International
Luftfahrt

Bericht über Mängel in «Dreamliner»-Werk erhöht Druck auf Boeing

Bericht über Mängel in «Dreamliner»-Werk erhöht Druck auf Boeing

Ein Bericht über Mängel bei der Produktion des Langstreckenjets 787 «Dreamliner» bringt den US-Luftfahrtriesen Boeing weiter unter Druck.
22.04.2019, 16:21
Mehr «International»

Laut «New York Times» hat der Konzern in den vergangenen zehn Jahren wiederholt Hinweise auf Sicherheitsrisiken erhalten, diese jedoch teilweise ignoriert. Die Zeitung beruft sich auf Hunderte Seiten an internen E-Mails, Dokumente des Unternehmens und Unterlagen von Behörden sowie Interviews mit mehr als einem Dutzend Mitarbeitern.

Sicherheitsbedenken

Konkret geht es demnach um teilweise massive Sicherheitsbedenken bei der «Dreamliner»-Herstellung im Boeing-Werk in North Charleston im US-Bundesstaat South Carolina. Hausgemachte Probleme wie überhöhter Produktionsdruck und mangelnde Qualifikation von Mitarbeitern sollen zu Mängeln bei der Fertigung geführt haben. So seien Metallspäne nicht ordentlich beseitigt und defekte Teile in den Fliegern installiert worden.

epa07484136 (FILE) - Rescue workers search the site for pieces of the wreckage of an Ethiopia Airlines Boeing 737 Max 8 aircraft near Bishoftu, Ethiopia, 13 March 2019. Ethiopian Airlines flight ET 30 ...
Die Überreste der im März 2019 abgestürzten Boeing 737 Max 8 der Ethiopian Airlines.Bild: EPA/EPA

Boeing wies die Vorwürfe zurück. Das Unternehmen produziere im Werk in South Carolina auf dem höchsten Qualitätsniveau seiner Geschichte, erklärte Boeings Leiter der Verkehrsflugzeugsparte, Kevin McAllister.

Internationale Überprüfung

Die US-Luftfahrtbehörde FAA hat unterdessen eine internationale Überprüfung der jüngsten Neuerungen an Flugzeugen des Typs Boeing 737 MAX angekündigt. Laut einer FAA-Mitteilung vom Freitag werden zehn verschiedene Luftfahrtbehörden an dem Test beteiligt sein. Dieser soll am 29. April beginnen und 90 Tage dauern. Boeing hatte am Mittwoch einen letzten Testflug für das Softwareupdate vorgenommen.

Nach Angaben der FAA werden die Luftfahrtbehörden von Australien, Brasilien, China, der EU, Indonesien, Japan, Kanada, Singapur und der Vereinigten Arabischen Emirate Vertreter entsenden. Hinzu kommen Experten der FAA und der US-Raumfahrtbehörde NASA. Gemeinsam sollen sie drei Monate lang die neue Technik von Boeing überprüfen.

Zwei Abstürze von Flugzeugen

Der US-Konzern steht nach zwei Abstürzen seiner bestverkauften Baureihe 737 Max binnen weniger Monate massiv in der Kritik. Nach ersten Ermittlungsberichten steht ein Herstellerfehler bei einer Steuerungssoftware im Verdacht, eine entscheidende Ursache für die Unglücke mit insgesamt 346 Todesopfern gewesen zu sein. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
DC-9 prallte 1990 beim Landeanflug auf Zürich gegen Stadlerberg
1 / 9
DC-9 prallte 1990 beim Landeanflug auf Zürich gegen Stadlerberg
Vor 25 Jahren, am 14. November 1990, ist ein Passagierflugzeug der Alitalia beim Landeanflug auf den Flughafen Zürich zu tief geflogen und an der Nordflanke des Stadlerbergs zerschellt.
quelle: keystone / joe diener
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Auch Schweiz sperrt Luftraum für Unglücksmaschine
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
9 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
9
Gitarre von John Lennon im Estrich gefunden – er hat «Yesterday» damit aufgenommen
Eine Gitarre, die einst von John Lennon gespielt wurde und lange als verschollen galt, ist in Grossbritannien auf einem Dachboden wiederentdeckt worden.

Das zwölfsaitige Instrument vom Typ Hootenanny des deutschen Herstellers Framus ist auf etlichen Bildern von Studio-Sessions für das Album «Help!» und auch in dem gleichnamigen Beatles-Film aus dem Jahr 1965 zu sehen. Sie soll nun beim Auktionshaus Julien's Auctions in New York Ende Mai unter den Hammer kommen. Der Schätzpreis liegt zwischen 600'000 und 800'000 US-Dollar (rund etwa 550'000 bis 730'000 Franken), wie das Auktionshaus am Dienstag mitteilte.

Zur Story