Noch vor Kurzem haben Swisscom und Sunrise damit geworben, bis Ende Jahr ein flächendeckendes 5G-Netz zu betreiben. Davon sind sie meilenweit entfernt, wie die neue 5G-Abdeckungskarte des Bundes enthüllt.
Der «Breitbandatlas Schweiz» des Bundes gibt seit längerem die Standorte der 5G-Antennen an. Ab sofort zeigt die interaktive Karte auch wo es 5G-Empfang bzw. 5G-«Strahlung» gibt.
Einschränkend ist zu sagen: Die Karte zeigt nur die theoretische bzw. berechnete 5G-Abdeckung im Aussenbereich, also auf Strassen, öffentlichen Plätzen etc. Innerhalb von Gebäuden ist der Empfang nicht garantiert, selbst wenn das Gebäude im Abdeckunsgbereich liegt.
Die Hauptgründe für die schleppende 5G-Einführung: Strenge Strahlenschutzgrenzwerte und zahlreiche Einsprachen verlangsamen den Ausbau. Aktuell werden zudem für Stopp-5G-Volksinitiativen Unterschriften gesammelt. Die Kritiker befürchten gesundheitliche Risiken.
Ein lang erwarteter Expertenbericht des Bundes liegt seit Ende November 2019 vor. Der Bericht sieht grundsätzlich keine erwiesene schädliche Wirkung von 5G, so lange die bisherigen Grenzwerte eingehalten werden. Die Mobilfunkanbieter drängen hingegen auf eine Lockerung, da sonst kein voller 5G-Ausbau inklusive Empfang in Innenräumen möglich sei. Ärzte lehnen eine Lockerung hingegen ab. Swisscom und Co. verweisen darauf, dass 5G in einem ersten Schritt in ähnlichen Frequenzen betrieben wird wie 4G oder 3G und daher unbedenklich sei.
Mehr Infos: Eine allgemeine Übersicht über die Abdeckung der Schweiz mit 2G, 3G, 4G und 5G gibt es hier.
(oli)