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Geschworene haben entschieden: Boston-Attentäter Zarnajew wird zum Tode verurteilt

Mit zwei selbstgebauten Bomben hatten die Zarnajew-Brüder im April 2013 im Zielgelände des Boston-Marathons einen Anschlag verübt.
Mit zwei selbstgebauten Bomben hatten die Zarnajew-Brüder im April 2013 im Zielgelände des Boston-Marathons einen Anschlag verübt.Bild: Charles Krupa/AP/KEYSTONE

Geschworene haben entschieden: Boston-Attentäter Zarnajew wird zum Tode verurteilt

15.05.2015, 21:3616.05.2015, 08:36
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14 Stunden lang berieten die Geschworenen, dann stand der Entscheid fest: Der Attentäter vom Boston-Marathon, Dschochar Zarnajew, wird zum Tode verurteilt. Das berichten diverse US-Medien. Die zwölf Männer und Frauen der Jury hatten nur zwei Optionen: Todesstrafe oder lebenslange Haft. Für eine Hinrichtung war Einstimmigkeit der zwölf Geschworenen in einem dieser 17 Punkte notwendig.

Drei Menschen starben, 260 erlitten teilweise schwere Verletzungen.
Drei Menschen starben, 260 erlitten teilweise schwere Verletzungen.Bild: DAN LAMPARIELLO/REUTERS

Anfang April hatten sie den 21-jährigen Zarnajew bereits für schuldig befunden, den islamistisch motivierten Anschlag am 15. April 2013 gemeinsam mit seinem später getöteten Bruder Tamerlan verübt zu haben. Auf 17 der insgesamt 30 Anklagepunkte gegen Zarnajew stand die Todesstrafe.

Dschochar Zarnajew (links) zusammen mit seinem älteren Bruder Tamerlan, kurz vor dem Anschlag.
Dschochar Zarnajew (links) zusammen mit seinem älteren Bruder Tamerlan, kurz vor dem Anschlag.Bild: HANDOUT/REUTERS

Schwerster Anschlag seit dem 11. September 2001

Die Brüder, zwei Amerikaner tschetschenischer Abstammung, hatten im Zielbereich des Boston-Marathons zwei selbst gebaute Sprengsätze gelegt, die kurz nacheinander detonierten. 

Drei Menschen wurden bei dem schwersten Terroranschlag in den USA seit dem 11. September 2001 getötet, mehrere der 264 Verletzten verloren Arme oder Beine. 

Auf der Flucht hatte das Bruderpaar zudem einen Polizisten erschossen und einen Autofahrer entführt. Tamerlan war bei einer Verfolgungsjagd mit der Polizei getötet, Dschochar vier Tage nach dem Anschlag festgenommen worden. (tat/sda/afp/spon)

Vertreter der Gruppe «Veteranen für Frieden» hatten sich gegen eine Verurteilung zum Tode eingesetzt – vergeblich.
Vertreter der Gruppe «Veteranen für Frieden» hatten sich gegen eine Verurteilung zum Tode eingesetzt – vergeblich.Bild: Charles Krupa/AP/KEYSTONE
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21 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Ehringer
15.05.2015 22:18registriert Februar 2015
Und wieder einmal ein Urteil, bei welchem man dem gellenden Ruf nach Vergeltung um jeden Preis erlegen ist. Ich frage mich, wann die Amerikaner endlich aufwachen und die Todesstrafe abschaffen. Wir befinden uns im Jahr 2015 und nicht im dunkeln Mittelalter. Strafe kann und muss auf andere Weise erfolgen.
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missesX
15.05.2015 22:24registriert Oktober 2014
es wird jemand umgebracht welcher leute umgebracht han fvck logic
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Tanuki
16.05.2015 06:55registriert März 2014
Die Todesstrafe als Abschreckungsmittel taugt nichts. Man kann Unrecht nicht mit gleichem vergelten. Im Gegenteil, man zeigt damit, das töten ein legitimes Mittel ist. Die Todesstrafe ist daher ein akt der Rache und das hat in einem Rechtsstaat nichts zu suchen.
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