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watson-User haben gewählt: Die grössten Musik-Hits der 80er-Jahre

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Freddie Mercury (Queen) Queen Konzert der Works -Tour in der Londoner Wembley Arena Foto:xR.xKeuntjex/xFuturexImage People Kultur  ...
Hoch im Kurs: Queen mit ihrem legendären Frontmann Freddie Mercury.bild: imago/Future Image

Die User haben gewählt – das sind die grössten Hits der 80er-Jahre

Tüpflischiisser werden bei der Nummer 1 etwas auszusetzen haben …
23.06.2020, 09:3024.06.2020, 06:14
Ralf Meile
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Gut möglich, dass du dich am Wochenende mit diesem Artikel vergnügt hast:

Noch nie in der Geschichte unseres Lieblings-Newsportals ist ein Duell so intensiv gespielt worden. Weshalb man wohl behaupten darf, die Rangliste entspreche dem Musikgeschmack einer Mehrheit der watson-User.

Das sind die Top 20. Doch zunächst dies:

100 Tarzan Boy

«Du hättest vielleicht nicht ‹Tarzan Boy› schreiben sollen, sondern einfach ‹Oh oh oh oh oh oh oh ooooh›, dann hätten es die User geschnallt», schrieb mir mein Kollege. Früh am Sonntagmorgen konnte er nicht verstehen, dass Baltimoras Italo-Disco-Sommerhit von 1985 auf dem letzten Platz gelandet ist. Er kann es wohl jetzt noch nicht verstehen und damit ist er nicht alleine. Doch weil einer Letzter sein muss, ist es der Mann an der Liane.

Baltimora: Tarzan Boy.Video: YouTube/nailofgilead

20 Big in Japan

Gleich mit ihrer ersten Single landeten die Synthie-Popper aus dem deutschen Münster auf Rang 1 der Charts. Sänger Marian Gold kam die Idee für den Text, als er beim Zahnarzt war. Es geht um zwei Drogensüchtige am Berliner Bahnhof Zoo, von denen der eine behauptet, er sei mitnichten nur ein Verlierer – in Japan sei er eine ganz grosse Nummer.

Alphaville: Big in Japan.Video: YouTube/RHINO

19 Jump

Eine Hardrock-Band erweitert Gitarre und Schlagzeug um Synthesizer – Van Halen treffen 1984 einen Nerv. Intro und Gitarrensolo sind unvergleichlich. Gut für die Welt, dass sich Gitarrist Eddie Van Halen intern gegen Sänger David Lee Roth durchsetzt, der vom Synthesizer nichts wissen will. Und gut auch für die Band, deren grösster Hit es ist. Beim Text wird Roth inspiriert vom Bericht über einen Mann, der sich von einem Gebäude in den Tod stürzen will. Im Lied geht es aber darum, es ruhig zu wagen, mit jemandem ins Bett zu springen, wenn man zunächst auch daran zweifelt.

Van Halen: Jump.Video: YouTube/VHTelevision

18 Forever Young

Gleich nochmals Alphaville. Sie würden gerne für immer jung bleiben, singen sie – um gleich darauf zu fragen: «Willst du wirklich für immer leben? Für immer und ewig?» Eingesungen hat Marian Gold seinen Text nicht herkömmlich in einem Tonstudio: «Ich bin ins Treppenhaus gegangen und hab' das Ding da gesungen, weil wir da ein bisschen Hall hatten.»

Alphaville: Forever Young.Video: YouTube/RHINO

17 Livin' on a Prayer

Leadsänger Jon Bon Jovi will den Song nicht veröffentlichen, weil er Mühe mit den hohen Tönen hat. Richie Sambora allerdings ist sehr angetan vom Lied und kann seinen Kollegen überzeugen. Die Mut machende Rock-Hymne sorgt bei Jon Bon Jovi aber weiterhin für Probleme: Seine Stimme macht kaum mehr mit, er braucht Medikamente und einen Stimmtrainer, um «Livin' on a Prayer» wieder beschwerdefrei singen zu können. Und das muss er an jedem Konzert – gehört der Song doch zu den allergrössten Hits der Band.

