Warnung: Das ist der bislang längste iPhone-Testbericht des Digital-Redaktors. «Aus Gründen.» Eilige User finden gleich zu Beginn eine Zusammenfassung (tl;dr). Zu Beginn jedes Kapitels stehen zudem die Kernaussagen.
Kürzlich reiste ich mit Familie und Freunden in die Südschweiz. Wir wollten wandern, Maroni sammeln und «sünnele» (Sonnenbaden) – doch dann packte uns das Jagdfieber.
Rustici. So nennt man im Tessin die schlichten Häuser aus Naturstein. Auf den einschlägigen Immobilien-Seiten finden sich verlockende Angebote: Im Vergleich zu normalen Ferienhäusern sind die «Steinhaufen» bezahlbar deutlich günstiger. Der Haken: Gebaut wurden sie für Hobbits.
Auf Erkundungstour dabei hatte ich ein fabrikneues iPhone XS Max, das ich seit ein paar Wochen teste.*
Alle Fotos und Videos für diesen Review entstanden mit der Standard-Kamera-App. Ohne Filter oder Nachbearbeitung. Das Testgerät selbst habe ich mit einem iPhone X fotografiert.
* Apple stellt dem watson-Redaktor ein iPhone XS Max (mit 512 Gigabyte Speicher) als Leihgabe zur Verfügung.
Spoiler: Das XS Max ist das erste iPhone, das ich nicht guten Gewissens zum Kauf empfehlen kann. Warum, erfährst du gleich im Detail ...
Die meisten Tessiner Rustici bestehen nicht aus Granit, sondern Gneis. Wie die Steine glänzt und schimmert auch mein iPhone XS Max und fühlt sich bei sommerlichen Temperaturen angenehm kühl an. Doch leider ist es deutlich schwerer als bisherige Modelle, und alles andere als robust ...
Das im Herbst 2017 lancierte iPhone X, das Apple bereits wieder aus dem Sortiment genommen hat, gab's nur in den Farben Schwarz und Weiss: Darum verwundert es nicht, dass mir Apples Marketing-Abteilung dieses Jahr ein Testgerät in der neuen Gold-Ausführung zugeteilt hat. Wobei ich den wunderschönen Rücken des XS Max selten zu Gesicht bekomme ...
Die lederne Schutzhülle wirkt nach mehrwöchigem Gebrauch leicht speckig, liegt dafür umso angenehmer in der Hand. Zudem ist «Understatement» ja eine Schweizer Tugend.
Die Apple-Hülle ist zwar teuer, aber vor allem bei tiefen Temperaturen praktisch: Die Lautstärke-Regler und der Power-Button sind aus Aluminiumblech und lassen sich auch problemlos mit Handschuhen bedienen. So kann man ohne kalte Finger unterwegs die Mitteilungen checken. Man muss nur kurz den Ein-Aus-Schalter betätigen und das iPhone ansehen, schon werden die neu eingegangenen Nachrichten angezeigt.
Zur automatischen Gesichtserkennung kommen wir gleich ...
232 Gramm wiegt mein Testgerät mitsamt Lederhülle. Ein stolzes Gewicht, das sich auf Wanderungen und vor allem bei längerer einhändiger Bedienung bemerkbar macht.
Wobei ich das XL-iPhone wegen seiner Abmessungen (siehe Spezifikationen) entweder im Rucksack oder in der Beintasche mitführe. Bei Jeans passt es am besten in die Gesässtasche und lugt oben hinaus. Das mag neckisch aussehen, ist aber kaum zu empfehlen, wenn es über Stock und Stein geht.
Das XS Max hat trotz Sicherheitsglas (Gorilla Glass) einen zerbrechlichen Rücken. Und auch der Touch-Screen ist durch Schlüssel und andere spitze Gegenstände bedroht.
Der YouTuber JerryRigEverything kommt zu einem harten Urteil: Apples Werbeversprechen könne man nicht trauen: Das Display des neuen iPhones sei nicht kratzfest.
Anmerkung: Auch viele Android-Smartphones werden durch Sicherheitsglas vor Corning geschützt. The Verge erklärt in diesem Beitrag, warum es bei der Kratzfestigkeit harzt. (Spoiler: Es ist ein Kompromiss, um die Schlagfestigkeit zu erhöhen.)
Die gute Nachricht: Das iPhone XS Max ist relativ einfach zu reparieren. Die Experten von iFixit geben ihm 6 von 10 Punkten. Die gleiche Note erhielt das iPhone X vor einem Jahr.
