International
Armee

Hunderte Demonstrierende in Myanmars grösster Stadt eingekesselt

Protesters take positions behind a makeshift barricade as armed riot policemen gather in Yangon, Myanmar, Monday, March 8, 2021. Myanmar security forces continued to clamp down on anti-coup protesters ...
Trotz aller Widrigkeiten gegen die Menschen weiterhin gegen das Militär auf die Strasse, Yangon, 8. März 2021.Bild: keystone

Hunderte Demonstrierende in Myanmars grösster Stadt eingekesselt

08.03.2021, 20:31
Mehr «International»

Ein Grossaufgebot von Sicherheitskräften hat am Montag in Myanmars grösster Stadt Yangon (früher: Rangun) Hunderte Demonstrierende eingekesselt. Im Viertel Sanchaung drohte die Lage zu eskalieren.

«Wir protestieren jetzt auch in der Nacht, weil wir wollen, dass die Polizei die jungen Leute gehen lässt.»
May Myat Thu

Trotz nächtlicher Ausgangssperre gingen am Abend Tausende Menschen in zahlreichen Stadtteilen auf die Strasse, um einen Rückzug von Polizei und Militär zu fordern. In dem südostasiatischen Land hatte die Armee Anfang Februar die gewählte Regierungschefin Aung San Suu Kyi aus dem Amt geputscht.

epaselect epa09061017 Police officers seach for hiding demonstrators during a protest in Yangon, Myanmar, 08 March 2021. Major trade unions in Myanmar called on members to go on strike on 08 March to  ...
Polizeibeamte suchen nach Protestierenden, die sich versteckt haben, Yangon, 8. März 2021.Bild: keystone

«Wir protestieren jetzt auch in der Nacht, weil wir wollen, dass die Polizei die jungen Leute gehen lässt», sagte die 25-jährige May Myat Thu der Deutschen Presse-Agentur. «Viele Stadtteile in Yangon beteiligen sich. Wir werden so lange auf der Strasse bleiben, bis die Situation geklärt ist.» Zuvor hatte die Polizei am Montag in verschiedenen anderen Städten mehrere Menschen erschossen.

Die deutsche Botschaft rief die Einsatzkräfte zu Zurückhaltung auf: «Die Botschaft ist sehr besorgt über Berichte, dass viele junge Leute in Sanchaung und anderen Teilen von Yangon eingeschlossen sind. Wir appellieren dringend an die Sicherheitskräfte, keine Gewalt anzuwenden, keine Bürger festzunehmen und alle Demonstranten umgehend friedlich in ihre Häuser zurückkehren zu lassen.» Auch die Vereinten Nationen forderten «eine sofortige Deeskalation».

Die Gefangenenhilfsorganisation AAPP berichtete, dass seit dem Putsch mehr als 60 Menschen getötet worden seien. Etwa 1850 seien zumindest vorübergehend festgenommen worden. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
340'000 Rohingya-Minderjährige in Chaos und Elend
1 / 11
340'000 Rohingya-Minderjährige in Chaos und Elend
Die furchtbaren Zustände in den Zufluchtsgebieten der aus Myanmar geflohenen Rohingya sind nach einem Bericht des UNO-Kinderhilfswerks UNICEF für Kinder und Jugendliche unzumutbar.
quelle: ap/ap / dar yasin
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Myanmar und Thailand verbrennen Drogen im Milliardenwert
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Nex Benedict: Behörden sehen Tod als Suizid – keine Anklage
Sieben Wochen nach dem Tod des nicht-binären Teenagers Nex Benedict liegt der Polizei-Autopsiebericht vor. Im Blut wurde ein Mix aus Medikamenten gefunden.

Nex Benedict, ein nicht-binärer 16-jähriger Teenager der Owasso High School, starb am 10. Februar, einen Tag nach einer Schlägerei in einer Schultoilette mit drei Mädchen. Der nun veröffentlichte staatliche Autopsiebericht kommt zu dem Schluss, dass es ein Suizid war. Menschenrechtsgruppen protestieren, dass die Folgen des langjährigen Mobbings ausser Acht gelassen werden, das Nex erlebte.

Zur Story