Einen Tag nach dem Terrorakt in London ist am Donnerstag in der belgischen Stadt Antwerpen möglicherweise ein Anschlag verhindert worden. Wie die belgische Nachrichtenagentur Belga berichtete, haben Sicherheitskräfte ein Fahrzeug gestoppt, in dem sich Waffen und illegale Stoffe befanden.
Actie van Dovo op de Kaaien in Antwerpen #antwerpen pic.twitter.com/QjAWLduQ5t
— Anouk (@franklyanouk) 23. März 2017
#BREAKING Man arrested trying to drive into crowd in Belgium's Antwerp: police
— AFP news agency (@AFP) March 23, 2017
Das verdächtige Fahrzeug wurde von der Polizei abgefangen, nachdem es um etwa 11 Uhr mit hoher Geschwindigkeit über die bekannte Einkaufsstrasse «Meir» gefahren war. Fussgänger mussten auf die Seite springen, um nicht von dem Auto erfasst zu werden, wie die flämische Zeitung HLN.be berichtet.
Ein Augenzeuge, der anonym bleiben wollte, sagte HLN.be, das Auto sei mit ungefähr 80 bis 100 km/h über den Meir gerast.
Das Fahrzeug, ein roter Citroën mit französischen Kennzeichen, habe dann am Ende des Meirs stoppen müssen, weil dort mehrere Autos vor einem Rotlicht warteten. Soldaten, die auf dem Meir patrouillierten, seien dem Fahrzeug nachgerannt und hätten den Fahrer kontrollieren wollen, erzählte der Augenzeuge.
Als einer der Soldaten seine Waffe gezogen habe, sei der Wagen jedoch über das Rotlicht gefahren und weiter gerast. Erst bei den Scheldekaaien konnte ihn das alarmierte Schnelle Einsatzkommando der Polizei stoppen.
Der 39-jährige Fahrer wurde verhaftet. Er ist laut HLN.be ein tunesischstämmiger Franzose und soll militärische Tarnkleidung getragen haben. In Frankreich ist er wegen illegalen Waffenbesitzes polizeibekannt, nicht aber wegen Aktivitäten, die mit Terrorismus zu tun haben. Im Fahrzeug fanden die Ermittler Stichwaffen, eine Schusswaffe und gefälschte Pässe. Zudem wurde ein Kanister mit bisher unbekanntem Inhalt sichergestellt.
Nach Angaben von Belga war der Kampfmittelräumdienst «Dovo» mit einem Roboter im Einsatz. Bei dem Vorfall wurde niemand verletzt. Die Polizei macht derzeit aus ermittlungstaktischen Gründen keine weiteren Angaben. Die Sicherheitsstufe in Antwerpen wurde erhöht. (dhr/sda/dpa)