Die schlechte Nachricht: Wenn etwas kaputtgeht, wird es teuer, wie der Blick auf Apples Reparaturpreise zeigt. Für ein neues Display muss man rund 370 Franken hinblättern. Das Beheben sonstiger Schäden kostet 650 Franken (!).
2018 ist für Apples iPhone ein «S-Jahr».
Man könnte auch von einem Zwischenjahr reden, was die neue Hardware betrifft. Das heisst, dass es nach dem letztjährigen Jubiläumsmodell, dem iPhone X, kein komplettes Redesign gibt und keine bahnbrechenden Innovationen.
Ursprünglich stand der Buchstabe S für «Speed». Das war erstmals 2009 so, beim iPhone 3GS. Zwei Jahre später hielt mit dem iPhone 4S die Sprachassistentin Siri Einzug. Dann, 2013, lancierte Apple mit dem iPhone 5S den ersten in den Homebutton integrierten Fingerabdruck-Scanner. S wie Sicherheit.
«Fast Forward» in die Gegenwart und der Homebutton ist bereits wieder Geschichte, und mit ihm Touch ID.
Wofür steht also das S beim iPhone XS und seinem grossen Bruder, dem XS Max, das mit der gleichen Technik bestückt ist, abgesehen vom deutlich grösseren Bildschirm?
Am ehesten wieder für Speed. Ungeheuren Speed, kann man sagen, denn Apple zeigt mit seiner neusten Prozessorgeneration (A12 Bionic) der gesamten Konkurrenz den Auspuff.
Wer sich für Geschwindigkeitsmessungen und Vergleiche (Benchmarks) mit der Konkurrenz interessiert, wird am Ende des Beitrags («Links») fündig. Für Otto Normal-User reicht es zu wissen, dass das iPhone XS Max nie an seine Leistungsgrenzen kommt. Selbst bei aufwendigen Games nicht.
Und auch die Ferien-Videos lassen sich schnell und einfach auf dem iPhone «zusammenschneiden». Die erforderliche Software (iMovies) gibt's gratis bei Apple.
Unter S wie Speed kann man auch die zweite Generation von Apples innovativer Gesichtserkennung (Face ID) einordnen. Wer sich nach wenigen Tagen daran gewöhnt hat, will das sichere Entsperren mittels Anschauen nicht mehr missen.
Kurz das Display antippen und mit intuitiven Wischgesten und Bewegungen durch iOS 12 navigieren: Das macht auf dem schnell reagierenden Touch-Screen richtig Spass.
Wünschenswert ist eine Bedienungs-Option, die nun Konkurrent Huawei mit dem Mate 20 Pro anbietet: Beim neuen Android-Smartphone lässt sich in den Einstellungen festlegen, dass es sofort beim Erkennen des Gesichts entsperrt. Ohne dass ein zusätzliches Wischen (nach oben) erforderlich ist.
Das XS Max hat drei Kameras. Zwei sitzen auf der Rückseite und eine auf der Vorderseite. Jeder dieser Sensoren bringt spürbare Verbesserungen gegenüber früheren iPhone-Kameras. Die spürbarste Neuerung ist die computergestützte Fotografie.
Wenn man in den Kamera-Einstellungen Intelligente HDR aktiviert hat, berechnet das XS Max aus einer Bilder-Serie mit unterschiedlicher Belichtungszeit die «perfekte» Aufnahme:
Die Resultate können sich sehen lassen ...
Es handelt sich um den «007 Golden Eye»-Sprung vom 220 Meter hohen Verzasca-Staudamm. Dank optischer Bildstabilisierung (OIS) lassen sich mit dem XS Max auch ohne Stativ packende Videos drehen. Und dies in 4K-Auflösung.
Gefilmt habe ich diesen Sprung leider nicht in grösstmöglicher Auflösung (4K), sondern mit 1080p (60 FPS), mit zweifachem optischem Zoom. Das kommt davon, wenn man die Kamera-Einstellungen nicht rechtzeitig überprüft. 🙈
Die Hauptkamera kann hochauflösende 4K-Videos in 24 FPS, 30 FPS oder 60 FPS zusammen mit 1080p in 30 FPS oder 60 FPS aufnehmen. Wenn man mit weniger als 4K/60 FPS aufnimmt, profitiert man auch von einem verbesserten HDR.
