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Amazons Angestellte leiden, und der Chef macht Milliarden in der Krise

Gerald Bryson, left, join workers at an Amazon fulfillment center in Staten Island, N.Y., protesting conditions in the company's warehouse, Monday March 30, 2020, in New York. Workers say Amazon  ...
«Shut down Amazon»: Protestierende in Staten Island, New York, sagen, Amazon tut nicht genug, um die Beschäftigten vor COVID-19 zu schützen.Bild: AP

Amazons Angestellte leiden, und der Chef macht Milliarden in der Corona-Krise

15.04.2020, 07:0515.04.2020, 07:06
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Die Coronavirus-Pandemie legt die US-Wirtschaft lahm – doch der reichste Mensch der Welt wird noch reicher. Das Vermögen von Amazon-Chef Jeff Bezos ist dem Bloomberg Billionaires Index zufolge seit Jahresbeginn um 24 Milliarden auf 138.5 Milliarden Dollar gestiegen.

Grund ist der anhaltende Höhenflug der Amazon-Aktien. Sie legten am Dienstag nochmals um gut fünf Prozent zu und erreichten ein neues Rekordhoch, von dem der Konzerngründer als Grossaktionär profitiert.

Die Rangliste der Reichsten

Bei den Amazon-Angestellten brodelt es

Amazons Lieferdienste sind in der Coronavirus-Krise sehr gefragt. Der weltgrösste Online-Händler tut sich zwar mit dem Ansturm schwer, viele Kunden müssen derzeit lange warten oder können keine Bestellungen mehr aufgeben.

Amazon wird zudem vorgeworfen, nicht genug für den Mitarbeiterschutz zu tun. Der Konzern ist mit Protesten konfrontiert und steht wegen umstrittener Kündigungen in der Kritik.

An employee leaves the Amazon fulfillment center at the Humboldt Industrial Park in Hazle Township, Pa. Friday, April 10, 2020. Workers have launched an online petition to temporarily close the facili ...
Hier hatten Amazon-Angestellte eine Online-Petition gestartet, um den Betrieb wegen des Coronavirus-Ausbruchs vorübergehend für Reinigungsarbeiten zu schliessen.Bild: AP

Der Online-Versandriese entliess wegen wiederholter Verstösse gegen interne Richtlinien drei Mitarbeiter in den USA. Die Mitarbeiter hatten zuvor mangelnde Corona-Schutzmassnahmen kritisiert. «Kein Unternehmen sollte seine Mitarbeiter dafür bestrafen, dass sie sich umeinander kümmern, vor allem während einer Pandemie», so einer der beiden entlassenen User Experience Designer.

Der E-Commerce-Riese erklärte, dass er zudem einen Lagerarbeiter in Minnesota, «wegen unangemessener Sprache, Verhalten und Verletzung von Richtlinien zur sozialen Distanzierung» entlassen habe. «Wir respektieren das Recht der Mitarbeiter, zu protestieren», so Amazon. Dies sei jedoch kein Freifahrtsschein für Handlungen, die die Gesundheit, das Wohlbefinden oder die Sicherheit der Kollegen gefährden. Das Unternehmen ging nicht näher auf die Details der Kündigungen ein.

Anleger stört das jedoch alles nicht, trotz des allgemeinen Kurssturzes an den Börsen sind die Amazon-Aktien seit Jahresbeginn um fast ein Viertel gestiegen.

(sda/dpa/reu)

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46 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Glenn Quagmire
15.04.2020 08:09registriert Juli 2015
JEDE und JEDER von uns, hat die Möglichkeit, dort nichts zu bestellen.... it's up to you.
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Gopfridsenkel
15.04.2020 09:16registriert Juni 2018
Es gibt so viele andere Online-Händler... gibt es denn keine Möglichkeit, diesen Riesen zu boykottieren? Bei uns ist Amazon ja sowieso kein Thema, aber bei unserem nördlichen Nachbarn beispielsweise ist es schon massiv... Gleiches gilt übrigens für Riesen wie Zalando und co.
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UHauser
15.04.2020 08:18registriert März 2016
Kriegsgewinnler wie er im Buche steht...
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