International
Indien

Mehrere Tote in Kaschmir nach Gefechten

epa07782602 A local resident surveys their house rooftop that was damaged when Indian Army allegedly fired mortal shells from across the Line of Control, the defacto border between Pakistani and India ...
Ein Mann schaut sich den Bombeneinschlag in sein Hausdach an.Bild: EPA

Mehrere Tote bei Gefechten in Kaschmir

20.08.2019, 21:03
Mehr «International»

Bei erneuten Gefechten in Kaschmir sind mehrere Menschen getötet worden. Anfang August hatte Indien der indischen Kaschmir-Region den Autonomiestatus entzogen und damit die Spannungen im Verhältnis zu Pakistan schlagartig erhöht. Seitdem häufen sich wieder Scharmützel entlang der Kontrolllinie, der De-facto-Grenze zwischen den beiden Ländern.

Nach «Waffenstillstandsverletzungen durch Indien» seien im pakistanisch-kontrollierten Teil von Kaschmir drei Zivilisten ums Leben gekommen, schrieb der Armeesprecher Asif Ghafoor am Dienstagabend auf Twitter. Unter den Getöteten sei ein siebenjähriger Junge. Als Reaktion auf die Waffenstillstandsverletzungen habe Pakistan auf indische Posten gezielt. Dabei seien mindestens sechs indische Soldaten getötet worden.

Von der indischen Armee und lokalen Medien allerdings hiess es am Dienstag, ein indischer Soldat sei nach Beschuss aus Pakistan getötet und vier Militärangehörige seien verletzt worden.

Seit Donnerstag waren nach Angaben aus Islamabad insgesamt mindestens elf Soldaten und Zivilisten im pakistanischen Teil Kaschmirs durch Beschuss aus Indien getötet worden.

Mit der Neuregelung will Neu Delhi das hauptsächlich von Muslimen bewohnte Gebiet stärker in das mehrheitlich hinduistische Indien integrieren. Bisher hatte die Region unter anderem eine eigene Verfassung und weitgehende politische Kompetenzen.

Viele Kaschmirer sind gegen die Neuregelung. Aus Sorge vor Protesten hatte die Regierung mehrere Zehntausend Soldaten in die bereits militarisierte Grenzregion zu Pakistan geschickt.

Pakistan beansprucht das Gebiet ebenfalls und bezeichnete die Abschaffung des Status als «illegal». Seit der Unabhängigkeit des früheren Britisch-Indien und der Trennung in Indien und Pakistan im Jahr 1947 haben die beiden Länder bereits zwei Kriege um Kaschmir geführt.

epa07448245 Pakistan Foreign Minister Shah Mehmood Qureshi speak to reporters during a press conference at the Diaoyutai State Guesthouse in Beijing, China, 19 March 2019. According to reports, Quresh ...
Der Aussenminister von Pakistan – Shah Mehmood Qureshi – möchte sich an den Internationalen Gerichtshof in Den Haag wenden (Archivbild).Bild: EPA/EPA

Pakistan hatte erklärt, es wolle diplomatisch gegen die Abschaffung des Sonderstatus vorgehen und das Thema in allen globalen Foren ansprechen. Am Dienstag sagte Aussenminister Shah Mehmood Qureshi, Islamabad wolle sich nach dem Uno-Sicherheitsrat nun auch an den Internationalen Gerichtshof in Den Haag wenden. (mim/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
«Baby-Igel» wird in britische Auffangstation gebracht – dann kommt die Überraschung

Die Wildtier-Auffangstation «Lower Moss Nature Reserve and Wildlife Hospital» staunte nicht schlecht, als letzte Woche ein gerettetes Tier zu ihnen gebracht wurde.

Zur Story