Er habe seine liebe Mühe mit der Kamera des iPhone XS, schreibt mir ein watson-User: «In 50 Prozent der Fälle wirkt es auf mich zu künstlich … ich werde das Gefühl nicht los, dass das iPhone mehr sieht als meine Augen und gleichzeitig der Kontrast uneinheitlich vernachlässigt wird». Dies gehe zu Lasten des künstlerischen Gesamtbildes, meint der User.
Die Kritik ist nicht von der Hand zu weisen. Die Ergebnisse der neuen Kamera-Technologie sind tatsächlich gewöhnungsbedürftig. Es gibt manchmal fast zu viel Kontrast und Details.
Damit kommen wir zu einem anderen Einsatzgebiet: Das XS Max ist mehr oder weniger wasser-, rotwein- und bierdicht, was dem Hobbyfotografen spannende Perspektiven ermöglicht.
* Das iPhone in Wasser (oder andere Flüssigkeiten) einzutauchen, ist trotz IP-68-Zertifizierung riskant und der Hersteller rät entschieden davon ab. Denn auch ein perfekt abgedichtetes Gerät wird früher oder später Schwachstellen aufweisen.
Sollte (unbemerkt) Flüssigkeit eindringen, können bei der verbauten Elektronik Korrosionsschäden auftreten, die nicht durch die einjährige Hersteller-Garantie gedeckt sind.
Sicher ist: Das iPhone XS Max kommt besser mit stark variierenden Lichtverhältnissen klar als seine Vorgänger ...
Was dem Apple-Flaggschiff des Jahres 2018 hingegen fehlt, ist ein Kamera-Nachtmodus, wie ihn nach Huawei bald auch Google anbietet. Zwar schafft das XS Max manchmal auch bei Dunkelheit akzeptable Aufnahmen. Aber das sind Glückstreffer – oder man muss zu einer Spezial-App greifen.
Beim Filmen und Fotografieren mit dem XS Max gilt wie bei früheren iPhone-Modellen: Bei schwacher Beleuchtung sind schnelle Bewegungen nicht «scharf» festzuhalten ...
Damit sind wir beim Porträt-Modus, den Apple 2016 mit dem iPhone 7 Plus lanciert und seither stetig verbessert hat. Beim Durchsehen von mehreren hundert Ferienfotos stelle ich fest, dass ich ihn kaum jemals verwendet habe. Das dürfte an der begrenzten Einsatzdistanz liegen. Das zu fotografierende Sujet darf maximal 2,5 Meter entfernt sein vom iPhone.
Fazit aus Sicht eines langjährigen Users: Der Blick über (oder unter) dem Gartenzaun hindurch zeigt, dass Apple bezüglich Kameraleistung ins Hintertreffen geraten könnte. Die grössten Konkurrenten, Samsung und Huawei, aber auch Google mit den Pixel-Smartphones, haben mächtig aufgeholt und die Kalifornier bei einzelnen Kamera-Features bereits überholt.
Apple war lange Zeit führend mit der iPhone-Kamera und hat das Handy-Fotografieren massentauglich gemacht. Doch vorläufig kann man nur mit der Videokamera auftrumpfen, sowie mit der Zuverlässigkeit und kinderleichten Bedienung.
Das Positive an der «computergestützten» Fotografie: Verbesserungen sind einfach per Software-Update möglich. Apple wird die Kameraleistung wohl schon bald weiter steigern.
Die gute Nachricht: Das iPhone XS Max hält etwas länger durch als das Pixel 3 XL, das Xperia XZ3 von Sony und das Galaxy Note 9 von Samsung. (Auch wenn die Schlagzeilen zunächst andersherum gelautet hatten. Und dies obwohl Apple den kleineren Akku als die genannten Konkurrenten verbaut.)
Und die schlechte Nachricht? Die Apple-Ingenieure mögen noch so viele Tricks anwenden, um die Energieeffizienz zu steigern, die Akkuleistung genügt aus meiner Sicht nicht. Schon gar nicht für ein Flaggschiff, das dermassen viel kostet.
Bei Elektroautos gibt's für das Phänomen eine treffende Bezeichnung: Reichweitenangst. Sie steht für die mehr oder weniger rationale Befürchtung des Nutzers, mit leerem Akku irgendwo in der Pampa auf der Strecke (stehen) zu bleiben.
Eine zweitägige Wanderung mit viel Fotografieren, GPS-Ortung etc. steht das XS Max nicht durch. Das wird zum Problem, wenn man in einer SAC-Hütte ohne Steckdose übernachten will und keinen «Energie-Riegel» (Powerbank) dabeihat.
