Nach seinem Zittersieg über Donald Trump bei der Präsidentenwahl hat Joe Biden Glückwünsche aus aller Welt erhalten.
Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga gratulierte Biden und Harris über Twitter. Die Wahl sei ein starkes Signal. Die Schweiz sei überzeugt, dass sie mit der neuen Administration die «ausgezeichneten» Beziehungen zu den USA weiterführen und ausbauen könne, twitterte Sommaruga.
Congratulations to @JoeBiden and @KamalaHarris! This is a strong signal. #Switzerland is convinced that our excellent relations with the #UnitedStates will continue to develop and thrive under the new administration. #Elections2020 pic.twitter.com/szV1GlxNXm
— Simonetta Sommaruga (@s_sommaruga) November 7, 2020
Ihr Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) teilte zudem mit, dass Sommaruga Joe Biden einen Gratulations-Brief geschickt habe. Darin zeige sie sich auch erfreut darüber, dass Kamala Harris die erste Vizepräsidentin der USA in der Geschichte sein werde. Sommaruga sei überzeugt, dass die Kooperation auf multilateraler Ebene etwa in der Friedensförderung, bei den Menschenrechten oder beim Klimaschutz ausgebaut werden könne.
In Deutschland sorgte die Entscheidung der Amerikaner parteiübergreifend für Erleichterung. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier schrieb an den 77-Jährigen, dass mit seiner Wahl «die Hoffnung auf Verlässlichkeit, Vernunft und die beharrliche Arbeit an Lösungen in einer unruhigen Welt» verbunden sei. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wünschte Biden «von Herzen Glück und Erfolg» und Aussenminister Heiko Maas warb für einen «Neuanfang» in den schwer angeschlagenen deutsch-amerikanischen Beziehungen.
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hofft nach dem Sieg Bidens darauf, die Beziehungen zwischen Nordamerika und Europa weiter verbessern zu können. «Die Führung der USA ist in einer unberechenbaren Welt so wichtig wie eh und je», sagte er. Eine starke Nato sei gut für Nordamerika und gut für Europa. Trump hatte die Nato in Frage gestellt, Biden hat sich klar zu ihr bekannt.
I congratulate @JoeBiden on his election as the next U.S. President & @KamalaHarris as Vice President. I know Joe Biden as a strong supporter of our Alliance & look forward to working closely with him. A strong #NATO is good for both North America & Europe https://t.co/Ij3rWtNH5c
— Jens Stoltenberg (@jensstoltenberg) November 7, 2020
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte, dass die EU und die USA in der Vergangenheit eine beispiellose Partnerschaft aufgebaut hätten, die auf den gemeinsamen Werten Demokratie, Freiheit, Menschenrechte, sozialer Gerechtigkeit und einer offenen Wirtschaft beruhe. «Während sich die Welt weiter verändert und sich neue Herausforderungen und Möglichkeiten auftun, wird unsere erneuerte Partnerschaft von besonderer Bedeutung sein», schrieb sie.
I warmly congratulate @JoeBiden and @KamalaHarris for their victory in the U.S. Presidential elections.
— Ursula von der Leyen (@vonderleyen) November 7, 2020
The EU and the USA are friends and allies, our citizens share the deepest of links. I look forward to working with President-elect Biden.
EU-Ratschef Charles Michel äusserte sich vorsichtiger und verwies darauf, dass die Ergebnisse der US-Wahl erst noch bestätigt werden müssten. Dennoch gratulierte er Biden und dessen künftiger Vizepräsidentin Kamala Harris.
Nach Angaben aus EU-Kreisen gab es innerhalb der Europäischen Union eine Abstimmung darüber, zu welchem Zeitpunkt eine Gratulation angebracht ist. Um 19.00 Uhr deutscher Zeit fiel die Entscheidung – eineinhalb Stunden nachdem klar war, dass Biden uneinholbar vor Trump liegt. Der amtierende Präsident hat allerdings in mehreren Bundesstaaten juristische Schritte gegen die Ergebnisse oder die weitere Auszählung abgegebener Stimmen eingeleitet.
