Im Nordosten Syriens hat am Samstag eine internationale Konferenz zum Umgang mit inhaftierten ausländischen Dschihadisten begonnen. Rund 200 Delegierte, unter ihnen Experten aus Frankreich und den USA, versammelten sich auf Initiative der syrischen Kurden zu dreitägigen Beratungen in der Stadt Amuda.
Die Gastgeber fordern internationale Unterstützung im Umgang mit gefangen genommenen Kämpfern und deren Angehörigen nach dem militärischen Sieg über die Terrormiliz Islamischer Staat (IS).
Im März hatten Truppen unter kurdischem Kommando mit Hilfe der US-geführten internationalen Anti-IS-Koalition die letzte Bastion der Dschihadisten im Osten Syriens eingenommen.
Rund tausend ausländische mutmassliche Dschihadisten und rund 13'000 Angehörige harren seitdem in überfüllten Gefängnissen und Lagern in den syrischen Kurdengebieten aus. «Es herrscht internationaler Konsens darüber, dass dringend gehandelt werden muss», erklärten die Organisatoren der Konferenz.
Die Kurden hatten mehrfach gefordert, dass die Herkunftstaaten ihre Staatsbürger zurücknehmen und vor Gericht stellen. Die meisten Länder sind dazu jedoch nicht bereit, unter anderem weil in den Kampfgebieten begangene Verbrechen vor Gericht nur schwer nachweisbar sind. Ein weiterer Vorschlag besteht nun darin, mit ausländischer Hilfe einen internationalen Gerichtshof in Syrien einzusetzen.
(dsc/sda/afp)