Kaum ein Baum dürfte häufiger fotografiert worden sein als ein Kirschblütenbaum in voller Pracht. Die Bäume aus Japan tragen ihre weiss-pinke Haube aber nur für etwa zwei Wochen im Frühling. Meistens stehen sie im April in voller Blüte, dieses Jahr haben sie diese Phase in Kyoto jedoch bereits am 26. März erreicht, wie Treehugger unter Berufung auf das japanische Amt für Meteorologie schreibt.
Das ist vier Tage früher als noch letztes Jahr und ganze zehn Tage früher als normal. In anderen Städten wie Sendai oder Nagao blühten die Bäume sogar 16 Tage früher als im Durchschnitt.
Der japanische Historiker Yasuyuki Aono hat die Daten für das Erblühen der Bäume bis ins 9. Jahrhundert zurück recherchiert und fand kein einziges Jahr, in dem die Bäume so früh erblühten. Es dürfte sich also um die frühste Blüte seit mindestens 1200 Jahren handeln.
Das Wetter ist für die Verschiebungen verantwortlich. «Ausserordentlich kalte Winter und Frühlingsanfänge können die Blüte nach hinten schieben. Das Gegenteil ist dieses Jahr der Fall, wo in Kyoto im Februar und März auffallend hohe Temperaturen gemessen wurden», sagt Maura Kelly von AccuWeather zu Treehugger.
Weil in Japan – wie auch in der Schweiz – in den letzten Jahrzehnten immer höhere Temperaturen gemessen wurden, lässt sich die Verschiebung aller Wahrscheinlichkeit nach mit dem allgemeinen Klimawandel erklären, wie Shunji Anbe vom meteorologischen Dienst in Japan gegenüber der AP bestätigt. (leo)