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Kenosha: US-Polizisten schiessen Schwarzen in Rücken – Proteste

Schon wieder: US-Polizisten schiessen Schwarzen in den Rücken – Beamte beurlaubt

24.08.2020, 11:0324.08.2020, 19:47
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In this image made from video, protesters gather near the site of a police shooting, Sunday, Aug. 23 in Kenosha, Wisconsin. Officers deployed tear gas early Monday in an effort to disperse hundreds of ...
Proteste am Tatort in Kenosha.Bild: keystone

Ein Schwarzer ist im US-Bundesstaat Wisconsin Medienberichten zufolge nach Schüssen schwer verletzt worden, die womöglich von einem Polizisten abgefeuert worden sind.

Wie örtliche Medien übereinstimmend unter Berufung auf Videoaufnahmen berichteten, sollen die Schüsse am Sonntag (Ortszeit) in der Stadt Kenosha gefallen sein, während der Mann in seinen Wagen stieg. Laut Polizei befindet sich eine Person in ernstem Zustand im Krankenhaus. Die genauen Hintergründe des Vorfalls waren zunächst unklar.

Polizisten beurlaubt
Nach Schüssen auf einen Schwarzen bei einem Polizeieinsatz im US-Bundesstaat Wisconsin sind die daran beteiligten Beamten beurlaubt worden. Das Justizministerium des Bundesstaats, das in dem Fall ermittelt, nannte am Montag zunächst keine weiteren Einzelheiten.

Polizeiangaben zufolge hatten die Beamten auf einen häuslichen Zwischenfall reagiert, später kam es demnach zu Schüssen. Weitere Angaben machte die Behörde zunächst nicht. Örtliche Medien berichteten unter Berufung auf Augenzeugen, der angeschossene Mann habe einen Streit schlichten wollen.

Auf sozialen Medien verbreitete Videoaufnahmen zeigen, wie ein Schwarzer um einen Wagen herumgeht, während mehrere Polizisten ihm mit gezogener Waffe folgen. Als er die Wagentür öffnet und einsteigen will, scheint ein Polizist auf ihn zu schiessen.

Auf den Aufnahmen sind mehrere Schüsse zu hören. Als Reaktion auf die Handyaufnahmen des Vorfalls kam es laut Medienberichten vor der Polizeistation zu Protesten durch Anwohner. Die Polizei kündigte eine Ausgangssperre bis zum Montagmorgen an.

Wisconsins Gouverneur Tony Evers reagierte bei Twitter auf den Vorfall: «Wir sind gegen den übermässigen Einsatz von Gewalt und sofortige Eskalation im Umgang mit schwarzen Bewohnern Wisconsins.» Polizeiangaben zufolge soll das Justizministerium des Bundesstaats den Vorfall untersuchen.

In den USA war es seit Ende Mai vielerorts zu Massenprotesten gegen Rassismus und Polizeigewalt gekommen. Der Auslöser war der Tod des unbewaffneten Afroamerikaners George Floyd nach einem brutalen Polizeieinsatz in der Stadt Minneapolis im Bundesstaat Minnesota. (aeg/sda/dpa)

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Proteste in Minneapolis
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Proteste in Minneapolis
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quelle: keystone / john minchillo
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99 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Platon
24.08.2020 11:15registriert September 2016
Wie kann man bloss sieben (!) mal auf einen unbewaffneten (!) Mann schiessen, der im Schritttempo (!) versucht davonzukommen. Legt die Waffenweg und haltet ihn mit euren Händen!!! US-Polizisten scheinen ja komplett ihr Hirn auszuschalten, sobald sie ihre Waffe in der Hand halten!
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Posersalami
24.08.2020 11:15registriert September 2016
Es war natürlich absolut nötig, in Notwehr dem Mann ein paar mal in den Rücken zu schiessen! Keinesfalls gab es eine andere Möglichkeit, ihn daran zu hindern wegzufahren! Wenn man doch endlich ein Gerät erfinden würde, das einen Menschen kurzzeitig ausser Gefecht setzt ohne ihn gleich zu töten..

Sry aber das ertrage ich nur mit reichlich Sarkasmus. Wer sich daran gestört fühlt möge mir verzeihen, es ist nicht bös gemeint.
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Varanasi
24.08.2020 12:06registriert August 2017
Hinzu kommt, dass drei Söhne von ihm im Auto sassen und zuschauen mussten, wie ihr Vater angeschossen wird.

Dieses Land ist so kaputt.
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