Fazit: Um mit einer Akkuladung mehr als 24 Stunden zu überstehen, muss ich den Stromsparmodus aktivieren und auf energiezehrende Aktivitäten (wie 4K-Filmen) verzichten.
Ein Wort zum Schnellladen: Das ist grundsätzlich möglich und extrem praktisch, kann man einen leeren iPhone-Akku doch innert 30 Minuten auf ein gutes Niveau «pumpen».
Allerdings geht das nicht mit dem Ladekabel, das Apple in China in die Schachtel packen lässt (siehe Punkt 8, Zubehör), sondern nur gegen einen saftigen Aufpreis. Für das leistungsfähigere 30-Watt-Ladegerät und das USB-C-Kabel verlangt Apple in seinem Online-Store 78 Franken.
Das grosse OLED-Display ist eine Wucht. Unterwegs im Zug reicht die Grösse völlig aus, um Netflix und Co. zu konsumieren. Erstmals lasse ich darum das iPad gerne zuhause.
Auch bei starkem Sonnenschein und direkter Lichteinstrahlung lässt sich das Gerät problemlos nutzen. Man schraubt einfach die Helligkeit auf 100 Prozent hoch – muss dann aber zusehen, wie der Akku fast von Minute zu Minute leer gesaugt wird.
Die professionellen Tester von DisplayMate kommen zum Schluss, dass Apple mit dem XS Max das derzeit beste Smartphone-Display auf dem Markt hat. Dem ist nichts anzufügen, ausser der Hinweis, dass weisse, bzw. hell dargestellte, Inhalte wegen der Funktionsweise des OLED-Displays viel mehr Strom benötigen. Es wäre an der Zeit für einen «Dark Mode». So wie es ihn seit kurzem für den Mac (macOS Mojave) gibt.
Da unser Ferienhaus im Verzascatal kein WLAN bietet, wird das iPhone XS Max (mit Flatrate-Abo) zum begehrten Hotspot. Mehrere Kinder und Erwachsene wählen sich auf zwei Etagen, getrennt durch Holz- und Steinböden, problemlos ein.
Was immer mehr Smartphone-User, insbesondere der jüngeren Generation, nicht mehr zu wissen scheinen: Mit dem Mobilgerät kann man nicht nur surfen, whatsappen und simsen, sondern sogar auch Telefongespräche führen. 😉
Im Gegensatz zum iPhone X hatte ich mit dem XS Max keinerlei Verbindungsprobleme, die Tonqualität war sehr gut.
Es geht um die elektromagnetische Strahlung, die mit dem sogenannten SAR-Wert ausgedrückt wird.
Messwerte, die von unabhängigen Fachstellen stammen, sind mir bislang erst aus den USA bekannt. Die US-Telekommunikationsbehörde FCC gibt für das iPhone XS Max einen SAR-Wert von 1,392 W/kg an, am Kopf gemessen, und sogar 1,518 W/kg, als am Körper gemessen wurde. Das ist sehr viel! Und kommt an die stark strahlenden China-Handys heran.
Bei handystrahlung.ch sind lediglich die vom Hersteller Apple stammenden Angaben zu finden. Demnach beträgt der SAR-Wert des iPhone XS Max 0,99 W/kg. (Letztes Jahr kritisierte das Konsumenten-Magazin «Saldo», dass den Herstellerangaben nicht zu trauen sei, weil die Messmethoden variierten.)
Was tun? Das iPhone nicht direkt an den Kopf halten oder länger auf dem Körper tragen, sondern Kopfhörer (mit Kabel) nutzen, zum Telefonieren und lange Musik hören.
Was ich vor rund einem Jahr beim iPhone X kritisierte, gilt leider immer noch: Apple knausert beim Zubehör. Abgesehen von Ohrstöpseln (EarPods) mit Lightning-Stecker liegt dem XS Max nur ein normales Ladekabel (6 Watt) bei. Damit dauert es Stunden, um den (fast) leeren Akku aufzuladen.
Für sogenannt kabelloses Aufladen (genau genommen muss es induktives Laden heissen), kann ich mich nicht begeistern. Man braucht ein spezielles Ladekissen, das seinerseits ans Stromnetz angeschlossen sein muss. Und im Vergleich mit dem Schnellladen dauert es viel zu lang, bis der Akku voll ist.
