Es ist eine wichtige Nachricht für Apples ambitionierte Klimaziele: Mittlerweile haben 110 der Zulieferunternehmen des Techkonzerns sich dazu verpflichtet, ihre Produktion für Apple künftig komplett mit erneuerbarer Energie zu betreiben. In diesem Rahmen sollen in verschiedenen Projekten insgesamt fast acht Gigawatt Ökostrom zusätzlich zur Verfügung gestellt werden, berichtet Apple.
«Das heisst, wenn das alles einmal fertiggestellt ist, werden diese Zusagen über 15 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr vermeiden. Das ist so, als würde man 3.4 Millionen Autos im Jahr von den Strassen nehmen», erklärt Lisa Jackson, Umweltvorständin von Apple, im Gespräch mit t-online.
Der nun gemeldete Zwischenstand bezieht sich auf Apples im vergangenen Jahr verkündeten Plan, bis 2030 das eigene Unternehmen und dessen Produkte komplett klimaneutral aufzustellen. Während Apple selbst sein Unternehmen bereits jetzt vollständig mit Strom aus erneuerbaren Energien betreibt, soll das bis zum Ende des Jahrzehnts auch für die komplette Produktion aller Bauteile bei den Zulieferbetrieben der Fall sein. Selbst die Energie, die Geräte bei den Nutzern über ihre Lebensdauer verbrauchen, plant Apple auszugleichen.
Zwar seien die Verhandlungen mit den Partnerunternehmen nicht immer einfach gewesen, letztlich habe man aber den grossen Vorteil, dass fast bei jedem Zulieferer ein grosser Wunsch danach bestehe, die Transformation zu sauberer Energie zu vollziehen, berichtet Jackson.
Zwar seien die Zusicherungen der Zulieferer derzeit nur an die Produktionsaufträge von Apple gebunden, schränkt Jackson ein. «Aber wir sehen schon jetzt, was wir uns auch erhofft haben»: Denn wenn ein Unternehmen erst einmal seine Produktion für Apple angepasst habe, sei es eben nur ein kleiner Schritt, dies auch für andere Auftraggeber zu tun.
Für den neuen Kurs habe man Zulieferer unter anderem in China, den USA, Indien, Frankreich und auch Deutschland gewinnen können – darunter etwa den deutschen Batteriehersteller Varta und einige mehr.
Doch allein als Vorbild werde man die Industrie insgesamt nicht in Bewegung setzen. «Wir brauchen die Hilfe der Regierungen und der politischen Entscheidungsträger. Sie müssen sicherstellen, dass alle Unternehmen ihre Verantwortung ernst nehmen.»
Natürlich müsse die Politik auch dafür sorgen, dass Vorreiter wie etwa Apple tatsächlich auch mit ihren Bemühungen vorangehen können. Gleichzeitig brauche man aber auch jemanden, der die grosse Gruppe anschiebt, damit andere nicht einfach warten und nichts tun.
Laut Apple habe man – trotz wachsender Umsätze – den CO2-Fussabdruck bereits um 40 Prozent verkleinert. Insgesamt will das Unternehmen seinen CO2-Ausstoss bis 2030 um 75 Prozent reduzieren. Die restlichen 25 Prozent sollen durch Massnahmen zur CO2-Reduktion ausgeglichen werden.
Im vergangenen Herbst hatte Apple seine neuen iPhones erstmals ohne beigelegtes Ladegerät und ohne Kopfhörer ausgeliefert. Dies wurde von Apple in erster Linie als Umweltschutzmassnahme erklärt, da so der Elektroschrott vermindert und der CO2-Ausstoss beim Transport verringert werde. Kritiker hatten darin allerdings eine Sparmassnahme gesehen.
Apple hat sich seit Lisa Jacksons Eintritt ins Unternehmen im Jahr 2013 deutlich zum grünen Vorreiter in der Branche entwickelt. Zuvor hatte Jackson unter US-Präsident Barack Obama die US-Umweltbehörde EPA geleitet. Apple listet neben einer jährlichen Umweltbilanz des Unternehmens auch die individuelle Umweltbilanz jedes einzelnen Geräts auf. Auch auf welche Gefahrstoffe Apple verzichtet oder welche Standards für die Beschaffung von Rohstoffen gelten, veröffentlicht das Unternehmen detailliert in seinen Umweltberichten.
Apple hat bis jetzt wenig selbst zur CO2 Reduktion beigetragen. Das nicht mit beilegen von Ladegerät und Kopfhörern ist ist auch aus meiner Sicht eine Sparmassname...
Die Solaranlage ist jedoch ein super Projekt.
Die Zulieferer sollen Klimaneutral Produzieren, das wär ein riesen Schritt in die richtige Richtung!