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Jenny McGee: Ex-Krankenschwester von Premier Johnson kündigt aus Protest

Ex-Krankenschwester von Premier Johnson kündigt aus Protest

19.05.2021, 06:34
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Eine der Krankenschwestern, die sich vergangenes Jahr um den an Covid-19 erkrankten Premierminister Boris Johnson kümmerte, hat aus Protest gegen die Gesundheitspolitik der britischen Regierung gekündigt.

«Wir bekommen weder den Respekt noch die Bezahlung, die wir verdienen. Ich habe es einfach satt», sagte Jenny McGee in einer Fernsehdokumentation, die am kommenden Montag auf Channel 4 ausgestrahlt wird. «Deshalb habe ich meine Kündigung eingereicht.»

epa08529614 A handout photo made available by n10 Downing street shows Britain's Prime Minister Boris Johnson (C) talking to the two nurses that cared for him while he was in Intensive Care with  ...
Jenny McGee mit Boris Johnson am 5. Juli 2020 an einer Gartenparty.Bild: keystone

In den Reihen der britischen Krankenschwestern und -pfleger regt sich heftiger Protest, da die Regierung lediglich eine Lohnerhöhung von einem Prozent angeboten hat. Dies kommt angesichts der Inflationsentwicklung einer Gehaltskürzung gleich. Die Regierung verweist hingegen darauf, dass die Mitarbeiter der Gesundheitsbehörde NHS anders als andere Bereiche des öffentlichen Dienstes von einer Lohnnullrunde ausgenommen worden seien.

Der Regierungschef war im vergangenen März nach einer Coronavirus-Infektion schwer erkrankt und musste zwischenzeitlich auf die Intensivstation eines Londoner Spitals verlegt werden. McGee war eine von zwei Intensivkrankenschwestern, die ihn dort rund um die Uhr behandelten. Johnson sagte später, er sei nur dank der Pflege der Schwestern durchgekommen.

Die gebürtige Neuseeländerin berichtete in der Dokumentation auch von ihren Eindrücken während der Pflege des Premierministers. Es sei «surreal» gewesen, ihn in ihrem Krankenhaus zu sehen. «Ich erinnere mich, dass ich ihn sah und dachte, dass er sehr, sehr krank aussieht. Er hatte wirklich eine andere Farbe», berichtete die Krankenschwester. McGee will laut einer Mitteilung vom Dienstag künftig als Krankenschwester in der Karibik arbeiten, hofft aber, irgendwann nach Grossbritannien zurückzukehren. (meg/sda/afp)

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19 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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bebby
19.05.2021 07:23registriert Februar 2014
Das ist bei uns nicht besser…viele Kantone haben sich auch gegen einen Corona Bonus entschieden.
Dafür verdienen Ärzte immer mehr, besonders die mit Privatpatienen.
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TBD
19.05.2021 08:38registriert März 2020
Und jetzt alle eine Runde klatschen für's Gesundheitspersonal!!!

So rückblickend war das schon irgendwie komisch...
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Töfflifahrer
19.05.2021 08:50registriert August 2015
Wurde wenigstns bei uns etwas in die Wege geleitet, oder versandet das wieder einmal einfach so?
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