Das iPhone XS Max ist eSIM-tauglich. Das heisst, dass man zusätzlich zur SIM-Karte, die man über den seitlichen Schlitten einschiebt, ein zweites Mobilfunk-Angebot nutzten könnte. Das deutsche Apple-Magazin «Macwelt» erklärt in diesem Artikel alles Wissenswerte zum Dual-SIM-iPhone.
Böse Zungen sagen, das S in den diesjährigen iPhone-Modellbezeichnungen stehe für «sauteuer».
Mit der maximal möglichen Speicher-Ausstattung von 512 Gigabyte (GB) kostet das iPhone XS Max bei Apple 1740 Franken. Mit 64 GB kostet es 1300, mit 256 GB 1490 Franken.
Ich hatte schon früher begründet, warum ich diese Preise nicht für gerechtfertigt halte. Nach mehrwöchigem Einsatz des XL-iPhones in den Ferien und im Alltag hat sich an der Einschätzung nichts geändert. Das XS Max bietet modernste Technik, doch stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht.
Vor allem wenn man bedenkt, dass es mit dem Kaufpreis nicht getan ist. Man benötigt ein Schnellladegerät, eine Schutzhülle und am besten kauft man auch ein Panzerglas, respektive eine Display-Folie, um Kratzer zu vermeiden. Ansonsten riskiert man ärgerliche Umtriebe (beim Reparieren) und zudem sinkt schon bei kleinen Schäden der Wiederverkaufswert.
Sicher ist, dass Apple mit der grössten Speicherausstattung (512 GB) den grössten Reibach macht. Wobei die wenigsten User so viel Speicher benötigen werden. Selbst wenn man viele hochauflösende Videos dreht und fleissig Apps installiert. 64 GB dürften vielen Usern zu wenig sein, und 128 GB gibt's nicht im Angebot. Womit Apple viele Käufer zu 256 GB «nötigt». 😡
Bei mir sind nach mehrwöchigem Gebrauch rund 40 GB belegt. iOS 12 benötigt an die 12 GB, wobei die ab Werk vorinstallierten Apps (4 GB) eingeschlossen sind. Die meisten dieser Standard-Apps könnte man aber auch löschen, um zumindest noch etwas zusätzlichen Speicherplatz zu gewinnen.
Apple hat bekanntlich eigene Dateiformate entwickelt, um Filme und Bilder platzsparend zu speichern. Dies macht sich offensichtlich bezahlt. Zudem gäbe es auch noch die Möglichkeit, unbenutzte Apps (so wie auch Fotos und Videos aus der eigenen Mediathek) in die iCloud auszulagern. (Für zwei Terabyte Online-Speicher verlangt Apple zehn Franken pro Monat.)
Bleibt zu erwähnen, dass Apple als der Hardware-Hersteller mit den grössten Bemühungen in Sachen Umweltschutz gilt. Von Greenpeace gab es zuletzt die besten Noten.
Mein persönliches Urteil: Das iPhone XS Max ist ein sündhaft teures Smartphone, dessen Anschaffung sich eigentlich nur für Leute lohnt, die sich hauptsächlich drinnen bewegen und keine mehrtägigen Abenteuer (ohne Steckdose) planen.
Würde Apple auch nur einen Cent-Beitrag bei der relativ aufwendigen Verpackung einsparen, könnte der Kopfhörer-Adapter weiterhin kostenlos den neuen iPhones beigelegt werden. Oder das Unternehmen könnte den Käufern zumindest die Option anbieten, das Zubehör ohne Aufpreis zu beziehen.
Preisbewusste iPhone-Fans, für die ein Plattformwechsel nicht infrage kommt, sollten das iPhone XR näher anschauen. Die ersten Testberichte klingen sehr vielversprechend. (Siehe zum Beispiel das relativ kritische Tech-Portal golem.de).
John Gruber (Daring Fireball) meint, das iPhone XR sei in mehreren Belangen besser als die teureren XS-Modelle:
PS: Für iPhone-Fans besteht immer auch die Möglichkeit, den Occasionsmarkt zu berücksichtigen und damit etwas für das gute Gewissen zu tun. Mein abschliessender Rat:
Die Android-XL-Alternativen:
Quellen: areamobile.de / iFixit
Der vorliegende Review kann das iPhone XS Max natürlich nicht erschöpfend vorstellen. Unten sind weitere Quellen verlinkt, die diverse Aspekte spannend und ausführlich behandeln:
Was hältst du vom iPhone XS Max? Ist der Preis gerechtfertigt, oder völlig überrissen? Der Autor beantwortet auch gerne Fragen und reagiert auf begründete und sachliche Kritik.