Bon Jovi: Livin' on a Prayer.Video: YouTube/BonJoviVEVO

16 It's a Sin

Das englische Duo Neil Tennant und Chris Lowe gehört ohne Zweifel zu den prägenden Figuren der 80er-Jahre, mit Synthie-Pop produzieren sie mehrere Nummer-1-Hits. In «It's a Sin» beschreibt Tennant seine Erinnerungen an seine Zeit an einer katholischen Schule und kommt zum Schluss: Was auch immer er wo auch immer macht – es ist eine Sünde.

Pet Shop Boys: It's a Sin.Video: YouTube/PetShopBoys Parlophone

15 Eye of the Tiger

Der Soundtrack zu «Rocky III». Box-Weltmeister Rocky Balboa geht gegen den aufstrebenden Clubber Lang k. o. und soll nun ausgerechnet von seinem alten Rivalen Apollo Creed wieder aufgepäppelt werden. Rocky soll wieder «das Auge des Tigers» bekommen. Survivor haben Glück, dass ihr Song ausgewählt wird. Sie kommen nur dazu, weil Queen es ablehnen, ihr «Another One Bites the Dust» zur Verfügung zu stellen. Bis heute ein beliebtes Intro bei Sportveranstaltungen.

Survivor: Eye of the Tiger.Video: YouTube/SurvivorVEVO

14 Money for Nothing

Als die Dire Straits ihre ironischen Ansichten über das Musikbusiness aufnehmen, macht Sting ganz in der Nähe Ferien. Spontan lädt ihn die Band ein, doch mitzumachen. Das Resultat: Sting singt im Intro den Satz «I want my MTV». Der erwähnte Fernsehsender spielt das Video auf und ab, ist es doch das erste computergenerierte der Geschichte. Die Band um Mark Knopfler veröffentlicht auf jenem Album nur neun Songs, aber gleich vier werden Hits: «Walk of Life», «Brothers in Arms», «So Far Away» und eben «Money for Nothing».

Dire Straits: Money for Nothing.Video: YouTube/DireStraitsVEVO

13 Born in the U.S.A.

Das Lied wird häufig missverstanden. Denn es ist mitnichten eine Hymne auf die USA, sondern vielmehr eine Abrechnung mit dem Vietnam-Krieg. Der «Boss» singt über das Schicksal eines Soldaten, der nach seiner Rückkehr keine Perspektive hat.

Bruce Springsteen: Born in the U.S.A.Video: YouTube/BruceSpringsteenVEVO

12 Rock Me Amadeus

«Er war ein Punker und er lebte in der grossen Stadt», singt Falco über den Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart und sinniert darüber, wie dieser im Wien der 80er-Jahre aufgenommen worden wäre. Falco gelingt mit seinem Hit das Kunststück, als bis heute einziger deutschsprachiger Song die Nummer 1 in den US-Charts zu erklimmen. Auch in Grossbritannien belegt «Rock Me Amadeus» den Spitzenplatz, während es in der Schweiz nur zu Rang 2 reicht. Aber zu jener Zeit fuhren ja auch Österreichs Skifahrer hinterher …

Falco: Rock Me Amadeus.Video: YouTube/FalcoVEVO

11 I'm Still Standing

Der schrille Engländer ist einer der erfolgreichsten Künstler der Musikgeschichte. 1998 adelte ihn die Königin zum «Sir». Nicht minder dürfte den Fussballfan mit den bunten Brillen freuen, dass an der Vicarage Road des FC Watford eine Tribüne nach ihm benannt ist. Gemeinsam mit Trainer Graham Taylor hatte Elton John die «Hornets» als Klubpräsident von der vierten bis in die erste Liga geführt, es war Watfords erfolgreichste Ära.

