Vor kurzem veröffentlichte der US-amerikanische Schauspieler und Rapper Donald Glover aka Childish Gambino ein Musikvideo, das für Aufruhr sorgte:
Selbstverständlich ist ein solch provokanter Videoclip nichts Neues. In der Geschichte der Musik wurde schon oft provoziert – um auf Missstände aufmerksam zu machen, aus Kommerz oder beiderlei.
500'000 US-Dollar liess Michael Jacksons Plattenfirma sich den Videoclip zum Song «Thriller» kosten. Obwohl das 14-minütige Video von Kritikern begeistert aufgenommen wurde, gab es auch negative Stimmen.
Jackson wurde dafür kritisiert, Gewalt und Okkultismus in seinem Video zu verherrlichen. Schlussendlich sah sich der damals frischgebackene Megastar sogar dazu genötigt, sich für den Musikclip zu entschuldigen.
1985 wurde Relax mit dem BRIT Award für die beste Single ausgezeichnet. Noch zwei Jahre zuvor sah das ganz anders aus. Kaum war die Platte erschienen, wurde der Song und auch der dazugehörige Clip boykottiert.
Der homoerotische Text wurde von einem Clip unterstrichen, den die breite Masse der 80er Jahre als absolut obszön ansah. Doch auch ohne das Musikvideo war der Song für viele ein Affront. Die BBC setzte das Stück sogar auf den Index. Erst, nachdem private Radiosender den Song regelmässig spielten, konnte sich auch die BBC dazu durchringen, «Relax» wieder ins Programm aufzunehmen.
Mit seinem Lied über einen Mann, der eine Beziehung mit einem jungen Mädchen hat, sorgte Falco für eine der grössten Skandale der deutschen Musikgeschichte. Unterstrichen wurde der vieldeutige Text von einem Musikclip, der für viele nur einen Schluss zuliess: Hier wird die Sichtweise eines Stalkers oder gar Vergewaltigers glorifiziert.
«Jeanny» wurde beinahe durchgehend von Radio- und Fernsehstationen boykottiert. Nur in der Hitparade wurde der Titel, weil er auf Platz eins landete, auszugsweise gespielt – allerdings nur einmal pro Woche. Thomas Gottschalk nannte Falco damals in einer Kolumne ein Wiener Würstchen, das nur Schwachsinn produziere.
Brennende Kreuze, ein schwarzer Jesus, mit dem Madonna auch noch knutschte. Dass «Like a Prayer» 1989 selbst unter Fans nicht auf viel Gegenliebe stiess, dürfte wohl niemanden verwundern.
In Amerika war das Entsetzen so gross, dass das Video nicht nur boykottiert, sondern umgehend abgesetzt wurde. Selbst in Europa zeigte man sich schockiert und selbst MTV sendete das blasphemische Video nur nachts.
Nein, der Titel war nicht das Problem dieses Videos. Vielmehr sorgten die Gewaltszenen darin für grosses Entsetzen. Selbst die Band war schockiert und sprang noch während des Drehs vom Projekt ab.
Regisseur Jonas Äkerlund stellte das Video daraufhin auf eigene Faust fertig, damit er es wenigstens in sein Portfolio aufnehmen konnte. Nach der Fertigstellung bekannte sich The Prodigy dann allerdings doch zum Clip. Eine gute Entscheidung – heute gilt das Video als Meilenstein und eines der besten Musikvideos aller Zeiten.
Ausgerechnet aus Russland kam vor 16 Jahren ein Musikvideo, in welchem zwei minderjährige Mädchen miteinander knutschen. Vor allem in Grossbritannien empörte man sich wegen des Inhalts, da zu dieser Zeit eine Debatte über Pädophilie im Gange war.
Genützt hat der provozierte Skandal vor allem den Verkaufszahlen. Der Song erhielt nur gemischte Kritiken und Musikexperten sind sich heute einig, dass das Lied ohne den Clip kaum so erfolgreich gewesen wäre.
Wenn Christina Aguilera sich einen spritzenden Gartenschlauch zwischen die Beine klemmt und ihr Becken vor und zurück bewegt, schrillen bei der Zensurbehörde die Alarmglocken.
Auf MTV wurde der Clip nur in einer zensierten Version gesendet. Somit hielt Aguilera eben ein verpixeltes, längliches Etwas zwischen ihren Beinen, aus dem Wasser spritzte. Sicher nicht der Effekt, den die Zensurbehörde erreichen wollte.
Youtube sperrte das Video zu «Born Free» mit der Begründung «zu brutal und zu nackt». Tatsächlich ist der Musikclip nichts für schwache Nerven, selbst wenn er ausdrücklich für ein Publikum ab 18 Jahren produziert wurde. Selbst die geschnittene Fassung wurde nur mit einem entsprechenden Warnhinweis auf MTV gesendet.
Die Sängerin selbst rechtfertigte die Machart des Videos gegenüber der «Welt am Sonntag» folgendermassen:
Eben noch war Miley Cyrus ein höflicher, folgsamer Disney-Star und schon turnt sie nackt auf einer Abrissbirne herum. Zu allem Überfluss leckt sie dann auch noch die Kette, an der die Metallkugel aufgehängt ist, ab.
Während die Eltern der Disney-Channel-Generation beinahe einen Herzinfarkt bekamen, bemängelten Musikkritiker den plumpen Inhalt des Videoclips. Miley Cyrus hingegen sah das natürlich ganz anders. Schaue man nur genau genug hin, würde man erkennen, wie gebrochen sie in dem Video sei.