Der Strom fliesst, Bargeld kann jedoch keines bezogen werden: Bankautomat am internationalen Flughafen in Pjöngjang.Bild: Wong Maye-E/AP/KEYSTONE
Am Flughafen von Pjöngjang stehen zwei Bankautomaten. Ob sie jemals einen Kunden glücklich machen werden, ist jedoch ungewiss.
01.05.2017, 02:4501.05.2017, 07:15
Sie gehören zu jedem modernen Flughafen: Die Bankautomaten. Da macht auch der frisch eröffnete Sunan International Airport im isolierten Nordkorea keine Ausnahme. Gleich zwei Maschinen wurden installiert. Doch das Problem ist: Sie funktionieren nicht.
Auf dem Bildschirm des Automaten könne man sich zwar ein Erklär-Video auf Koreanisch anschauen, schreibt die Nachrichtenagentur AP, Geld komme jedoch keines heraus. Gedacht waren sie hauptsächlich für Touristen aus China.
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So viel wie bei der Eröffnung am 1. Juli 2015 wird auf dem neuen internationalen Flughafenterminal in der nordkoreanischen Hauptsadt Pjöngjang nicht mehr los sein. Die wenigen internationalen Flüge nach Pjöngjang kommen überwiegend aus Peking.
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Geldautomaten sind für Nordkorea völlig neu. Eine Maschine wurde in einem Touristen-Hotel in Pjöngjang aufgestellt, zwei weitere sollen sich in einem Luxus-Supermarkt befinden, in dem sich reiche Nordkoreaner mit Import-Güter eindecken können. Zusammen mit den beiden Automaten am Flughafen gibt es also deren fünf im ganzen Land.
Chinesische Sanktionen?
Mitarbeiter des Flughafens erklärten AP, dass sich die Maschinen noch in einer Testphase befänden. Angestellte der Bank, welche die Maschinen betreibt, erzählten hingegen, chinesische Sanktionen seien der Grund dafür, weshalb momentan kein Geld bezogen werden könne. Chinas Banken-Regulator nahm dazu noch keine Stellung.
Sollten die Behauptungen der Bank-Mitarbeiter jedoch stimmen, könnte dies ein Zeichen sein, dass es Chinas Präsident Xi Jinping ernst meint mit der zugesicherten Unterstützung für Donald Trump. Der US-Präsident beteuert immer wieder, dass sein chinesischer Amtskollege alles in seiner Macht stehende unternehme, um Nordkorea von seinem Nuklear-Programm abzubringen.
Trump sucht Schulterschluss mit Ländern Asiens gegen Nordkorea
US-Präsident Donald Trump sucht im Konflikt um das Raketen- und Atomprogramm Nordkoreas Verbündete in Asien. Trump habe dazu am Sonntag mit den Regierungschefs von Thailand und Singapur telefoniert, sagten US-Regierungsvertreter.
Dabei sei es um Möglichkeiten zum wirtschaftlichen und diplomatischen Druck auf Nordkorea gegangen. Trump hatte zuvor schon mit dem philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte über das Thema gesprochen.
Es müsse mit so vielen Ländern wie möglich in der Region zusammengearbeitet werden, sagte der Stabschef im US-Präsidialamt, Reince Priebus, dem Sender ABC. Ziel sei es, «jeden zur Unterstützung eines Aktionsplans in die Reihe zu bekommen», falls sich die Lage um Nordkorea verschlechtere. Trump habe zudem regelmässig Kontakt zu Japans Regierungschef Shinzo Abe und auch enge Beziehungen zum chinesischen Präsidenten Xi Jinping. (sda/reu)
Kürzlich wurden nordkoreanische Schiffe mit Kohle-Ladungen von Peking zurückgesandt. Dennoch hat das Handelsvolumen zwischen China und Nordkorea im ersten Quartal dieses Jahres um satte 37 Prozent zugenommen.
Um die Zukunft der Bankautomaten am Flughafen in Pjöngjang ist es jedenfalls nicht gut bestellt. Diverse Tourismus-Unternehmen haben ihre Reisen nach Nordkorea aufgrund der ungewissen Sicherheitslage aus dem Programm genommen.
Air China hat vor kurzem die Linie zwischen Peking und Pjöngjang eingestellt, weil sie nicht rentiert hat. Am 5. Mai soll der Flugbetrieb jedoch wieder aufgenommen werden.
In der Zwischenzeit fliegt nur noch die nordkoreanische Fluggesellschaft Air Koryo den Flughafen in Pjöngjang an. Doch die USA drängen darauf, die nordkoreanische Airline aus dem internationalen Flugverkehr zu verbannen. (cma)
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