International
Raumfahrt

Nach Mondlandung: China gelingt Andock-Manöver mit Rückkehrkapsel

Nach Mondlandung: China gelingt Andock-Manöver mit Rückkehrkapsel

06.12.2020, 03:5906.12.2020, 14:43
Mehr «International»
In this China National Space Administration (CNSA) photo released by Xinhua News Agency, a simulated image of the ascender of Chang'e-5 spacecraft blasting off from the lunar surface at the Beiji ...
Eine Computer-Simulation der Aufstiegsstufe von «Chang'e 5». Bildmaterial des Andock-Manövers gibt es noch keins.Bild: keystone

Nach seiner unbemannten Mondlandung ist China das erste robotergesteuerte Andock-Manöver eines Raumschiffes in der Umlaufbahn um den Erdtrabanten gelungen. Die Aufstiegsstufe des nach der chinesischen Mondgöttin benannten Raumschiffes «Chang'e 5» koppelte am Sonntagmorgen erfolgreich an den Orbiter an, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Rund zwei Kilogramm Mondgestein, die zur Erde zurückgebracht werden sollen, seien anschliessend sicher in der Rückkehrkapsel verstaut worden.

Das Manöver galt als einer der schwierigsten Schritte auf dem Flug zurück zur Erde. Zwar hat China mit seinen Raumschiffen bereits mehrere Rendezvous in der Erdumlaufbahn vorgenommen, aber nie zuvor in 380'000 Kilometer Entfernung. Nach den bemannten Mondlandungen der USA in den 60er und 70er Jahren ist es auch das erste Mal, dass im Mond-Orbit ein Docking-Manöver auch ohne Astronauten gelungen ist.

Gespannt auf Mondproben

Die Mond-Mission gilt als weiterer wichtiger Schritt in Chinas ambitioniertem Weltraumprogramm. Die junge Raumfahrtnation will Erfahrungen sammeln, mit denen in Zukunft auch eine bemannte Landung auf dem Mond gelingen kann.

Es ist das erste Mal seit 44 Jahren, dass wieder Gesteinsproben auf dem Mond gesammelt wurden und zur Untersuchung auf die Erde gebracht werden sollen. Bei einer erfolgreichen Rückkehr wäre China nach den USA und der Sowjetunion erst die dritte Nation, der ein solches Vorhaben gelungen ist.

Forscher warten mit Spannung auf die Mondproben, die jünger sind als alles andere Gestein, das die USA und die Sowjetunion eingesammelt hatten. Die Untersuchungen könnten neue Erkenntnisse über die vulkanische Aktivität des Mondes liefern. Die Apollo-Missionen der USA hatten rund 380 Kilogramm Mondgestein mitgebracht. Die Sowjetunion sammelte mit unbemannten Missionen etwa 300 Gramm ein.

Rückkehr Mitte Dezember

In dem nächsten Schritt des chinesischen Mondfluges wird sich die Rückkehrkapsel von der Aufstiegsstufe trennen und auf den richtigen Zeitpunkt für die Rückkehr zur Erde warten, wie Xinhua berichtete. Die Landung wird Mitte Dezember in der Inneren Mongolei erwartet.

Die Mondmission Chinas erfolgt 51 Jahre nach der ersten bemannten Mondlandung der USA am 21. Juli 1969, bei der Neil Armstrong und Edwin «Buzz» Aldrin als erste Menschen die Oberfläche des Erdtrabanten betraten. Die USA haben sechs Mal Astronauten auf den Mond gebracht. Mit «Apollo 17» im Dezember 1972 stellten die USA ihre bemannten Mondlandungen ein.

«Chang'e 5» war am 23. November deutscher Zeit vom Raumfahrtbahnhof in Wenchang auf der südchinesischen Insel Hainan gestartet. Am 1. Dezember setzte der Lander in einem nach dem deutschen Astronomen Karl Rümker(1788-1862) genannten Vulkangebiet auf. Es liegt im «Ozean der Stürme» im oberen, linken Teil der erdzugewandten Seite des Mondes. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die besten Bilder vom Mars. Eine Raumfahrt-Geschichte
1 / 17
Die besten Bilder vom Mars. Eine Raumfahrt-Geschichte
Die Entwicklung von den anfänglichen Pixelwolken zu scharfgestochenen Roboter-Selfies vom Mars ist spektakulär. Im Bild: Der Crips-Krater, aufgenommen von einer Sonde der NASA am 3. Juni 2015.
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Kann man auf dem Mond leben?
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Trump-Prozess in New York: Selbstanzündung endet tödlich

Ein Mann, der sich während des Strafprozesses gegen den früheren US-Präsidenten Donald Trump in einem Park vor dem Gerichtsgebäude in New York angezündet hat, ist US-Medienberichten zufolge tot. Der 37-Jährige erlag seinen Verletzungen im Krankenhaus, wie mehrere US-Medien in der Nacht zu Samstag (Ortszeit) unter Berufung auf Polizeiquellen übereinstimmend meldeten.

Zur Story