«Wir haben den Kreis nun wirklich schliessen können», freut sich Sang-Il Kim. Wie der Leiter Digitale Transformation im Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag vor den Medien sagte, sind in den letzten vier Wochen dank der SwissCovid-App erstmals 13 Coronafälle entdeckt worden die nicht bereits anderweitig vermutet worden waren. «Damit haben wir den Sinn der App bewiesen», sagte Kim in Liebefeld bei Bern. «Und zwar als erste App auf der Welt.»
Konkret hat die SwissCovid-App erstmals dazu geführt, dass bei Leuten eine Ansteckung entdeckt worden war, die nicht über Symptome klagten oder durch das klassische Contact-Tracing bereits als möglicherweise gefährdet bekannt waren.
Allerdings schränkte Sang-Il Kim ein, dass die Android- und iPhone-App allein niemanden vor einer Ansteckung schütze, wie etwa eine Maske oder das Befolgen der Abstands- und Hygiene-Regeln. Dennoch richtete der BAG-Vertreter an die Schweizer Bevölkerung einen Appell:
Als Ziel für die SwissCovid-App nannte Sang-Il Kim «3 Millionen aktive Apps bis im Herbst». Die im internationalen Vergleich «sehr hohe Downloadrate» von 25 Prozent sei zwar bereits gut. Zuversichtlich stimme ihn jedoch, dass auch immer mehr Apps aktiv seien, was wohl mit Ferienrückkehrern zusammenhänge. Allerdings haben derzeit erst etwa halb so viele Leute wie vom BAG gewünscht die App auch aktiviert.
Um den Nutzen für die User sichtbar zu machen, respektive für jeden Einzelnen zu steigern, will das BAG die SwissCovid-App bald um neue Eigenschaften ausbauen. Damit setzen die Behörden nicht zuletzt Ergebnisse einer am Freitag vorgestellten Umfrage um. Laut dieser krankt die App nicht zuletzt daran, dass sie wenig präsent ist. Es gebe keine wirklich grossen Gründe gegen die App, sondern ganz viele individuelle Bedenken, kommt die Umfrage zum Schluss.
Umfrageleiter Michael Hermann konstatiert: «Es gibt offenbar irgendein Unbehagen.» Für jene, welche die App installieren, steht dagegen der Vorteil für die Allgemeinheit im Vordergrund. «Immerhin» wären laut Hermann 40 Prozent der Ende Juli Befragten bereit, «bei einem starken Anstieg der Coronafälle die App zu installieren».
(aargauerzeitung.ch)