Elton John: I'm Still Standing.Video: YouTube/EltonJohnVEVO

10 Summer of '69

Was macht der Mensch gerne, wenn es ihm mal nicht so gut geht? Wenn es draussen aus Kübeln schüttet, einen der Partner verlassen hat und der Kühlschrank leer ist? Er erinnert sich gerne an früher, als alles besser war – und das nicht nur in der Midlife Crisis. Bryan Adams' Superhit ist ein Rückblick auf eine unbeschwerte Zeit. Der Sommer 1969 sei die beste Zeit seines Lebens gewesen, singt er. Da er damals erst neunjährig gewesen war, wurde dies hinterfragt – und der Kanadier deutete an, dass mit der Zahl 69 vielleicht auch die entsprechende Sexstellung gemeint ist.

Bryan Adams: Summer of '69.Video: YouTube/BryanAdamsVEVO

9 In the Air Tonight

Oft wollen Musiker mit einem Song etwas ausdrücken, etwas vermitteln. Nicht in diesem Fall: Phil Collins betonte, der Song habe überhaupt keine tiefere Bedeutung. Er habe im Studio etwas improvisiert, daraus sei das Lied entstanden. Die Presse hatte zuvor spekuliert, Collins singe über eigene Eheprobleme. Jüngere Mitmenschen kennen den Song möglicherweise, weil ihn Box-Champ Mike Tyson im Kultfilm «Hangover» singt.

Phil Collins: In the Air Tonight.Video: YouTube/Phil Collins

8 Beat It

Du erinnerst dich an Eddie Van Halen (Rang 19 mit «Jump»). Von ihm stammt das Gitarrensolo in «Beat It» – und er wollte dafür kein Geld. «Für Jacksons Manager und alle anderen war ich ein Trottel, aber ich wurde nicht ausgenutzt. Ich wollte ihnen einfach einen Gefallen tun», sagte er über die Ehre, für Michael Jackson spielen zu dürfen. Auch Steve Lukather von der Band Toto («Africa», «Hold the Line», «Rosanna») war als Gitarrist mit an Bord.

Michael Jackson: Beat It.Video: YouTube/michaeljacksonVEVO

7 Take On Me

Kaum zu glauben, aber der Überhit der norwegischen Band a-ha war zunächst ein gewaltiger Flop. Von einer ersten Version wurden in ganz Europa bloss 300 Singles verkauft. Auch eine zweite Version war noch nicht das Gelbe vom Ei, erst die nochmals überarbeitete dritte Fassung schoss durch die Decke. Mit dem aussergewöhnlichen Video staubte die Band bei den MTV-Awards 1986 sechs Auszeichnungen ab, heute hat es mehr als eine Milliarde YouTube-Aufrufe.

a-ha: Take On Me.Video: YouTube/a-ha

6 Billie Jean

Noch einmal der «King of Pop», noch einmal mit einem Song vom Album «Thriller», dem meistverkauften Album der Musikgeschichte. Zu diesem Lied zeigte Michael Jackson im Mai 1983 zum ersten Mal seinen «Moonwalk», den Tanzschritt, der auf ewig mit ihm verbunden sein wird. Stets von neuem eindrücklich, wenn man sich in Erinnerung ruft, dass Jackson nicht nur grandiose Musik schuf, sondern sich dazu auch noch bewegte wie ein Gott.

Michael Jackson: Billie Jean (live 1983).Video: YouTube/Young Sinatra

5 Under Pressure

Während die Superstars in New York ihren Song aufnehmen, ist auch Jon Bon Jovi dabei: Er jobbt im Tonstudio seines Cousins zweiten Grades und ist noch weit von einer Karriere entfernt. «Mit den Musikern sprechen durfte ich nicht, nur Kaffee bringen», erinnert sich Bon Jovi. Während Queen «Under Pressure» bei ihren Konzerten spielen, singt es David Bowie nie. Sein erster Auftritt damit ist 1992 an der Seite von Annie Lennox beim Tribute Concert für den an Aids verstorbenen Queen-Frontmann Freddie Mercury.

Queen & David Bowie: Under Pressure.Video: YouTube/Queen Official

4 Sweet Dreams (Are Made of This)

Apropos Annie Lennox: Sie ist an der Seite von Dave Stewart die weibliche Hälfte von Eurythmics. Die zwei sind einige Jahre auch ein Paar – doch dann will Lennox mit Stewart nur noch gemeinsam Musik machen. Als sie ihm das mitteilt, verarbeitet Stewart den Frust am Drumcomputer. Lennox gefällt, was sie hört, sie gesellt sich dazu und aus dem Nichts entsteht die Melodie zu «Sweet Dreams». Das Lied wird innerhalb einer halben Stunde aufgenommen und zum Welthit.

