International
USA

Nach Dallas und dem Fall Alton Sterling geht in den USA die Furcht vor neuer Gewalt um

Nach Dallas und dem Fall Alton Sterling geht in den USA die Furcht vor neuer Gewalt um

09.07.2016, 17:5509.07.2016, 18:09
Mehr «International»

Nach den Todesschüssen auf fünf Polizisten in Dallas wächst in den USA die Sorge, dass es zu einer weiteren Eskalation der Gewalt kommt. In vielen US-Städten waren auch am Wochenende neue Protestaktionen gegen Polizeigewalt geplant.

Bei einer Demonstration in New York in der Nacht zum Samstag gab es Dutzende Festnahmen. In Dallas konzentrierten sich die Ermittlungen auf die Motive des Polizistenmörders.

US-Flaggen bis Dienstag auf Halbmast

US-Präsident Barack Obama sprach beim NATO-Gipfel in Warschau von einer «bösartigen» und «verabscheuungswürdigen» Tat. Zudem wies er darauf hin, dass die leichte Verfügbarkeit schwerer Waffen in den USA solche Taten noch gefährlicher mache. Diese «Realität» müsse nun genauer überprüft werden. Die Nationalflaggen in den USA sollten bis Dienstag auf Halbmast wehen.

Obama kündigte an, dass er seine Europareise um einen Tag verkürzen und schon am Sonntagabend heimkehren werde. Anfang der Woche werde er auf Einladung von Bürgermeister Mike Rawlings Dallas besuchen.

Weitere Storys zum Heckenschützen von Dallas: 

Zehntausende auf der Strasse

Die Organisation Black Lives Matter (Das Leben von Schwarzen zählt) verurteilte die Polizistenmorde, hielt jedoch an geplanten Protestkundgebungen fest. In Städten wie Houston, New Orleans, Detroit, Baltimore und San Francisco gingen am Freitag zehntausende Menschen auf die Strasse.

Eine der grössten Demonstrationen gab es in Atlanta, wo eine Hauptstrasse blockiert wurde. In Phoenix setzte die Polizei Pfefferspray ein, nachdem Demonstranten Steine geworfen und eine Strasse blockiert hatten. In Rochester im Bundesstaat New York wurden nach einer Strassenblockade mehr als 70 Menschen festgenommen.

Biden ruft zu friedlichen Demos auf

US-Vizepräsident Joe Biden, der anstelle des abwesenden Obama am Samstag die wöchentliche Radioansprache hielt, rief dazu auf, Konflikte und Spaltungen friedlich zu überwinden. Alle Amerikaner seien durch «all diese Todesfälle» verwundet, sagte Biden.

Auch schwarze Bürgerrechtler erneuerten ihre Aufrufe zur Mässigung: Die Gewalt gegen Schwarze müsse beendet werden, aber die Lösung könne keinesfalls schwarze Gewalt gegen Polizisten sein. (egg/sda/dpa/afp)

Polizeigewalt gegen Schwarze in den USA: Die Fälle seit Ferguson

1 / 22
Polizeigewalt gegen Schwarze in den USA: Die Fälle seit Ferguson
4.4.2015: Walter Scott wird auf der Flucht erschossen. Es ist der aktuellste Fall, in einer Reihe von Schwarzen, die in den USA bei Einsätzen der Polizei durch den Einsatz von Schusswaffen starben.
quelle: x80001 / handout
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Erneut schwere Kämpfe im Norden Gazas – das Nachtupdate ohne Bilder
Im Norden Gazas flammen erneut heftige Kämpfe auf, Israels Armee tut sich schwer, die Region zu kontrollieren. Derweil treiben die USA den Bau eines temporären Hafens in Gaza voran. Hier ist das Nachtupdate.

Israels Streitkräfte haben sich im Norden des Gazastreifens, wo sie die Kampfeinheiten der islamistischen Hamas weitgehend aufgelöst hatten, erneut schwere Kämpfe geliefert. Die Armee habe ihre Einsätze im Norden sowie im zentralen Abschnitt des abgeriegelten Küstenstreifens intensiviert, berichtete die «Times of Israel» am Dienstag. Auch 200 Tage nach Kriegsbeginn wurden erneut Raketen aus Gaza auf Israels Grenzorte abgefeuert. Im Norden des abgeriegelten Küstengebiets droht laut Experten weiterhin eine Hungersnot. «Das Risiko einer Hungersnot im gesamten Gazastreifen ist sehr hoch, insbesondere im Norden», sagte David Satterfield, Sonderbeauftragter von US-Präsident Joe Biden für humanitäre Fragen im Nahen Osten. Der von den USA angekündigte Bau eines temporären Hafens zur Lieferung von Hilfsgütern in das Küstengebiet wird nach Angaben des Pentagons bald beginnen. Derweil billigte der US-Kongress mit Zustimmung des Senats gut 26 Milliarden Dollar an Unterstützung für Israel, unter anderem für die Raketenabwehr. Rund neun Milliarden Dollar sind für humanitäre Hilfe gedacht, darunter für den Gazastreifen.

Zur Story