass man sich beispielsweise schnell einen Überblick verschaffen kann, welche Videobearbeitungs-Werkzeuge verfügbar sind.
Die Schweizer App-Entwicklerfirma iMazing bietet das Gratis-Tool «Silicon» an. Bisherige Mac-User können es installieren, um herauszufinden, ob ihre auf einem bisherigen Mac installierten Apps bereits für M1-Macs optimiert wurden.
Ein kurzer Test von watson zeigt, dass man sich nicht unbedingt auf das Resultat verlassen sollte: Das Google-Tool «Google Drive File Stream» gehört zu den wenigen Programmen, die bislang nicht auf M1-Macs funktionieren. Darauf wird man beim «Silicon»-Check nicht hingewiesen. Stattdessen steht dazu «Intel 64», was eigentlich annehmen liesse, dass das Google-Cloud-Werkzeug problemlos läuft. Darum lohnt sich der Besuch bei «Is Apple Silicon Ready».
Das Installieren von iOS-Apps (respektive iPad-OS-Apps) auf dem Mac funktioniert an sich einwandfrei. Nur sind mir bislang wenige iPhone-Apps bekannt, die ich unbedingt auch auf dem neuen M1-Macbook nutzen möchte.
Meine vom iPad und Apple TV her bevorzugte Video-Player-App heisst Infuse 6 (Pro). Doch ist die iOS-Version nicht für den Gebrauch mit dem M1-Mac freigegeben. Die Entwickler arbeiten aber an einer «Universal»-Mac-Version.
Echte Hardcore-Gamer schwören auf hochgezüchtete Desktop-PCs, wenn möglich mit Wasserkühlung und stromfressenden Spezialprozessoren. Und dann gibts die Konsolen-Fans, die auf die nächste Playstation warten ...
Abgesehen davon lässt sich das Macbook Air gut zum Spielen verwenden. Es genügt normalen Ansprüchen bezüglich Performance und Grafikleistung durchaus. Das hat mich speziell bei meinem Testgerät verwundert: Mit der Minimalausstattung von 8 GB Arbeitsspeicher (RAM) entlockt man Windows-Zockern nur ein müdes Lächeln. Doch reicht dies dank des neuartigen M1-Chips problemlos. Auch bei actionreichen Szenen geriet das «Air» nicht ins Stocken.
Tatsächlich lassen sich damit auch Windows-Games spielen. Möglich macht dies ein starkes Windows-Emulations-Programm namens CrossOver. Die Entwickerfirma zeigt bei YouTube beeindruckende Spiele-Demos, wobei die Beta-Version von macOS Big Sur 11.1 dafür benötigt wird.
Völlig losgelöst von Windows-Titeln gibts fürs Macbook Air (mit macOS Big Sur) ein wachsendes Angebot an Games. Im Internet findet man eine fortlaufend aktualisierte Liste, die auch verrät, ob es sich um «Universal»-Apps handelt. Aber: Joysticks funktionieren nicht mit Rosetta 2.
🎮🍎 If you wonder which games run on Apple Silicon (Apple M1) and how well: I've created this collaborative spreadsheet
— Thomas Schranz 🍄 (@__tosh) November 18, 2020
feel free to RT and contribute (CC0)!https://t.co/xgIzpdgzU0 pic.twitter.com/wC1gmhurxi
Eigentlich schon, aber ...
Laut Craig Federighi steht Apple der Installation von Windows auf den M1-Macs offen gegenüber. Es bestünden keine technischen Hürden, die gegen eine native Ausführung des Betriebssystems sprechen. Es liege an Microsoft, Windows 10 auch für Apples M1-Chips zu lizenzieren. Dann wäre auf Macs die Nutzung über «Boot Camp» möglich (das Hilfsprogramm ist auf M1-Macs installiert, funktioniert aber nicht).
Noch auf sich warten lässt die populäre Virtualisierungs-Software Parallels Desktop, die auf vielen Intel-Macs läuft. Die Entwickler arbeiten an der Umsetzung für M1-Macs.
