Vor rund zwei Jahren hat Facebook-Chef Mark Zuckerberg Kritik auf sich gezogen, nachdem er Holocaust-Leugner-Beiträge nicht verbannen wollte.Bild: keystone
Facebook verbietet in seinem Dienst nach einer jahrelangen Debatte weltweit die Holocaust-Leugnung. Der Firmengründer und Chef Mark Zuckerberg verwies zur Begründung auf eine Zunahme des Antisemitismus.
12.10.2020, 18:0512.10.2020, 18:12
Die Abwägung zwischen Redefreiheit und dem Schaden durch die Leugnung oder Verharmlosung des Völkermordes an Juden durch die Nationalsozialisten habe ihm zu schaffen gemacht, räumte Zuckerberg in einem Facebook-Eintrag am Montag ein. «Beim aktuellen Zustand der Welt» halte er ein Verbot aber für die richtige Entscheidung.
In Ländern wie Deutschland, wo die Holocaust-Leugnung illegal ist, blockierte Facebook bereits entsprechende Inhalte, wenn das Online-Netzwerk auf sie hingewiesen wurde.
Facebook schränkte zugleich ein, dass die Durchsetzung der neuen Regel «nicht von heute auf morgen» erfolgen könne. «Es gibt eine ganze Reihe von Inhalten, die gegen die neuen Richtlinien verstossen, und es wird Zeit in Anspruch nehmen, um die zuständigen Teams zu schulen und unsere Systeme anzupassen», hiess es in einem Blogeintrag.
Zuckerberg hatte vor gut zwei Jahren massive Kritik auf sich gezogen, als er in einem Interview erklärte, er wolle Beiträge von Holocaust-Leugnern weiterhin nicht grundsätzlich von der Plattform verbannen. Er selbst sei Jude und finde es zutiefst beleidigend, sagte er damals dem Technologieblog «Recode». «Aber am Ende glaube ich nicht, dass unsere Plattform das herunternehmen sollte, weil ich denke, dass es Dinge gibt, bei denen verschiedene Menschen falsch liegen. Ich denke nicht, dass sie absichtlich falsch liegen», sagte er damals. (sda/dpa)
Facebook entfernt auch anderes:
Facebook erklärt seine Spielregeln
1 / 14
Facebook erklärt seine Spielregeln
Facebook schreibt in den Spielregeln: «Wir entfernen Fotos von Personen, auf denen Genitalien oder vollständig entblösste Pobacken zu sehen sind.»
quelle: epa/dpa / maurizio gambarini
Facebook überlegt Werbung auf WhatsApp zu schalten
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
Das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA sei von Hamas-Terroristen infiltriert, behauptete Israel im Januar. Viele Staaten, auch die Schweiz, setzten ihre Hilfszahlungen daraufhin aus. Nun hat eine unabhängige Untersuchung keine Belege für Israels Anschuldigungen finden können. Was bedeutet dieses Resultat? Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Anfang Jahr forderte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, dass die Vereinten Nationen (UN) das Mandat des Palästinenserhilfswerks UNRWA beendet. Gemäss Israel sei die Organisation von Hamas-Terroristen unterwandert. Ihr Geheimdienst habe Belege, die beweisen würden, dass zwölf UNRWA-Mitarbeitenden sich aktiv am terroristischen Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 beteiligt zu haben.