International
USA

USA: Trump bestätigt Cyberangriff gegen Russland

President Donald Trump speaks during a briefing on counternarcotics operations at U.S. Southern Command, Friday, July 10, 2020, in Doral, Fla. (AP Photo/Evan Vucci)
Donald Trump
Bild: keystone

Attacke auf Trollfabrik: Trump bestätigt Cyberangriff gegen Russland

11.07.2020, 12:1311.07.2020, 14:20
Mehr «International»

Präsident Donald Trump hat nach einem Bericht der «Washington Post» erstmals einen US-Cyberangriff gegen Russland im Jahre 2018 zugegeben. Ziel sei die «Internet Forschungsagentur» in St.Petersburg gewesen, die als sogenannte Trollfabrik gelte und für die russische Einmischung in die Präsidentenwahl 2016 verantwortlich gemacht werde, schrieb die Zeitung am Freitag (Ortszeit). «Richtig», habe Trump in einem Interview des Blattes auf die Frage nach der Cyberattacke geantwortet. Berichte darüber hatte es zwar schon gegeben, sie waren bislang aber nie offiziell bestätigt worden.

Midterms im Visier

Die «Internet Forschungsagentur» hat demnach auch versucht, die Kongresswahlen (Midterms) im November 2018 zu manipulieren. «Wir haben das beendet», sagte Trump nun in dem Interview. Nach Informationen der «Washington Post» war der US-Cyberangriff seinerzeit erfolgreich: Die von einem russischen Oligarchen mit guten Verbindungen zum Kreml betriebene Trollfabrik sei vom Netz getrennt worden.

Russland hatte sich nach Überzeugung der US-Geheimdienste 2016 zugunsten des republikanischen Kandidaten Trump in den Wahlkampf eingemischt. Trump bestreitet das. Republikaner legten die Erkenntnisse der Geheimdienste so aus, dass Russland vor allem Chaos und Verunsicherung stiften wollte, nicht aber einen bestimmten Kandidaten unterstützte.

Bei der Russland-Untersuchung von Sonderermittler Robert Mueller war später geprüft worden, ob es im Präsidentschaftswahlkampf 2016 geheime Absprachen des Trump-Lagers mit Russland gab – und ob Trump die Justiz behindert hat. Für den ersten Punkt fand Mueller in seinem im März 2019 vorgestellten Abschlussbericht keine Beweise, den zweiten liess er offen. Er betonte zugleich, dass er Trump damit nicht vom Vorwurf der Justizbehinderung entlaste. Trump hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen und von einer «Hexenjagd» gesprochen. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Trump und Bolton - eine Feindschaft in Bildern
1 / 17
Trump und Bolton - eine Feindschaft in Bildern
Aussenpolitik nach Bauchgefühl, gefährliches Unwissen und ein unbändiger Wunsch nach einer zweiten Amtszeit - so beschreibt der frühere nationale Sicherheitsberater John Bolton den Regierungsstil von US-Präsident Donald Trump.
quelle: ap/ap / pablo martinez monsivais
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Diese Werbespots machen Trump wahnsinnig
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
10 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Democracy Now - 100% anti Tankie
11.07.2020 12:22registriert April 2020
"Bei der Russland-Untersuchung von Sonderermittler Robert Mueller war später geprüft worden, ob es im Präsidentschaftswahlkampf 2016 geheime Absprachen des Trump-Lagers mit Russland gab"

Eine Untersuchung bei der weder Trump, noch Trump Jr. auch nur einmal befragt wurden. Schriftlich hatte DT noch verlauten lassen, er könne sich an nichts erinnern.
Ebenso wurden die finanziellen Verstrickungen Trump/Russland/Deutsche Bank nicht untersucht und die Untersuchung nach schweren Behinderung der Trumpbande einfach abgebrochen und zu guter letzt noch von Barr grosszügig geschwärzt...
1247
Melden
Zum Kommentar
avatar
Füürtüfäli
11.07.2020 14:08registriert März 2019
War da nicht mal was, dass die Vereinigten Staaten einen Cyberangriff gleichwertig eines konventionellen Angriffes als Kriegserklärung sehen....
577
Melden
Zum Kommentar
avatar
Lowend
11.07.2020 13:49registriert Februar 2014
War wohl so was wie ein Freudscher Versprecher denn damit gibt er indirekt zu, dass alle Untersuchungen gegen ihn begründet waren. Offiziell hat er ja bisher immer verneint, dass Russland an seiner Wahl beteiligt war.
547
Melden
Zum Kommentar
10
Baltimore: US-Regierung bewilligt Soforthilfe –Aufräumarbeiten laufen

Nach dem Brückeneinsturz im Hafen der US-Stadt Baltimore laufen die Bemühungen auf Hochtouren, die Haupt-Fahrrinne wieder zu öffnen. Nach einem Bericht der «New York Times» sollte am späten Donnerstag (Ortszeit) der «grösste Kran der US-Ostküste» die Unglücksstelle erreichen, um bei der Beseitigung der Brückentrümmer aus dem Wasser zu helfen.

Zur Story