Wie weiter oben bei den Games erwähnt, gibt es schliesslich noch CrossOver der Entwicklerfirma Codeweavers. Dieses Windows-Übersetzungstool ist an sich verfügbar, es setzt aber als Betriebssystem macOS Big Sur 11.1 voraus.
Offiziell nur einen. Beim Macbook Pro auch. 😏
Laut Apple lassen sich nur beim (neuen) Mac Mini zwei grosse hochauflösende Bildschirme parallel betreiben. Mit Basteleien (und teuren Adaptern) soll mehr möglich sein.
Das Macbook Air (M1) gibt es in in Silber, «Space Grau» und Gold, wobei der Farbton ziemlich rötlich wirkt.
Apple verlangt für das Basismodell 1079 Franken. Dabei handelt es sich um die schwächste Ausstattung, bezüglich Grafikleistung (7 statt 8 GPU-Kerne) und Arbeitsspeicher (8 GB). Dies reicht für normale «Anwender» durchaus.
Wer den Arbeitsspeicher verdoppeln will, bezahlt 1299 Franken. Diese Mehrausgabe lohnt sich insofern, als dass man den Arbeitsspeicher nicht nachträglich aufrüsten kann.
Für die stärkere Macbook-Air-Variante mit gesteigerter Grafikleistung (8 GPU-Kerne statt 7) und mindestens 512 Gigabyte internem SSD-Speicher verlangt Apple 1349 Franken.
Zur Erklärung:
Wie wir oben gesehen haben, ergaben die Benchmarks beim Macbook Air keine relevanten Leistungsunterschiede zwischen dem M1-Chip mit 7 Grafik-Kernen und der teureren Variante, bei der der M1-Chip mit 8 Grafik-Kernen bestückt ist. Ob man sich für 7 oder 8 GPU-Kerne entscheidet, hängt demnach vielmehr mit dem SSD-Speicher zusammen, denn da macht Apple aus Profitgründen gewisse Vorgaben.
Ich schliesse mich dem vorläufigen Fazit der Kollegen von Notebookcheck an: Wer mit 256 GB Speicherplatz auskommt, kann bedenkenlos beim Einstiegsmodell mit 7-GPU-Kernen zugreifen. Wer 512 GB internen Speicherplatz bevorzugt, könnte theoretisch auch das Basismodell nehmen und den SSD-Speicher upgraden. Doch hier lohnt es sich, direkt das teurere Modell mit 8-Kern-GPU zu nehmen.
Ja, für die meisten Anwender. Wer hochauflösende Videos bearbeiten will und/oder mit anderen grossen Datenmengen arbeitet, sollte sich nicht das lüfterlose Macbook Air, sondern das Macbook Pro mit 16 Gigabyte RAM leisten.
Der YouTuber Max Tech hat verglichen, wie sich das Basismodell des neuen MacBook Pro (13 Zoll) mit 8 GB Arbeitsspeicher gegen die Variante mit 16 GB RAM schlägt. Fazit: Der zusätzliche Arbeitsspeicher lohne sich für all jene, die viele Apps zeitgleich nutzen oder die an grossen Multimedia-Projekten arbeiten mit Adobe Photoshop oder Final Cut Pro X. Letzteres gibts bereits als M1-optimierte Universal-Version.
Nichtsdestotrotz taugt auch schon das «schwächste» M1-Macbook durchaus als mobiles Arbeitsgerät für die Videoproduktion, wie der YouTuber The Everyday Dad bei seinem Praxistest mit dem Macbook Air konstatiert.
Wie oben erwähnt, handelt es sich beim Macbook Air um das Einstiegsmodell mit der ersten neuen Chip-Generation. Die Software wird in den kommen Monaten weiter verbessert, so dass kleinere Fehler, die man bemerkt, ausgemerzt werden. Weitere, noch stärkere Chips werden folgen. Vielleicht schon 2021 legt Apple mit dem M2 nach.
Ob man ein Gerät der «First Generation» kauft, hängt von der Ausgangslage und den Bedürfnissen ab.
Hier kommt es in erster Linie auf die Bildschirmgrösse an, die man benötigt. Das Macbook Air hat mit seinem 13,3-Zoll-Display eine Diagonale von knapp 34 Zentimetern. Das reicht, um unterwegs damit zu arbeiten. Ich persönlich warte auf ein neues Macbook Pro mit 15- oder 16-Zoll-Display.