Vielleicht auch deswegen gratulierten am Samstag noch nicht alle Staats- und Regierungschefs. Aus China, Russland und Israel kamen zunächst noch keine Glückwünsche, dafür aber aus Ägypten, Libyen und dem Libanon, aus Kanada, Neuseeland, Indien oder auch Pakistan.
Die neuseeländische Ministerpräsidentin Jacinda Ardern hofft nach dem Sieg von Joe Biden bei der US-Präsidentenwahl auf eine enge Zusammenarbeit zwischen den USA und dem Pazifikstaat. «Die Wahlkampagne des gewählten Präsidenten hat gezeigt, dass wir ein gemeinsames Interesse daran haben, globale Herausforderungen wie Covid-19 und den Klimawandel anzugehen», hiess es am Samstag in einer Mitteilung der 40-Jährigen, die nach ihrer Wiederwahl im Oktober erst am Freitag für eine zweite Amtszeit vereidigt worden war.
Congratulations President-elect @JoeBiden & @KamalaHarris on your victory in the US Presidential election. With so many issues facing the international community, your message of unity is one we share. New Zealand looks forward to working with you both! https://t.co/VTGRM4mHEK
— Jacinda Ardern (@jacindaardern) November 7, 2020
«Derzeit steht die internationale Gemeinschaft vor vielen Herausforderungen. Die Botschaft der Einheit von Joe Biden versetzt uns in die Lage, diese Herausforderungen anzunehmen», schrieb Ardern. Sie erinnerte auch daran, dass Biden 2016 Neuseeland besucht hatte und damit der ranghöchste US-Politiker seit Bill Clinton im Jahr 1999 war, der dem Land eine Visite abgestattet hatte.
Grossbritanniens Premierminister Boris Johnson würdigte die Wahl von Biden und Harris als «historischen Erfolg». «Die USA sind unser wichtigster Verbündeter», schrieb er auf Twitter. In Grossbritannien vermuten Kommentatoren, dass die Wahl auch die Verhandlungen um einen Brexit-Handelspakt zwischen Brüssel und London fördern könnte. Biden gilt als EU-freundlich, Trump wollte hingegen ein lukratives Handelsabkommen mit Grossbritannien abschliessen.
Congratulations @JoeBiden and @KamalaHarris pic.twitter.com/xrpE99W4c4
— Boris Johnson (@BorisJohnson) November 7, 2020
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron schrieb auf Twitter: «Wir haben viel zu tun, um die heutigen Herausforderungen zu bewältigen. Lasst uns zusammenarbeiten!»
The Americans have chosen their President. Congratulations @JoeBiden and @KamalaHarris! We have a lot to do to overcome today’s challenges. Let's work together!
— Emmanuel Macron (@EmmanuelMacron) November 7, 2020
Polens Staatsoberhaupt Andrzej Duda gratulierte Biden lediglich zu seiner «erfolgreichen Präsidentschafts-Kampagne». Man warte nun auf die Nominierung durch das Wahlkollegium, schrieb er auf Twitter. Polen sei entschlossen, die strategische Partnerschaft zwischen beiden Ländern auf hohem Niveau für eine noch stärkere Allianz aufrechtzuerhalten. In Polen ist Trump vergleichsweise beliebt. Er hat das Land mehrfach besucht und unter anderem die Aufstockung der US-Truppen dort zugesagt.
Congratulations to @JoeBiden for a successful presidential campaign. As we await the nomination by the Electoral College, Poland is determined to upkeep high-level and high-quality PL-US 🇵🇱🇺🇸strategic partnership for an even stronger alliance.
— Andrzej Duda (@AndrzejDuda) November 7, 2020
Der irakische Präsident Barham Saleh hat Joe Biden zu seinem Sieg bei der US-Präsidentschaftswahl gratuliert. Biden sei ein «Freund und vertrauenswürdiger Partner für den Aufbau eines besseren Irak», schrieb Saleh am Samstagabend auf Twitter auf Arabisch und Englisch. «Wir freuen uns darauf, daran zu arbeiten, unsere gemeinsamen Ziele zu erreichen und Frieden und Stabilität im gesamten Nahen Osten zu stärken», so Saleh weiter.