Eurythmics: Sweet Dreams (Are Made of This).Video: YouTube/EurythmicsVEVO

3 I Want to Break Free

Mindestens so bekannt wie der Song ist das Video. Die Bandmitglieder treten als Frauen verkleidet auf, das Bild vom Staub saugenden Freddie Mercury brennt sich ein. Queen parodieren mit dem Clip die britische Soap «Coronation Street», was in der Heimat verstanden und für lustig befunden wird. In den prüden USA hingegen boykottiert MTV das Video jahrelang. Mercury tritt bei Konzerten wie im Clip mit Perücke und falschen Brüsten auf.

Queen: I Want to Break Free.Video: YouTube/Queen Official

2 Purple Rain

Ein junger Musiker träumt vom grossen Durchbruch. Das ist der Plot des Films «Purple Rain», dessen Soundtrack vom gleichen Mann stammt, der auch die Hauptrolle spielt: Prince. Der Film wird zur Realität, denn der Titelsong «Purple Rain» wird für den Sänger zum weltweiten Durchbruch. Er besingt darin den Weltuntergang – Lila ist demnach die Farbe, die sich ergibt, wenn rotes Blut vom blauen Himmel herunterregnet.

Prince: Purple Rain.Video: YouTube/The Codfather

1 Another Brick in the Wall (Part II)

Am 30. November 1979 veröffentlichen Pink Floyd ihr Album «The Wall» – ein Meilenstein der Musikgeschichte. Und damit streng rechtlich noch ein Teil der 70er-Jahre. Doch weil Musik eher Gegenwart und Zukunft prägen als die Vergangenheit, ist der Song eben doch den 80er-Jahren zuzurechnen. In der Schweiz erst recht, tauchte «Another Brick in the Wall (Part II)» doch erst am 20. Januar 1980 erstmals in der Single-Hitparade auf.

Ein Kinderchor fordert: «Wir brauchen keine Erziehung. Wir brauchen keine Gedankenkontrolle. Lehrer, lasst uns Kinder alleine!» Das Video dazu zeigt einen fiesen Lehrer, der Kinder durch den Fleischwolf dreht und im Stechschritt gleichförmig marschierende Hämmer. Der Song trifft den Nerv der Jugend, schliesslich will niemand einfach nur ein weiterer Ziegelstein in einer Mauer sein.

Pink Floyd: «Another Brick in the Wall (Part II)».Video: YouTube/Pink Floyd

Die komplette Rangliste

Die fehlenden Ränge 21 bis 99 findest du hier.

Die Playlist

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Die 20 besten Alben der 80er (laut «Rolling Stone»)
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Die 20 besten Alben der 80er (laut «Rolling Stone»)
Platz 20: Pretenders – «Pretenders» (Quelle: Rolling Stone)
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15 legendäre Dance-Moves, die früher noch richtig cool waren
Video: watson
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71 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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lily.mcbean
23.06.2020 10:20registriert Juli 2015
*Seufz*
Wir hatten ja so einen geilen Lehrer der und Another Brick in the Wall hat am Elternabend singen lassen....

HEY TEACHER, LEAVE US KIDS ALONE!

Der Enthusiasmus der Klasse war überwältigend 🤣
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rburri38
23.06.2020 10:04registriert Februar 2018
The Wall muss man als ganzes Album geniessen, einfach den Radioschnitt mit Happiest Days Of Our Lives und Another Brick In The Wall Part 2 raus zu nehmen finde ich immer schade. Aber klar, es ist ein absolut geniales Lied.
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Kaoro
23.06.2020 10:08registriert April 2018
Was waren die 80er schön. Vergleiche mit der jetzigen Zeit. Praktisch nichts Neues. In 80er kam auch die Metalszene auf, Metallica, Megadeth, Slayer. Die Openairs. Ich habe es geliebt.
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