International
Nordkorea

Sie sprechen wieder: Süd- und Nordkorea öffnen die Kommunikationskanäle

Sie sprechen wieder: Süd- und Nordkorea öffnen die Kommunikationskanäle

27.07.2021, 06:18
Mehr «International»

Süd- und Nordkorea haben ihre direkten Verbindungskanäle nach monatelanger Unterbrechung wiederhergestellt. Das teilten beide Länder am Dienstag mit, dem 68. Jahrestag der Unterzeichnung des Waffenstillstandsvertrags zur Beendigung des Korea-Kriegs.

FILE - In this April 27, 2018, file photo, North Korean leader Kim Jong Un, left, poses with South Korean President Moon Jae-in for a photo inside the Peace House at the border village of Panmunjom in ...
Ein Bild aus entspannteren Tagen: Kim Jong Un und Südkoreas Präsident Moon Jae-in 2018 in Panmunjom. Bild: keystone

Südkoreas Präsident Moon Jae In tauschte nach Angaben seines Büros seit April persönliche Briefe mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un aus. Dabei hätten sie sich auch auf die Wiederherstellung der Kommunikationsverbindungen geeinigt. Der Schritt werde zur Verbesserung der bilateralen Beziehungen beitragen.

Nordkorea hatte im Juni des vergangenen Jahres einseitig alle Kommunikationskanäle zwischen den Regierungen und den Militärs beider Länder gekappt. Die kommunistische Regierung in Pjöngjang reagierte damit auf Propaganda-Aktionen konservativer südkoreanischer Aktivisten und nordkoreanischer Flüchtlinge an der Grenze, die gegen die Führung in Nordkorea gerichtet waren. Seoul wurde vorgeworfen, nichts gegen die Aktionen zu unternehmen.

Auch die Hotline zwischen dem Präsidialamt in Seoul und dem Büro des nordkoreanischen Machthabers waren von der Massnahme Nordkoreas betroffen. Später sprengte Nordkorea auch ein innerkoreanisches Verbindungsbüro in der Grenzstadt Kaesong.

Alle Koreaner wünschten sich, dass sich die bilateralen Beziehungen von den Rückschlägen «so früh wie möglich» wieder erholten, hiess es am Dienstag in den nordkoreanischen Staatsmedien. Die obersten Anführer hätten sich darauf geeinigt, durch «die Wiederherstellung der getrennten innerkoreanischen Kommunikationsverbindungslinien» das gegenseitige Vertrauen wiederherzustellen und die Aussöhnung zu fördern.

Nordkorea ist wegen seines Atomwaffenprogramms international isoliert. Als Folge des gescheiterten Gipfeltreffens zwischen Kim Jong Un mit dem früheren US-Präsident Donald Trump im Februar 2019 in Vietnam kamen auch die innerkoreanischen Beziehungen nicht mehr voran. Trump und Kim konnten sich nicht auf einen Fahrplan für die Abrüstung des nordkoreanischen Atomprogramms sowie auf Gegenleistungen der USA einigen. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
11 Memes aus deinem Alltag – heute mit Donald und Kim
1 / 13
11 Memes aus deinem Alltag – heute mit Donald und Kim
Bild: ap / watson
quelle: ap / evan vucci
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Russische Diplomaten reisen mit Draisine aus Nordkorea aus
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Israel will Rafah angeblich in Etappen angreifen – das Nachtupdate ohne Bilder
Der israelische Angriffsplan für Rafah steht laut Medienberichten. Zuerst sollen Zivilisten evakuiert werden. Derweil kommt es nach dem Veröffentlichen eines Videos einer Hamas-Geisel in Israel zu Protesten. Hier ist das Nachtupdate.

Israel will seine angekündigte Bodenoffensive auf die Stadt Rafah im Süden des abgeriegelten Gazastreifens einem Medienbericht zufolge in Etappen durchführen. Wie die Zeitung «Wall Street Journal» am späten Mittwochabend unter Berufung auf ägyptische Beamte und ehemalige israelische Offiziere berichtete, änderte Israel auf Druck der USA und anderer Länder seine anfänglichen Pläne für einen grossangelegten Angriff auf die derzeit mit Hunderttausenden palästinensischer Binnenflüchtlingen überfüllte Stadt an der Grenze zu Ägypten. Durch ein stattdessen schrittweises Vorgehen solle die Zahl ziviler Opfer begrenzt werden, hiess es. Israels Militär äussert sich zu seinen Einsatzplänen nicht. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte allerdings vor wenigen Tagen «weitere schmerzhafte Schläge» gegen die islamistische Hamas angekündigt. «Und dies wird in Kürze geschehen», sagte er.

Zur Story