I extend warmest congratulations to President-elect @JoeBiden, a friend and trusted partner in the cause of building a better Iraq. We look forward to working to achieve our common goals and strengthening peace and stability in the entire Middle East.
— Barham Salih (@BarhamSalih) November 7, 2020
«Joe, wir haben seit fast 40 Jahren eine lange und herzliche persönliche Beziehung», schrieb Netanjahu am Sonntag bei Twitter. Er kenne Biden auch als «grossen Freund Israels» und freue sich darauf, mit ihm und Harris zusammenzuarbeiten «um das besondere Bündnis zwischen den USA und Israel zu vertiefen». Seinem engen Verbündeten, Amtsinhaber Donald Trump, dankte Netanjahu für die Freundschaft, die er Israel und Netanjahu persönlich gezeigt habe. Er dankte Trump «für die Anerkennung Jerusalems und der Golanhöhen, für die entschlossene Haltung gegenüber dem Iran, für die historischen Friedensabkommen» und dafür, dass er die Beziehungen zwischen Israel und den USA auf einen nie dagewesenen Höchststand gebracht habe.
Congratulations @JoeBiden and @KamalaHarris. Joe, we’ve had a long & warm personal relationship for nearly 40 years, and I know you as a great friend of Israel. I look forward to working with both of you to further strengthen the special alliance between the U.S. and Israel.
— Benjamin Netanyahu (@netanyahu) November 8, 2020
Nach Israels Ministerpräsident Netanjahu gratulieren auch Palästinenserpräsident Mahmud Abbas Joe Biden und seiner Stellvertreterin Kamala Harris zum Sieg bei der US-Präsidentschaftswahl. Er freue sich auf eine Zusammenarbeit mit Biden und seiner Regierung, «um die palästinensisch-amerikanischen Beziehungen zu verbessern und Freiheit, Unabhängigkeit, Gerechtigkeit und Würde für unser Volk zu erzielen», sagte Abbas am Sonntag nach Angaben der offiziellen palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa.
Er erhoffe sich von einer Zusammenarbeit mit Biden auch «Frieden, Stabilität und Sicherheit für alle in unserer Region und auf der Welt». Aus Verärgerung über pro-israelische Schritte des Amtsinhabers Donald Trump hatten die Palästinenser die USA in den letzten Jahren boykottiert und nicht mehr als faire Vermittler im Konflikt mit Israel angesehen. Als Konsequenz aus Annexionsplänen Israels im Westjordanland hatte Abbas Mitte Mai ausserdem die Aufhebung aller Vereinbarungen mit Israel und den USA erklärt. Israel hat die Pläne allerdings im Gegenzug für die Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten auf Eis gesetzt, baut aber seine Siedlungen im Westjordanland weiter aus. Beobachter gehen davon aus, dass die Beziehungen zu den Palästinensern sich nach Bidens Sieg wieder verbessern könnten.
Der niederländische Premier Mark Rutte hat Joe Biden zur Wahl zum US-Präsidenten und Kamala Harris zur Vize-Präsidentin gratuliert. «Im Namen des Kabinetts gratuliere ich Joe Biden und Kamala Harris herzlich zu ihrem Sieg bei der spannenden amerikanischen Präsidentschaftswahl», erklärte Rutte am Samstagabend über Twitter. «Ich freue mich darauf, die gute Beziehung zwischen unseren Ländern fortzusetzen und hoffe, ihn schnell persönlich zu sprechen».
On behalf of the Dutch cabinet I would like to congratulate @JoeBiden and @KamalaHarris with their election victory after a close race. I am looking forward to continue the strong bond between our countries, and hope to speak with him about these matters soon.
— Mark Rutte (@MinPres) November 7, 2020
(dfr/ohe/jaw/sda/dpa)