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Emma Amour: Kid Cleo hat die ersten Eheprobleme mit dem Mann aus Texas

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Emma Amour

Die ersten Eheprobleme mit dem Mann aus Texas... 🙄

24.09.2020, 09:5625.09.2020, 11:51
Kid Cleo
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Einen Tag nach unserem Kennenlernen treffen wir uns wieder. Mein neuer 1-Monat-Ehemann und ich.

Wie wir uns kennengelernt haben, liest du hier nach:

Wir gehen an den See, kaufen Bier und setzen uns auf eine Bank.

Wir knutschen. Er geht Bier kaufen. Wir knutschen weiter. Ich gehe Bier kaufen. Dann ist es kurz vor elf und wir gehen nach Hause. Beide zu sich. Weil das Problem ist noch nicht gelöst: Er mit Hund und Bruder. Ich mit Freundin und Couch. Aber der Bruder bleibt nur zwei Wochen. Also absehbar.

Zwei Tage später gehen wir Abendessen. Ich erfahre, dass er länger in Toronto gelebt hat. Davor sei er in LA gewesen, habe es aber nur kurz dort ausgehalten: Der Stau. Er wuchs mit seiner Mutter auf. Der Vater war im Militär. Seine Eltern sind geschieden. Er hasst Trump. Deshalb war er so lange in Kanada. Zurzeit versucht er sein Glück in Paris. Als Fotograf ein gutes, aber auch heiss begehrtes Pflaster. Er zeigt mir seine Fotos. Nicht so mein Stil, irgendwie bisschen krasse Farben, aber das sage ich natürlich nicht.

Wieder zwei Tage später sind wir ins Kino gegangen. Wir waren fast alleine im Kino. Haben durchgehend geknutscht.

Eigentlich ist alles gut. Es gibt nur zwei klitzekleine Eheprobleme.

Erstens: Andrew fragt so gut wie nichts. Das ist nicht tragisch. Ich höre lieber zu, als dass ich rede. Aber da ich schon seine ganze Biographie auswendig kenne, sind wir ein bisschen in einem Ungleichgewicht.

Zweitens: Ich weiss nicht, ob er geizig ist. Oder einfach vergesslich. Geizig wäre scheisse. Vergesslich nicht so schlimm. Am ersten Abend hat er zweimal, ich einmal Bier geholt. Das Abendessen habe ich bezahlt, weil er seine Kreditkarte vergessen hat. Finde ich easy. Ich bezahle gerne. Und ich finde nicht, dass der Mann bezahlen muss. Andrew sagte, er werde das nächste Mal bezahlen. Aber die Kinokarten habe abermals ich bezahlt, weil ich sie online kaufte. Und als wir Popcorn und Cola bestellten, hat er ewig in seinen Hosentaschen gesucht… also habe ich erneut bezahlt. Da wäre auch die langsamste Person schneller gewesen. Vielleicht Zufall. Vielleicht mache ich mir zu viele Gedanken... Oder man könnte denken: Wir sind ja verheiratet. Da darf man sich über so etwas Nichtiges wie Geld keine Gedanken machen. Eine Ehe, ein Geldbeutel. So einfach. (Aber ja, geizig wäre scheisse.)

Und dann gibt es noch Dinge, die ich etwas sonderlich finde. Aber da muss ich mich vielleicht einfach daran gewöhnen. Er hält, wenn ich bei einer Sache einverstanden oder gleicher Meinung bin, die Hand in die Höhe und will High Five machen. Immer. Wir High-Fiven etwa zehnmal pro Stunde. Er schreibt SMS ohne Satzzeichen, so dass ich länger rumstudieren muss, was er wohl meint. Er leckt sein Besteck ab. Auch das Messer. Und er streicht sich ununterbrochen über den Bart, wenn er spricht und auch, wenn er nicht spricht. Also immer.

Aber sonst ist er super! Echt!

Ach, jetzt glaubt ihr mir das nicht mehr. Das ist doch immer das gleiche Problem. Man erzählt nur die negativen Sachen. Die Dinge, die gut sind, erwähnt man nicht. Deshalb, Leute, muss ich das nachholen, sonst versteht ihr meine Begeisterung nicht.

