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Nordkorea

Nordkorea will Millionen Flugblätter über Südkorea abwerfen

FILE - This file photo provided on June 20, 2020, by the North Korean government shows North Koreans prepare anti-South Korea propaganda leaflets in North Korea. South Korea on Monday, June 22, 2020 u ...
Nordkoreaner bereiten Flugblätter vor, die über dem Süden abgeworfen werden sollen.Bild: keystone

Spannungen verschärfen sich: Nordkorea will Millionen Flugblätter über Südkorea abwerfen

22.06.2020, 09:4922.06.2020, 13:29
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Nordkorea will als Strafaktion gegen Südkorea Millionen von Propagandaflugblättern auf das Nachbarland niederregnen lassen. Die kommunistische Führung in Pjöngjang hatte eine solche Massnahme als Vergeltung für eine ähnliche Propagandaaktion von Aktivisten und nordkoreanischen Flüchtlingen in Südkorea mehrfach angedroht.

Es seien bisher zwölf Millionen Flugblätter gedruckt worden, die «den Zorn und Hass der Menschen aus allen Gesellschaftsschichten» widerspiegelten, hiess es am Montag in Berichten der Staatsmedien.

Zudem seien verschiedene Mittel zur Verbreitung der Handzettel über die Grenze vorbereitet worden, darunter auch mehr als 3000 Ballons. «Die Zeit für vergeltende Bestrafung rückt näher», hiess es.

Die Spannungen auf der geteilten koreanischen Halbinsel verschärfen sich derzeit wieder. Nordkorea hatte zuletzt verärgert auf eine Flugblattaktion in Südkorea reagiert, bei der Bürgerorganisationen Ende Mai nahe der Grenze etwa 500'000 in Ballons verpackte Flugblätter mit Kritik an der autokratischen Führung in Pjöngjang in Richtung Norden geschickt hatten. Nordkorea wirft der Regierung in Seoul vor, diese häufig durchgeführte Kampagne zu tolerieren.

A South Korean army's K-55 self-propelled howitzer fires during a military exercise in Paju, South Korea, near the border with North Korea, Monday, June 22, 2020. South Korea on Monday urged Nort ...
Die südkoreanische Armee probt den Ernstfall an der Grenze zu Nordkorea.Bild: keystone

Nach der Unterbrechung aller Kommunikationsleitungen zu Südkorea hatte Nordkorea in der vergangenen Woche auch ein gemeinsames, aber zuletzt ungenutztes Verbindungsbüro nahe der Grenze gesprengt.

Das Vereinigungsministerium in Seoul hatte Nordkorea am Samstag aufgerufen, die geplante Propagandaaktion zurückzuziehen. Seoul sieht darin eine Verstoss gegen bilaterale Vereinbarungen von 2018 über vertrauensbildende Massnahmen einschliesslich der Einstellung von Flugblattaktionen und Lautsprecherdurchsagen entlang der militärischen Demarkationslinie zwischen beiden Ländern. Nordkorea wies die Forderung zurück. (sda/dpa)

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10 Kommentare
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Rellik
22.06.2020 11:56registriert Dezember 2017
Würde mich sehr interessieren was auf den Flugblättern steht. Wie will man Leute in einem der reichsten Länder der Welt davon überzeugen, dass Konzentrationslager, keine Reisefreiheit, keine Ernährungssicherheit und das technologische Niveau von 1950 attraktiv sind?
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Quacksalber
22.06.2020 10:41registriert November 2016
Die könnten die Flugblätter auch einfach auf der Strasse an Passanten verteilen. Südkorea ist ein freies Land, das wissen die vermutlich gar nicht.
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Chabiszüüg
22.06.2020 12:35registriert Juli 2016
Schade, dass der große Führer ihnen nicht beigebracht hat, wie sie Masken zu tragen hätten, sodass sie denn etwas zum Schutz ihrer MitarbeiterInnen beitrügen.
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