Die Karte vom Bundesamt für Statistik verrät: Grundsätzlich gibt es auf dem Land weniger Einpersonen-Haushalte als in der Stadt. Doch auf den zweiten Blick fällt auf, dass diese Regel vorwiegend im Mittelland gilt. In den alpinen Regionen und im Tessin ist der Anteil an Haushalten, die nur von einer Person bewohnt sind, überdurchschnittlich hoch.
Wie so oft werden die höchsten Werte in sehr kleinen Gemeinden erreicht: Die ersten vier Orte liegen allesamt im Tessin und kommen auf weniger als 60 Einwohner. In Corippo – der kleinsten politischen Gemeinde der Schweiz – lebt der Grossteil der rund ein Dutzend Dorfbewohner alleine in einem Haushalt.
Und wieder einmal tut sich der Röstigraben auf: Viele Westschweizer Gemeinden kommen auf sehr tiefe Anteile an Einpersonenhaushalten. Die Ausnahme bildet die 366-Seelen-Gemeinde Kallern im Kanton Aargau.
Der Anteil Singlehaushalte im Vergleich zu allen Haushaltsgrössen liegt bei knapp 36%. Damit wohnen umgerechnet 15,8% aller Schweizer alleine. Im europäischen Vergleich liegen wir mit dieser Zahl im Mittelfeld. Die meisten «Alleinwohner» gibt's in Schweden. Auch andere nördliche Länder wie Finnland, Estland, Litauen und Dänemark erreichen hier hohe Werte. Ebenfalls weit vorne ist unser Nachbar Deutschland – in jedem fünften Haushalt lebt dort nur eine Person.
Deutlich seltener trifft man diese Situation im Süden Europas an. In Nordmazedonien machen sie nur gerade einen Anteil von 2,4% aus. Danach folgen die Türkei, Montenegro, die Slowakei und Kroatien. Gut möglich, dass diese Zahl daher kommt, dass junge Erwachsene dort kulturbedingt öfters direkt mit ihrer eigenen Familie einen neuen Haushalt gründen, statt zuerst alleine zu wohnen.