Sieht man sich den Trailer zu «We Are Boats» an, scheint der Film nichts Besonderes zu sein. Dennoch sticht die Indie-Produktion mit einem Merkmal ganz heraus: Es ist der erste vegane Film der Geschichte.
In vielen Filmen wird im Abspann darauf hingewiesen, dass während des Drehs keine Tiere eingesetzt oder verletzt wurden. Regisseur James Bird ging bei «We Are Boats» noch einen Schritt weiter. Wie er dem Branchen-Magazin «Variety» erzählt, kämen im ganzen Film keine Tiere oder tierische Kleidung vor. Doch auch hinter den Kulissen hat man beim Dreh peinlichst darauf geachtet, dass die veganen Richtlinien, welche Bird vorgab, eingehalten wurden. Die Stylisten durften beispielsweise nur Make-up von «Cruelty Free»-Marken verwenden.
Auch in anderen Aspekten der Produktion wollte Regisseur Bird vorbildlich vorangehen. Laut seiner Aussage besteht die Hälfte der Besetzung aus Frauen. Ausserdem sollen 41 Prozent des Casts aus People of Color bestehen – Bird selbst gehört zum Indianerstamm der Ojibwe.
Auch bei der Crew versuchte Bird, veraltete Hollywood-Strukturen zu durchbrechen. 45 Prozent der Crew bestanden laut seiner Aussage aus Frauen. Unter anderem wurde der Soundtrack des Films von einer Komponistin geschrieben, etwas, das in Hollywood Seltenheitswert hat – gerade einmal ein Prozent aller Musikschreibenden in der Filmhauptstadt sind Frauen.
Der Film handelt von der jungen Frau Francesca, die nach ihrem Ableben feststellt, dass es ein Jenseits gibt. Daraufhin kehrt sie als Engel auf die Erde zurück, um Menschen zu finden, die an ihrem Scheideweg stehen. Jeder Mensch, der Francesca begegnet, folgt anschliessend einem von zwei Pfaden: Entweder sein Leben wird besser oder es führt zu einem tragischen Ende. Doch nebst ihrem Engelsjob will Francesca eine Person finden, der sie einst nahe stand, von der sie sich aber nie gebührend verabschieden konnte.
Bei den Kritikern kam «We Are Boats» bisher durchwachsen an. Auf der Kritikerplattform hält der Film eine Wertung von 60 Prozent. Wann und in welcher Form «We Are Boats» in der Schweiz veröffentlicht wird, ist aktuell noch unklar. (pls)
Ich wusste nicht, das Veganer keine Tiere ansehen dürfen, wieder etwas gelernt