Bill Gates, Mitbegründer von Microsoft und einer der reichsten Männer auf dem Planeten, will diesen retten.
Wer nun annehmen würde, dass er dafür zig Milliarden aus seinem privaten Vermögen locker macht, täuscht sich. Der superreiche Amerikaner ruft vielmehr nach dem Staat. Nach der US-Regierung, um genau zu sein.
Am Donnerstag hat Gates im Internet einen Meinungsbeitrag veröffentlicht.
Verständlich übersetzt, heisst das, die USA sollen sich vom Klimafeind zum Innovationsführer wandeln und die Welt im Kampf gegen den Klimawandel anleiten.
Bekanntlich haben die USA unter dem amtierenden Präsidenten Donald Trump, einem Klimawandel-Leugner und Wissenschaftsfeind, alles getan, um den Kampf gegen die Klimakatastrophe zu sabotieren. So wurden Umweltschutz-Vorschriften zugunsten von umweltverschmutzenden Industrien gestrichen und die USA zogen sich aus internationalen Abkommen zur Eindämmung des Klimawandels zurück.
Im Januar 2021, wenn Joe Biden an die Macht kommt, soll sich dies grundlegend ändern. Der designierte US-Präsident hat bereits angekündigt, den Kampf gegen den Klimawandel zu einer seiner obersten Prioritäten zu machen.
Nun spielt ihm Bill Gates quasi einen Steilpass zu.
Zunächst stellt Gates fest, dass die Amerikaner in einem einzigen Monat mehr für Benzin bezahlen, als die US-Regierung für klimarelevante Forschung ausgibt.
Er fordert darum eine drastische Aufstockung der Forschungs-Ausgaben um 25 Milliarden Dollar. Damit würden sich die Ausgaben für die Forschung im Bereich der sauberen Energien auf 35 Milliarden Dollar pro Jahr belaufen – gleich viel wie die Regierung im Bereich Medizin ausgebe.
Gates weist darauf hin, dass dies zur Schaffung von mehr als 370'000 Arbeitsplätzen führen und gleichzeitig die Agenda für saubere Energie beflügeln könnte.
Um Doppelspurigkeiten zu vermeiden, die staatlichen Anstrengungen zu bündeln und aus jedem Dollar an Steuergeldern das Maximum herauszuholen, sollten die Vereinigten Staaten eine neue Organisation schaffen. Es brauche eine Energie-Innovations-Behörde, empfiehl Gates.
Als nachahmenswertes Vorbild nennt Gates die National Institutes of Health (NIH, Nationale Gesundheitsinstitute). Das ist eine Behörde des US-Gesundheitsministeriums mit Sitz in Bethesda, Maryland. Die NIH seien der weltweit grösste Geldgeber für biomedizinische Forschung und ihre Wirkung sei «einfach überwältigend», argumentiert Gates.
Wissenschaftler, die von der NIH unterstützt werden, hätten das menschliche Genom kartografiert, was zu Behandlungen für Dutzende von genetischen Krankheiten geführt habe. Die Forschungsergebnisse hätten auch dazu beigetragen, die Zahl der Todesfälle durch Herzkrankheiten in den letzten 50 Jahren um zwei Drittel zu senken. Und es seien viele neue und wirksame Medikamente entwickelt worden.
Bill Gates gibt sich zuversichtlich:
Der US-Techblog Tech Crunch ruft in Erinnerung, dass der Microsoft-Gründer auf breite Unterstützung aus der Wirtschaft zählen kann. Mehr als 40 grosse US-Unternehmen hätten einen offenen Brief an die neue Biden-Regierung verfasst, um mehr gegen den Klimawandel zu unternehmen.
(dsc)
Nimmt mich ja schon Wunder, wo die Wahrheitsleugner und Verschwörungstheoretiker, oder "Skeptiker", wie man sie ja nach ihrer Eigendefinition nennen muss, diesmal die grosse Gates-Verschwörung sehen werden und ob am Ende sogar Soros oder Clinton mitmischt?
Einerseits, weil in der Realität viele nicht bereit sind sich einzuschränken und daher Innovationen hin zu CleanTech unumgänglich sind.
Und andererseits weil dadurch aufgrund des wegfallenden Öl-Hungers in zahlreichen Weltregionen das Konfliktpotential deutlich gesenkt werden kann.
Dass dabei noch richtig viel Geld gespart werden kann und viele Arbeitsplätze entstehen sind weitere positive Effekte.
Das Problem sind jedoch die Profiteure der bestehenden Infrastruktur. Die verzichten nur ungern auf ihren klimaschädlichen Reibach.