Also: Andrew ist lustig. Sehr.
Er ist attraktiv. Sehr.
Er riecht gut. Sehr.
Er ist ein phänomenaler Küsser.
Er ist unkompliziert. Glaube ich zumindest.
Er weiss viele unwichtige, aber interessante Dinge.
Und: Er ist ein phänomenaler Küsser.

Okay, das habe ich schon geschrieben. Aber das ist er wirklich. Ich bin sicher, er ist die Ausnahme, die die Regel bestätigt. Was den Sex betrifft meine ich. Den Sex mit sehr attraktiven Männern. (Bald ist sein Bruder weg.)

Kiss und Klits für euch,

Cleo

Kid Cleo ist ...
... eine der besten Freundinnen von Emma Amour und aktuell ihre Ferien-Vertretung. Cleo ist Mitte 20, pendelt zwischen Zürich und Genf und liebt Männer und Frauen gleichermassen – und ihren Hund Bella. Während den nächsten Wochen wird uns Cleo mit Storys aus ihrem Leben unterhalten – so lange, bis Ems genug vom «Sommer ihres Lebens» hat. Und noch ein Hinweis von Emma selbst: «Seid nett zu Cleo, sie ist noch sehr klein!» (PS: Cleo ist grösser als Emma.)
Das bin nicht ich. Aber so würde ich als Illustration aussehen. Öppe. PS: Einen Hund hab ich tatsächlich. Aber meiner sabbert.
Das bin nicht ich. Aber so würde ich als Illustration aussehen. Öppe. PS: Einen Hund hab ich tatsächlich. Aber meiner sabbert.bild: watson / shutterstock

Zum Abschluss: 17 Küsse

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Zum Internationalen Tag des Kusses zeigen wir dir 17 Küsse
quelle: epa/efe / cristian hernandez
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Die Wissenschaft des Küssens

Video: srf/Roberto Krone
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59 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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SDF
24.09.2020 10:06registriert Juli 2017
Geiz... wohl eher pleite. Pass auf dein Geld auf...
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Chalbsbratwurst
24.09.2020 11:14registriert Juli 2020
Wenn ich höre "Fotograph der von der Karriere in Paris träumt und gut aussieht" dann ist er ganz bestimmt pleite und lebt nach dem Motto: "Mit meinem Aussehen finde ich bestimmt immer eine geblendete die mich finnanziert." Aktuell bist du die geblendete die alles Negative ausblendet weil er ja so hübsch ist. Aber wer so Oberflächlich durch's Leben geht und die optischen Reize über die inneren Werte stellt muss sich nicht wundern wenn man ständig an solche Menschen gerät die ihr Aussehen bewusst nutzen um andere auszunützen.
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Garp
24.09.2020 10:36registriert August 2018
Bist Du so naiv oder tust Du so naiv, weil Du sonst nichts zu schreiben hättest?
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Fuck you, Finn!
Valentina ist verliebt. Nicht in mich. In Finn. Der Loser der Situation: ich.

Valentina war endlich wieder Single. Also, sie war immer Single, aber eine Weile gab's ja neben mir noch einen anderen Typen, Marcel. Dass es Marcel gab, fand ich nicht gut, aber ich durfte es natürlich nicht «nicht gut» finden, weil, Valentina und ich haben ja keine monogame Beziehung, wir haben gar keine Beziehung, was wir beide gut finden, aber wir haben auch nicht nichts, was auch gut ist, aber wenn dann da noch so ein Horst, respektive Marcel, ist, dann ist, was wir haben, natürlich bisschen weniger gut. Aus verschiedenen Gründen. Sie war öfter, wenn ich sie treffen wollte, «busy». Was sie machte, sagte sie nie, musste sie auch nicht, wusste ich eh: Marcel. Sie war auch eher mal «zu müde». Warum, war mir ebenfalls klar. Ich fand die Situation, je länger sie gedauert hat, nicht besser, aber ich habe mich damit abgefunden.

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