International
Klima

2.2 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser

2.2 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser

22.03.2020, 00:0122.03.2020, 13:43
Mehr «International»

In ihrem diesjährigen Wasserbericht fordert die Uno dazu auf, Wasser im Kampf gegen den Klimawandel besser zu nutzen.
«Wir reden oft über Wassermangel und drohende Wasserkonflikte, aber zu wenig darüber, dass Wasser Teil der Lösung der Klimakrise ist», erklärte Ulla Burchardt vom Vorstand der Deutschen Unesco-Kommission anlässlich der Vorstellung des Berichts am Weltwassertag am Sonntag.

In dem Bericht warnt die Uno vor einem Mangel an Wasser sowie schlechterer Wasserqualität durch die Erderwärmung. «Der Klimawandel verändert den Wasserkreislauf und führt zu grossen Herausforderungen», heisst es. Diese beträfen alle Lebensbereiche.

epa08196186 A child drinks water from a donated water pump, in Sanaa, Yemen, 05 February 2020. According to reports, over 17.8 million people in Yemen do not have safe drinking water as the escalating ...
Ein Mädchen trinkt Wasser aus einer Wasserpumpe im Jemen.Bild: EPA

Zwei Lösungsansätze

Um diesen Bedrohungen zu begegnen, werden im Weltwasserbericht zwei Lösungsansätze vorgeschlagen: Einerseits müsse Wassernutzung an den Klimawandel angepasst werden, andererseits solle nachhaltiges Wassermanagement durch Klimaschutz erreicht werden. Eine Anpassung der Wassernutzung könne die Schäden infolge des Klimawandels mildern.

Die Autoren des Berichts kritisieren, dass innovative Technologien noch zu selten eingesetzt würden. Ebenso sei Klimaschutz durch die Reduzierung von Treibhausgasen in allen wassernutzenden Bereichen möglich, dies werde allerdings bisher meist übersehen.

«Effektive Bewirtschaftung von Wasser trägt zu Klimaschutz und wirksamer Anpassung an den Klimawandel bei», betonte Burchardt. Die Menschen müssten Wasser effizienter nutzen und unnötige Wassernutzung sowie Wasserverluste vermeiden. Sie forderte auch eine bessere Anpassung der Landwirtschaft an die Wasser- und Klimakrise.

Laut dem Bericht haben weltweit aktuell 2.2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser. 4.2 Milliarden Menschen – also mehr als 55 Prozent der Weltbevölkerung – haben keine sicheren Sanitäranlagen.

Wasserverbrauch steigt

Der weltweite Wasserverbrauch ist heutzutage sechs Mal so hoch wie noch vor hundert Jahren. Und er steigt dem Bericht zufolge weiter um etwa ein Prozent pro Jahr an.

Der Klimawandel führe zu häufigeren und extremeren Wetterereignissen wie Hitzewellen oder Starkregenfällen. In bereits betroffenen Regionen werde sich die Lage weiter verschlechtern, «beispielsweise in Form einer zunehmend unregelmässigen und unsicheren Versorgung», warnt die Uno. Noch nicht betroffene Regionen würden «durch den Klimawandel in Zukunft ebenfalls unter Wasserstress leiden». (sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Faktencheck: Die 9 beliebtesten Aussagen der Klimaskeptiker
1 / 12
Faktencheck: Die 9 beliebtesten Aussagen der Klimaskeptiker
Wir unterziehen 9 beliebte Aussagen von Klimaskeptikern dem Faktencheck. Ausführlichere Antworten und Quellen findest du hier.
quelle: epa / christos bletsos
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Das Eis auf dem Rhonegletscher schmilzt im Rekordtempo
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
7 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
marcog
22.03.2020 08:27registriert Februar 2016
Die zwei wichtigsten Massnahmen, um die weltweite Trinkwasserversorgung sicherzustellen sind: Klimawandel und Bevölkerungswachstum stoppen. Leider wird weltweit keines von diesen Problemen ernsthaft angegangen...
297
Melden
Zum Kommentar
7
Selenskyj erwartet Russen-Offensive im Frühsommer – das Nachtupdate ohne Bilder

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rechnet mit einer Offensive der russischen Armee im Frühsommer und bittet deswegen die USA und andere westliche Verbündete erneut um dringende militärische Hilfe. «Wir brauchen Hilfe jetzt», sagte er in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview des US-Senders CBS. Das ukrainische Militär habe zwar in diesem Winter dem Druck der Angreifer standgehalten, sei nach mehr als zwei Jahren Verteidigungskrieg aber am Ende seiner Möglichkeiten angelangt.

Zur Story