Nach Kritik am Einsatz von Sicherheitskräften des Bundes in Portland hat US-Präsident Donald Trump das Vorgehen verteidigt und ein Eingreifen auch in anderen Metropolen der USA angedroht. «Portland war völlig ausser Kontrolle», sagte Trump mit Blick auf die dort seit knapp zwei Monaten andauernden Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt. Die Teilnehmer an den Protesten seien «Anarchisten, das sind keine Demonstranten».
In Portland sind die von Trumps Regierung entsandten militarisierten Sicherheitskräfte gegen den Willen der Stadt und des Bundesstaates im Einsatz. Oregons Justizministerin Ellen Rosenblum hat eine Klage gegen den Einsatz eingereicht. Portlands Bürgermeister Ted Wheeler sprach von einem «Angriff auf unsere Demokratie».
Der Einsatz von Sicherheitskräften der Bundesregierung gegen den erklärten Willen eines Bundesstaats oder einer Stadt ist sehr ungewöhnlich. Führende Demokraten werfen der Regierung daher vor, Oregon zum Spielball eines Wahlkampfs zu machen, in dem sich der Republikaner Trump als Mann für Recht und Ordnung inszenieren wolle. In einem Wahlwerbespot für Trump heisst es: «In Joe Bidens Amerika werden Sie nicht sicher sein.» In landesweiten Umfragen liegt Trump derzeit deutlich hinter Biden.
Die Proteste in Portland – knapp 4000 Kilometer westlich von Washington – begannen vor knapp zwei Monaten nach der Tötung des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis. Dabei kam es in Portland auch wiederholt zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der Polizei und Sachbeschädigungen. Portland steht im Ruf, eine aktive linksradikale Szene zu haben.
Die Regierung beruft sich bei dem seit einigen Tagen andauernden Einsatz auf das Recht, vor Ort ein Bundesgericht zu schützen. Trump macht seit Wochen Wahlkampf mit einer Botschaft von «Recht und Ordnung». In Videos seiner Kampagne wird nahegelegt, dass die USA bei einem Wahlsieg der Demokraten in Chaos und Anarchie versinken würden.
In diesen Videos und Bildern ist zu sehen, was derzeit in Portland abgeht und wie sich die Bevölkerung wehrt.
📹 | Demonstrations in Portland continue on their 54th day.
— EHA News (@eha_news) July 21, 2020
▪️Demonstrators try to enter the federal court building as security forces try to disperse them.pic.twitter.com/H8G6rXIQQc
Federal police strike protester with baton, use pepper spray and tear gas outside courthouse in Portland pic.twitter.com/VX2xTVaaYq
— Zane Sparling (@PDXzane) July 19, 2020
Jesus Christ feds came out of the courthouse in Portland and fired a flash bang at the moms against police brutality. At least one of these mothers is pregnant.
— Joshua Potash (@JoshuaPotash) July 19, 2020
pic.twitter.com/4qajHKtvaq
Portland chaos pic.twitter.com/EEer2OXFJy
— Simulation Warlord🇺🇸 (@zerosum24) July 21, 2020
Trump: I am sending more troops to suppress political protesters in Portland (a terrorist from the dictator Trump's point of view).#PortlandProtests pic.twitter.com/O7vxd3N0c6
— طه🌷 (@B4nYYXdgzFU1uiy) July 21, 2020
Meanwhile In Donald Trump's Fascist America,
— Country🇺🇸B4🇺🇸Party (@Idontwannagrow3) July 21, 2020
His private #Gestapo under the direction of the acting UNCONFIRMED @DHS_Wolf attacking MEDICS in Portland under NO AUTHORITY OF THE STATE!#FascistTrump Regime in full view & support from the @GOP
pic.twitter.com/4OSbwNR0Bn
The feds in Portland just indiscriminately launched tear gas at the Moms and started firing pepper rounds and everyone. Horrifying.
— Joshua Potash (@JoshuaPotash) July 20, 2020
pic.twitter.com/CgrmOYfNEc
The Moms are back in Portland tonight. And there’s more of them.
— Joshua Potash (@JoshuaPotash) July 20, 2020
pic.twitter.com/NStOh81k8Y
Black Lives Matter screams the anarchists in #Portland, that I sware has NO BLACK PEOPLE LEFT @POTUS #blm
— BetsyAnn (Not nice, but honest) (@BetsyAnn4USA) July 21, 2020
pic.twitter.com/1qbdmGcWWT
DT Portland rn.#Portland #PortlandProtest #portland pic.twitter.com/IvmbIsLjPi
— Sean C. Coates (@bratprince89) July 21, 2020
(rst/sda)
Viele Machthaber kennen aber Grenzen bzw. erkennen die Konsequenzen aus der Ferne.
Trump hat Zuhause immens Öl ins Feuer gegossen, besser als jeder Präsident vor ihm.