Wer ein neues tragbares Gerät für private und berufliche Zwecke sucht, kann sich den Kauf überlegen. Nie gab es Apples Top-Technologie, die an sich den «Pro»-Modellen vorbehalten ist, zu einem günstigeren Preis. Zuvor gilt es aber auf jeden Fall zu überprüfen, ob die benötigten Anwendungen auf den neuen M1-Macs problemlos laufen. Zur Erinnerung: Apple räumt den Entwicklern offiziell zwei Jahre ein, bis der Software-Umstieg vollzogen sein sollte. In den nächsten Wochen und Monaten wird sich hier noch sehr viel tun und vermutlich läuft auch Windows 10 (ARM) bald auf M1-Macs.
Wer auf Nummer sicher gehen will, entscheidet sich für das Macbook Pro mit 16 GB Arbeitsspeicher. Dies gilt speziell für Leute, die Videobearbeitung damit vorhaben.
Wobei professionelle Anwender hohe Anforderungen haben bezüglich Rechenleistung und Softwareangebot. Hier dürften die neuen Einsteigermodelle nicht infrage kommen. Wir stehen eben, wie oben erwähnt, erst ganz am Anfang einer völlig neuen Generation von Mac-Computern. Wer ein Profigerät sucht, sollte sich bis 2021 gedulden.
Das Zitat oben stammt von Steven Sinofsky, dem früheren Microsoft-Manager und obersten Windows-Chef.
Genauso wenig wie Apple mit dem iPhone das Smartphone und mit dem Macintosh den PC erfunden hat – oder wie Tesla mit dem Roadster das Elektroauto –, stellen die M1-Macs eine Neuerfindung im engeren Sinn dar.
Mit dem M1-Chip löst sich Apple von Intel und dem herkömmlichen PC-Design und setzt auf eine Hardware-Architektur, wie sie in iPhones und iPads vorkommt.
Microsoft hatte mit dem Surface Pro X etwas Ähnliches vorgehabt, doch der Erfolg hielt sich in Grenzen.
Auch im M1 von Apple steckt Technologie von ARM, doch wäre es unpräzise, deswegen von «ARM-Macs» zu sprechen. Apple lizenziert von der Firma nicht das Prozessordesign, sondern nur den Befehlssatz, den die Chips verwenden. Die Hardware an sich, die Prozessoren, auf denen die Befehlssätze laufen, entwickelt Apple seit vielen Jahren selbst – und macht dabei vieles anders als die Konkurrenz.
Man kann die Leistung der Entwickler-Teams und Apples strategische Weitsicht nicht hoch genug einschätzen. Der weltweit führende Hardwarehersteller plante seine neuen Produkte nicht von Jahr zu Jahr, sondern agiert in viel grösseren Zeiträumen. Das sah man schon beim iPhone und beim iPad, und das sieht man seit 2015 bei der Apple Watch. Und offenbar erachteten die Kalifornier nun die Zeit für gekommen, um mit ihrem ältesten Produkt den Sprung zu wagen.
Fakt ist: Apples M1 ist ein Technologie-Sprung, der bisheriges Know-how infrage stellt (8 GB RAM genügen für die meisten User!). Platzhirsche könnten ins Wanken geraten.
Die User können sich auf jeden Fall freuen: Egal, ob sie vorhaben, einen M1-Mac zu kaufen, oder nur beobachten. Die Leistungsfähigkeit von Laptops- und Desktop-Rechern muss neu nicht mehr über schwer verdauliche Kennzahlen wie Prozessor-Taktraten «erraten» werden. Und die Grösse des Arbeitsspeichers (RAM) wird zur Marginalie. Dafür rücken echte Kundenbedürfnisse wie die Geräte-Ausdauer und die benutzerfreundliche Software immer stärker ins Zentrum.
Die nächste Tech-Revolution hat begonnen.
Muss ich haben.
Was ist mit pytorch, tensorflow, etc?
Wenn das läuft werd ich mir so ein Ding kaufen.