Leben
Gleichstellung

Forderung nach kostenlosen Tampons auf Twitter sorgt für Diskussionen

Tampons und Twitter – es ist kompliziert (anscheinend)

29.12.2020, 11:1629.12.2020, 11:23
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Wer sich in den letzten Tagen auf Twitter getummelt hat, der ist wahrscheinlich auf Perioden- und Tampons-Hashtags gestossen – diese sind in den letzten Tagen nämlich regelrecht (gnihihi) explodiert.

Der genaue Auslöser dafür ist schwer zu ermitteln. Klar ist jedenfalls, dass der Ruf nach kostenlosen Menstruationsprodukten in öffentlichen Toiletten für Diskussionsstoff gesorgt hat.

In Schottland ist dies bereits Realität: In Schulen, Universitäten und öffentlichen Einrichtungen müssen in den Toiletten kostenlose Menstruationsprodukte zur Verfügung stehen. Österreich hat diesen Monat beschlossen, die Steuer von Periodenprodukte von 20 auf 10 Prozent zu senken. In der Schweiz wird schon seit längerem für die Senkung der Tamponsteuer gekämpft.

Im Twitter-Diskurs präsentiert sich ein buntes Spektrum an verschiedensten Argumenten. Wir haben sie für dich hier zusammengestellt.

Begonnen hat die Diskussion wohl mit einem Tweet dieser Art:

Ein Aufschrei geht durch die Männerwelt

«Ein Bruchteil der Gesellschaft». Ok.

Am meisten Unverständnis haben gewisse Männer gegenüber der Tatsache, dass Frauen möglicherweise nicht immer sofort Zugriff auf Menstruationsprodukte haben:

Andere machen sich Sorgen über die Ausnutzung von kostenlosen Tampons:

Diese Twitter-Nutzerin empfindet das als ein eher unwahrscheinliches Szenario:

«Wenn Tampons gratis sind, dann auch xy»

Währenddessen finden einige Männer kostenlose Menstruationsprodukte okay, aber nur wenn dieses Angebot auf Kondome ausgeweitet wird:

Diesem Mann wiederum ist es ein Rätsel, was Kondome mit Tampons zu tun haben sollten:

Aber vielleicht sind die kostenlosen Kondome ja doch keine so schlechte Idee, findet dieser Twitter-Nutzer:

Kein Verständnis für die Tampons-Diskussion hat diese Dame. Zur Kompensation fordert sie kostenlosen Alkohol für die Männerwelt:

Keine Kondome und Alkohol dafür kostenlose Rasier-Produkte fordert dieser Herr:

Kennt ihr das?

Dieser Twitter-Nutzer versucht die Forderungen und Argumente der Männer zusammenzufassen:

Männer und Menstruation «Best Of»

Ganz anders geht Alex Riebel an die Diskussion ran – mit Sport könne die Periode ja gänzlich verhindert werden:

Wenn Männer die Periode hätten

So in etwa malt sich dieser Twitter-Nutzer eine Welt aus, in der auch Männer die Periode kriegen:

Es gibt auch Männer, denen diese Diskussion absolut Wurscht ist:

Nicht alle Frauen sind dafür

Und es gibt auch Frauen, welche die Forderung nach kostenlosen Menstruationsprodukten nicht verstehen:

Geht es um den Preis der Tampons oder um die Vergesslichkeit der Frau, fragt die Vorzimmerdame auf Twitter und hinterfragt die Forderung nach kostenlosen Menstruationsprodukten in öffentlichen Toiletten:

Was denkst du dazu?

Sollten Menstruationsprodukte in öffentlichen Toiletten kostenlos zur Verfügung stehen?
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quelle: @tonithetampon
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157 Kommentare
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Martinus72
29.12.2020 12:15registriert Januar 2020
Mir gefällt der hier: "Kondome und Tampons einfach beides kostenlos zur Verfügung stellen, die Frauen haben es verdient und die Männer, die das anders sehen, sollten dringend verhüten. win-win"
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maylander
29.12.2020 11:49registriert September 2018
Das Papier in den öffentlichen WC ist ja absichtlich so schlecht, dass es niemand mitnimmt.
Bei Binden oder Tampons wird es genau gleich herauskommen. Zudem haben ja die meisten ein Lieblingsprodukt. Da wird sicher nicht viel mitgenommen werden.
Die Hauptkosten wäre also,dass ein Produkt mehr aufgefüllt werden muss.

Die Gratisrasierer und Zahnbürsten in den Hotels habe ich auch nur in Notfall verwendet, will die so schlecht sind. Aber es ist natürlich für gut das man darauf zurückgreifen kann wenn etwas ist unvorhergesehenes passiert.
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Phrosch
29.12.2020 14:31registriert Dezember 2015
Was hier untergeht: die Forderungen hat ihren Ursprung in Ländern, wo eine beträchtliche Anzahl Mädchen und Frauen sich diese Hygieneprodukte nicht leisten kann. So sind Mädchen jeden Monat tagelang nicht in der Lage, die Schule zu besuchen und damit von Bildung ausgeschlossen. Ob die Forderung bei uns auch berechtigt ist, wäre zu klären. Aber die Mwst darauf gehört definitiv gestrichen.
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