International
Banken

Turbulenzen an den Börsen, Ölpreisverfall, bad news aus China: Doch US-Banken gedeihen prächtig

Turbulenzen an den Börsen, Ölpreisverfall, bad news aus China: Doch US-Banken gedeihen prächtig

19.01.2016, 15:2819.01.2016, 16:01
Mehr «International»

Trotz der Turbulenzen an den Finanzmärkten, trotz Sorgen um Ölpreisverfall und schlechte Konjunkturdaten aus China: US-Grossbanken steigern ihre Gewinne kräftig. Das liegt auch daran, dass teure Rechtsstreitigkeiten ausblieben.

Die Reihe der gut verdienenden US-Grossbanken setzt sich fort. Am Dienstag berichteten die Branchengrössen Bank of America und Morgan Stanley über deutlich gestiegene Gewinne im vergangenen Jahr.

Den Geldhäusern kam dabei zugute, dass sie die Spätfolgen der Finanzkrise mittlerweile verdaut haben. Vor allem teure Rechtsstreitigkeiten hatten den US-Finanzkonzernen in den Vorjahren immer wieder die Bilanzen verhagelt. Zudem senkten die Banken die Kosten radikal.

Bank of America vervierfacht Gewinn

Die Bank of America konnte ihren Gewinn 2015 unterm Strich beinahe vervierfachen. Auf die gewöhnlichen Aktionäre entfielen 14.4 Milliarden US-Dollar. Im Jahr 2014 hatte ein annähernd 17 Milliarden Dollar schwerer Vergleich mit der US-Regierung über faule Hypotheken-Deals vor der Finanzkrise den Gewinn einbrechen lassen.

«Wir haben 2015 unsere höchsten Gewinne in annähernd einem Jahrzehnt eingefahren», erklärte Bankchef Brian Moynihan am Sitz in Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina. Er verwies als Triebfeder unter anderem auf das Privatkundengeschäft mit einer regen Kreditvergabe.

Morgan Stanley verdoppelt Gewinn

Morgan Stanley profitierte ebenfalls von ausbleibenden teuren Rechtsstreitigkeiten. Zudem entwickelte sich die Vermögensverwaltung gut. Der auf die gewöhnlichen Aktionäre entfallende Gewinn verdoppelte sich nahezu auf 5.7 Milliarden Dollar, wie die Investmentbank am Sitz in New York mitteilte.

Bankchef James Gorman richtet Morgan Stanley derzeit neu aus und will dabei die Abhängigkeit vom Handel mit Anleihen und anderen Wertpapieren reduzieren. In diesem Bereich hatte die Bank im Dezember den Abbau von 1200 Mitarbeitern angekündigt. Im Gegenzug soll die Bedeutung des Geschäfts mit der Verwaltung von Vermögen steigen.

Auch Konkurrenz legt deutlich zu

Schon die Rivalen Wells Fargo, Citigroup und JPMorgan Chase hatten ihren Gewinn im vergangen Jahr teils kräftig steigern können. Vor allem das Schlussquartal lief besser als gedacht - und das trotz der Turbulenzen an den weltweiten Finanzmärkten.

Schwache Wirtschaftsdaten aus China und der fallende Ölpreis hatten Konjunktursorgen geschürt. Hinzu kam die Zinswende in den USA. An diesem Mittwoch legt mit Goldman Sachs die letzte der grossen US-Banken ihre Bilanz vor. (whr/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Prager Spital führt Abtreibung bei falscher Patientin durch

Infolge einer Verwechslung hat ein Prager Krankenhaus an einer schwangeren Frau eine Abtreibung durchgeführt. Wie tschechische Medien am Donnerstag berichteten, wollte die Frau nur zu einer Routinekontrolle im Rahmen ihrer Schwangerschaft in die Gynäkologie-Abteilung der Klinik. Sie wurde aber mit einer Patientin verwechselt, die zu einer sogenannten Kürettage (Gebärmutter-Ausschabung) gekommen war.

Zur Story