«Danke fürs Abstand halten» – das ist die Botschaft, die hinter dem Logo steckt, das VW nun im Internet platziert hat. Passend dazu sind das V und das W im Logo weit auseinandergerückt. Damit will VW daran erinnern, dass wir alle während der Corona-Krise mindestens 2 Meter Abstand zueinander einhalten sollen.
Anzeigen, Hashtags auf Twitter oder Spots im TV – viele Unternehmen nutzen verschiedene Möglichkeiten, um die Gefahren von Corona ins Bewusstsein zu rücken. Dass aber ein Weltkonzern dafür sein Logo hergibt, ist die absolute Ausnahme. Sie sollte nun auch dem Letzten das Ausmass des Problems zeigen.
Denn das Logo ist das Heiligtum jeder Marke. «Es komprimiert die Werte und Prinzipien eines Unternehmens in einem Symbol», sagt Branchen-Kenner Prof. Ferdinand Dudenhöffer von der Universität St. Gallen watson-Medienpartner t-online.de. Und bei Unternehmenswerten spiele soziale Verantwortung eine sehr grosse Rolle. Dudenhöffer zeigt sich beeindruckt davon, dass VW und auch Audi ihre Bildsprache zur Warnung vor Corona nutzen.
Keep your distance – stay together. Only together we make the difference. #AudiTogether pic.twitter.com/othOsjRRYA
— Audi (@AudiOfficial) March 26, 2020
Will sich VW damit aber auch als ein neuer, gewandelter Konzern präsentieren? «Natürlich, unter dem früheren Konzernchef Winterkorn hätte man es nicht gemacht», sagt Dudenhöffer. «Damals war es bei VW ja mehr wie in Sibirien.»
Ganz nebenbei wirkt VW mit solchen Aktionen also auch moderner, sympathischer und menschlicher – und nicht wie ein Unternehmen, das aus Druck und Geldgier Millionen illegaler Autos verkauft.
Dennoch: «Es ist gut, dass alle, also auch grosse Unternehmen, auf die grosse Bedrohungslage unserer Gesellschaft durch Corona hinweisen», sagt Dudenhöffer. Und dazu gebe es kein besseres Instrument als die Verfremdung ihres Logos.
In Deutschland haben Volkswagen und Daimler den Spitälern zudem Hunderttausende Atemschutzmasken aus den eigenen Beständen gespendet, die sie wegen der ruhenden Produktion nicht brauchen.